Biglen - Es rumort im Frauenverein

An der ausserordentlichen Hauptversammlung des Gemeinnützigen Frauenvereins Biglen wurden am 26. Juni die Weichen für ein neues Auftreten des Vereins gestellt. Die Vorschläge des Vereinsvorstands wurden nach langer und emotionaler Diskussion nur teilweise angenommen.

Elke Lohmann, Biglebach / Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Die Versammlung liess mit dem Traktandum „Neuorientierung mit Namensänderung“ grosse Veränderungen im Gemeinnützigen Frauenverein Biglen (GFB) ewarten. Grund für diese "Neuorientierung", so Vizepräsidentin Corinne Bleuler, sei eine Umfrage in der Bevölkerung gewesen. Noch immer sei das Bild einer altmodischen Gemeinschaft strickender Frauen im Kopf der Bigler. Eine Namensänderung, so die Meinung der Vorstandsfrauen, würde das verstaubte Image des Vereins aufpolieren. Sie hofften, damit den GFB in einen Dorfverein zu verwandeln, der auch für junge Frauen, Familien und auch Männer attraktiv sei.

Männer im Frauenverein?

Nicht alle Mitglieder waren jedoch dieser Meinung. Manche fragten sich, ob es nicht eher schade sei, einen etablierten Namen zu ändern und ob man Männer überhaupt als aktive Mitglieder im Verein wolle. Dieser Widerspruch scheint allerdings auf einem Missverständnis zu basieren. Laut der GFB-Präsidentin Marlen Krummen sind Männer schon seit vielen Jahren Mitglied im Verein. Sie könnten sich dadurch auch aktiv engagieren, denn Passivmitglieder kenne der GFB nicht. „Die einzige, von uns angestrebte Änderung ist, dass nun theoretisch auch ein Mann Präsident werden könnte.“
 
Ja, aber...

Trotz dieser Uneinigkeit brachte die Abstimmung über die Namensänderung das vom Vorstand gewünschte Ergebnis: Mit 53 Ja-Stimmen und keiner Gegenstimme, beschloss man dass der GFB künftig anders heissen solle. Für die Wahl des neuen Namens waren viele Mitglieder aber noch nicht bereit. Dieser Entscheid wurde auf die ordentliche Hauptversammlung im nächsten Frühling vertagt.
 
Frust und Enttäuschung

In einem Leserbrief im Biglebach spricht Präsidentin Krummen deshalb von einer „vertanen Chance“. Der Grund dafür, dass man eine ausserordentliche Versammlung einberufen habe, sei, dass man den neuen Namen diesen Herbst an der Bigler Gewerbeausstellung (BIG) habe kommunizieren wollen. Diese Plattform müsse man nun ungenutzt verstreichen lassen. „Ich bin sehr enttäuscht und frustriert.“

Austritt aus dem Dachverband

Weiter wurde an der Versammlung der Austritt des GFB aus dem Dachverband Schweizerischer Gemeinnütziger Frauen beschlossen. Dieser Entscheid war laut Krummen nicht umstritten. Von der Mitgliedschaft profitiere ein kleiner Verein wie der GFB nicht. Man sei regional gut vernetzt und wenn man Hilfe brauche, fände man sie im Dorf. Die Mitgliederbeiträge seien deswegen unnötig ausgegebenes Geld.

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Erstellt: 14.07.2013
Geändert: 14.07.2013
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