Biglen - Die Eröffnung hat sich verzögert
Statt «Der Versuch» von Friedrich Dürrenmatt «Emil und die Detektive» von Erich Kästner. Die Umbauarbeiten an der Kulturfabrik in Biglen kommen nur schleppend voran. Das führte zu Kritik an der Gemeindeversammlung.
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
In der Veranstaltungshalle der ehemaligen Bigla-Fabrik ist die Kulisse eines kleinen Dorfes aufgebaut. Gebaut haben sie die zwölf Kinder und zehn Erwachsenen, die im Kästner-Stück «Emil und die Detektive» mitspielen. Jedes der Gebäude ist das Schaufenster eines Geschäfts aus der Region: Eine Bank, eine Bäckerei, ein Restaurant. «Die Gewerbler haben die Schaufenster gesponsert», sagt Peter Leu. Der Inhaber von Leu Enterprises muss wissen, wie man Sponsoren gewinnt. Denn der Umbau der Fabrik kostet rund eine Million Franken. Die 200000 Franken der Gemeinde Biglen kamen an der Gemeindeversammlung vor einem Jahr nur knapp durch.
«Zu teuer, zu schleppend»
Ein Jahr später hat die geplante Eröffnungsfeier mit dem «Versuch» von Friedrich Dürrenmatt noch nicht stattgefunden. An der Versammlung musste sich der Gemeinderat kritischen Fragen stellen. Ob die 200000 Franken und die Bürgschaft von 400000 Franken verloren seien? Warum die Kulturfabrik so schleppend umgebaut und immer noch nicht eröffnet werde? Kritik kommt auch von Unternehmerseite, weil Peter Leu zu wenig Aufträge an Einheimische vergebe (siehe Interview).
Leu sagt: «Am Umbau der Fabrik arbeiten immer sechs bis zehn Freiwillige, das haben wir von Anfang an so vorgesehen.» Dies bestätigte auch Gemeindepräsident Jean-Paul Mange (FPD), der auch Verwaltungsrat der Kulturfabrik ist. Er hielt den Kritikern an der Gemeindeversammlung entgegen, dass er den Eindruck habe, alles gehe mit rechten Dingen zu. Man habe von Anfang gewusst, dass Peter Leu und seine Mitarbeiter Eigenleistungen erbringen würden, um Geld zu sparen.
Eine Eigenproduktion
Nun steht die Premiere einer Eigenproduktion bevor: Leu hat den Kästner-Roman «Emil und die Detektive» in ein Theaterstück umgeschrieben und führt auch Regie. Die Rauminszenierung ist typisch für ihn: Nicht nur die Schauspieler, sondern auch die Zuschauer werden in Bewegung sein. Das Publikum wird bei der Verbrecherjagd mit einbezogen. Auch Leu selber steht auf der Bühne: als Wegknecht.
[i] Emil und die Detektive. Premiere: Samstag, 13.Dezember, 14.30 Uhr. Vorverkauf 0900 101112. www.ticketeria.org.
Peter Leu: «Ab 2009 geht es richtig los»
Peter Leu (55) spricht über die Gründe, warum sich die Umbauarbeiten an der Kulturfabrik Biglen verzögert haben.
Herr Leu, an der Gemeindeversammlung gab es Vorwürfe an Ihre Adresse. Unter anderem, es gehe nicht vorwärts mit dem Umbau der Kulturfabrik.
Peter Leu: Weil die Leute nur das Dach sehen, schliessen sie daraus, dass die Arbeiten stillstehen. Innen gibt man aber Gas.
Man sagte auch, der Umbau der Kulturfabrik sei zu teuer und Sie würden keine Aufträge an Einheimische vergeben.
Der Umbau kostet rund eine Million Franken. Darin inbegriffen sind auch Eigenleistungen. Wir haben fast alle Aufträge an einheimische Handwerker vergeben und pflegen eine sehr gute Zusammenarbeit.
Die Eröffnung verzögert sich, Dürrenmatts «Versuch» wurde nicht aufgeführt. Warum?
Wir haben diese 200000-Franken-Produktion auf 2010 verschoben. Unter anderem, weil ich krank war.
Haben Sie sich mit der Kulturfabrik übernommen?
Nein. Die Bauleitung obliegt ja ohnehin dem Architekten.
Aber wegen der Verzögerungen gab es weniger Einnahmen?
Die erste Saison der Kulturfabrik muss ich als Versuch sehen. Wir nahmen wenig ein, gaben aber auch wenig aus. Unbefriedigend ist, dass nicht die erhoffte Zahl Veranstaltungen realisiert werden konnte. Ab 2009 geht es los.
Dann geht die Post ab?
Ja. Es gibt regelmässig Produktionen, von Brass über Kabarett, Theater bis zu Lesungen. Und am 19.September 2009 ist das Eröffnungsfest.
Sind Sie frustriert über das verlorene Jahr?
Nein. Ich finde es eher erstaunlich, was wir in dieser kurzen Zeit aufbauen konnten.
www.leu-enterprises.ch
Ein Artikel aus der
www.biglen.ch
«Zu teuer, zu schleppend»
Ein Jahr später hat die geplante Eröffnungsfeier mit dem «Versuch» von Friedrich Dürrenmatt noch nicht stattgefunden. An der Versammlung musste sich der Gemeinderat kritischen Fragen stellen. Ob die 200000 Franken und die Bürgschaft von 400000 Franken verloren seien? Warum die Kulturfabrik so schleppend umgebaut und immer noch nicht eröffnet werde? Kritik kommt auch von Unternehmerseite, weil Peter Leu zu wenig Aufträge an Einheimische vergebe (siehe Interview).
Leu sagt: «Am Umbau der Fabrik arbeiten immer sechs bis zehn Freiwillige, das haben wir von Anfang an so vorgesehen.» Dies bestätigte auch Gemeindepräsident Jean-Paul Mange (FPD), der auch Verwaltungsrat der Kulturfabrik ist. Er hielt den Kritikern an der Gemeindeversammlung entgegen, dass er den Eindruck habe, alles gehe mit rechten Dingen zu. Man habe von Anfang gewusst, dass Peter Leu und seine Mitarbeiter Eigenleistungen erbringen würden, um Geld zu sparen.
Eine Eigenproduktion
Nun steht die Premiere einer Eigenproduktion bevor: Leu hat den Kästner-Roman «Emil und die Detektive» in ein Theaterstück umgeschrieben und führt auch Regie. Die Rauminszenierung ist typisch für ihn: Nicht nur die Schauspieler, sondern auch die Zuschauer werden in Bewegung sein. Das Publikum wird bei der Verbrecherjagd mit einbezogen. Auch Leu selber steht auf der Bühne: als Wegknecht.
[i] Emil und die Detektive. Premiere: Samstag, 13.Dezember, 14.30 Uhr. Vorverkauf 0900 101112. www.ticketeria.org.
Peter Leu: «Ab 2009 geht es richtig los»
Peter Leu (55) spricht über die Gründe, warum sich die Umbauarbeiten an der Kulturfabrik Biglen verzögert haben.
Herr Leu, an der Gemeindeversammlung gab es Vorwürfe an Ihre Adresse. Unter anderem, es gehe nicht vorwärts mit dem Umbau der Kulturfabrik.
Peter Leu: Weil die Leute nur das Dach sehen, schliessen sie daraus, dass die Arbeiten stillstehen. Innen gibt man aber Gas.
Man sagte auch, der Umbau der Kulturfabrik sei zu teuer und Sie würden keine Aufträge an Einheimische vergeben.
Der Umbau kostet rund eine Million Franken. Darin inbegriffen sind auch Eigenleistungen. Wir haben fast alle Aufträge an einheimische Handwerker vergeben und pflegen eine sehr gute Zusammenarbeit.
Die Eröffnung verzögert sich, Dürrenmatts «Versuch» wurde nicht aufgeführt. Warum?
Wir haben diese 200000-Franken-Produktion auf 2010 verschoben. Unter anderem, weil ich krank war.
Haben Sie sich mit der Kulturfabrik übernommen?
Nein. Die Bauleitung obliegt ja ohnehin dem Architekten.
Aber wegen der Verzögerungen gab es weniger Einnahmen?
Die erste Saison der Kulturfabrik muss ich als Versuch sehen. Wir nahmen wenig ein, gaben aber auch wenig aus. Unbefriedigend ist, dass nicht die erhoffte Zahl Veranstaltungen realisiert werden konnte. Ab 2009 geht es los.
Dann geht die Post ab?
Ja. Es gibt regelmässig Produktionen, von Brass über Kabarett, Theater bis zu Lesungen. Und am 19.September 2009 ist das Eröffnungsfest.
Sind Sie frustriert über das verlorene Jahr?
Nein. Ich finde es eher erstaunlich, was wir in dieser kurzen Zeit aufbauen konnten.
www.leu-enterprises.ch
Ein Artikel aus der

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