Bigenthal - Arbeitsplatz-Segen dank Langnauer Firma?

Derzeit liegt in Walkringen eine Planauflage öffentlich auf mit dem Titel "Geringfügige Änderung der Überbauungsordnung 'Gringleche'". Dahinter verbirgt sich ein Knüller: Die Langnauer Anlagenbau-Firma Kasag Swiss möchte ihren Standort mit rund sechzig Arbeitsplätzen nach Bigenthal umsiedeln – und dort wachsen.

Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch

Ursprünglich wollte die Reinhard Recycling AG das Gelände neben ihrem bisherigen Standort an der Kantonsstrasse ausgangs der Gemeinde Walkringen bebauen. "Dafür wurde 2013 bereits die Überbauungsordnung 'Gringleche' genehmigt", erklärt der Walkringer Gemeindepräsident Peter Stucki.

 

Unterdessen konnte Reinhard Recycling aber direkt an ihr Gelände angrenzende und bereits bebaute Flächen erwerben.  Dort wird sie die bereits bewilligten Betriebsbauten nun auf diesen Flächen integrieren, wie die Firma auf Anfrage von BERN-OST bestätigt.

 

Kasag sucht neuen Standort zum Wachsen

"Für das freie Areal interessiert sich nun die Kasag aus Langnau", sagt Stucki. Die Firma versucht seit mehreren Jahren einen anderen Standort zu finden und dort zu bauen, wie aus verschiedenen Artikeln der Berner Zeitung und der neuen Überbauungsordnung (UeO) hervorgeht. Aufgrund von Verzögerungen kam keines der angegangenen Bauprojekte zum Fliegen.

 

Der Grund für den Standortwechsel ist das Wachstum der Firma. Die aktuelle UeO beschreibt das kontinuierliche Wachstum der Kasag von rund 44 Mitarbeitenden im Jahr 2008 auf 61 in diesem Jahr. "Mit der Annahme einer gleichbleibenden Unternehmensentwicklung wird für den neuen Standort von einem Bedarf von 91 Arbeitsplätzen ausgegangen", heisst es in der UeO.

 

Die Firma ist gemäss ihrer Webseite in der Verfahrenstechnik, dem Design, dem Engineering und der Fertigung von Anlagen und Apparaten für Industrieunternehmen tätig.

 

Stucki: "Ein sehr positiver Impuls für Walkringen"

"Wenn die Kasag kommt, wäre das ein sehr positiver Impuls für Walkringen", sagt Stucki. Die Industriezone sei ausgeschöpft und weitere Gebiete könnten nicht eingezont werden. "Es hat in Walkringen viele Hallen, in denen Sachen eingestellt sind, aber wenig Arbeitsplätze", so Stucki.

 

Er hofft auf Steuereinnahmen und einen positiven Einfluss auf den Wohnungsmarkt nicht nur in Walkiringen, sondern in der ganzen Region. Auch das Walkringer Gewerbe würde profitieren: "Der Beck beispielsweise könnte dann vielleicht das Znüni bringen", stellt sich Stucki vor.

 

Die Gemeinde müsste übrigens für die Kasag keine Investitionen in die Infrastruktur tätigen. "Das wurde alles schon für Reinhard gemacht", so Stucki.

 

Kasag informiert im Dezember

Die Kasag hat sich noch nicht zu den Plänen geäussert. Sie lässt lediglich verlauten, dass sie im Dezember mit Details zum Projekt an die Öffentlichkeit treten werde. Die Akten liegen noch bis zum 28. Oktober in der Gemeindeverwaltung Walkringen zur Einsicht auf. Bis dahin läuft auch die Einsprachefrist.


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Erstellt: 24.10.2018
Geändert: 11.06.2020
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