Bergschwinget Schwarzsee: Drei Männer, zwei Kränze, ein Schlussgang

Erst viermal waren die beiden Mittelländer Trainingskollegen Adrian Walther und Fabian Staudenmann vor diesem Sonntag im Wettkampf aufeinandergetroffen, viermal war es der Schlussgang. Erstmals am Bernisch Kantonalen 2022, wo Staudenmann verlor, Adrian Walther wegen seines grossen Vorsprungs aber trotzdem Festsieger wurde, dreimal an heurigen Regionalfesten, zweimal gewann Staudenmann, einmal stellten sie.

 

Walther nach gestelltem Schlussgang Zweiter

Gestellt endete auch der fünfte Schlussgang zwischen den beiden, am Bergschwinget Schwarzsee. Als einzige Schwinger hatten beide bis da fünf Siege auf dem Notenblatt, Staudenmann aber einen Viertelpunkt Vorsprung, womit ihm ein Gestellter zum Festsieg reichte.

 

Ihm bedeute der Festsieg auf dem Schwarzsee so viel, dass er defensiv und risikoarm auf einen Gestellten geschwungen habe, sagte ein strahlender Staudenmann nach dem Wettkampf im Interview mit dem Schweizer Fernsehen. Er habe sich bei Walther schon entschuldigt, weil es kein besonders schöner Gang gewesen sei. Walther wiederum gratulierte seinem Freund nach dem Gestellten herzlich zum Festsieg.

 

Mit 58.50 Punkten teilte sich Walther mit Michael Ledermann den zweiten Schlussrang.

 

Erster Bergkranz für Moser

Einen sehr guten Tag hatte auch Michael Moser aus Arni. Nachdem er vor einer Woche auf dem Stoos seinen ersten Bergkranz knapp verpasste, holte er ihn am Sonntag mit vier Siegen, davon zweimal mit der Bestnote zehn.

 

Im dritten Gang stiessen die beiden Regionalen Moser und Walther aufeinander. Nachdem es beim letzte Aufeinandertreffen, am Mittelländischen in Frauenkappelen, noch einen Gestellten gab, musste sich Moser diesmal geschlagen geben. Immmerhin ein paar Schrecksekunden konnte er seinem Gegner mit einem Angriff nach gut zweieinhalb Minuten abringen, beim zweiten Versuch kurz danach konterte Walther dann aber noch besser und drehte Moser auf den Rücken.

 

Wir haben nachgefragt.

 

BERN-OST: Michael Moser, ich gratuliere zum ersten Bergkranz. Was bedeutet er Dir?

Michael Moser: Ein Bergkranz war mein nächstes Ziel, ich freue mich also sehr. Besonders, dass ich ihn nun am Schwarzsee machen konnte, ich finde das eines der schönsten Feste.

 

Was ist das Besondere am Schwarzsee?

Die Umgebung gefällt mir sehr gut, ausserdem ist meine Mutter aus der Nähe, der Grossvater geht nicht weit von hier zAlp und ich war früher oft hier, kenne viele Leute und die Atmosphäre ist wunderschön.

 

Auf dem Stoos ging es Dir nicht so gut. Mit was für einem Gefühl bist du am Sonntag angetreten?

Ich würde sagen, es war hart auf dem Stoos aber ich war grundsätzlich nicht unzufrieden. Es hat ja auch nur um einen Viertelpunkt nicht zum Kranz gereicht. Vielleicht hat mich jetzt hier auch die Umgebung beflügelt, dass ich befreit und mit Freude schwingen konnte, so wie ich das immer probiere.

 

Du hast viermal gewonnen, aber die beiden Eidgenossenkämpfe verloren. Wie zufrieden bist Du mit Deiner Arbeit im Einzelnen?

Eigentlich bin ich sehr zufrieden. Gegen Walther hatte ich auch meine Chancen. Der Gang gegen Lario Kramer war vielleicht der, wo etwas mehr dringelegen wäre. Da habe ich schon etwas schnell verloren [Anm. Redaktion: 32 Sekunden].

 

Mit was für einem Gefühl schaust Du aufs Kantonale in einer Woche?

So wie geng. Ich freue mich und mache mir keinen Druck.

 

Wie geht es danach weiter? Was kommt als nächstes?

Ich darf auf den Brünig, das wird das nächste sein.

 

Machst Du nebst den Kranzfesten auch noch Rangfeste diesen Sommer?

Bis zum Brünig wahrscheinlich nicht. Danach schaue ich weiter. Etwas mache ich sicher noch, aber ich weiss noch nicht welche.

 

Gäumann mit drei Siegen

Nur knapp am Kranz vorbeigeschwungen hat Stefan Gäumann aus Häutligen. Er gewann drei Gänge, davon zweimal mit Bestnote und erreichte mit 55.75 Punkten den ersten kranzlosen Rang 9e.

 

Schlussgang für Jungschwinger Strahm

Geschwungen wurde dieses Wochenende auch in Zollikofen. Am Jungschwingertag kämpften 15 Regionale um Zweige oder gar den Festsieg. In den Schlussgang schaffte es der Grosshöchstetter Martin Strahm (Jahrgang 2007), allerdings verlor er gegen den Jurassier Mirco Tschan. Mit vier Siegen und einem Gestellten erreichte Strahm Rang 2a. Einen Zweig gewannen auch Lukas Wyss aus Worb und Silvan Lüscher aus Bowil (Jahrgänge 2009 und 2010).

 

[i] Resultate der Regionalen

Rang, Punkte, Resultat, Name, Wohnort, Verband, Klub

+ = gewonnen, - = gestellt, o = verloren

 

Jungschwingertag Zollikofen - Samstag 27.6.2023

Jahrgang 2014-2015

15b 54.00 o o + o + o Gossiaux Rafael (2014), S Linden ET Oberdiessbach

Jahrgang 2013

6 55.75 + + o o + - Salzmann Patrick (2013), S Utzigen ML Worblental

Jahrgang 2012

12a 54.00 o + o o + o Okoa Kevin (2012) Linden ET Oberdiessbach

12b 54.00 + o o o + o Gossiaux Cédric (2012), S Linden ET Oberdiessbach

13a 53.75 o o o + o + Spring Janik (2012), S Oberdiessbach ET Oberdiessbach

Jahrgang 2011

9c54.75oo-o++Aebersold Jan (2011)WichtrachMLMünsingen

Jahrgang 2009-2010

6a 56.75 o + + + - + Wyss Lukas (2009), S Worb ML Münsingen Zweig

7b 56.00 + + o + - - Lüscher Silvan (2010), S Bowil ET Zäziwil Zweig

8a 55.75 + o o + + - Berger Nino (2010) Münsingen ML Münsingen

9c 55.50 + + o o + o Wittwer Philipp (2009), S Walkringen ET Zäziwil

10b 55.25 + + o + o o Zürcher Fabian (2010), S Linden ET Oberdiessbach

12d 54.75 - - o + o + Locher Damian (2010), S Linden ET Oberdiessbach

20c 52.50 o o + o o o Mader Nevio (2010) Bolligen ML Worblental

Jahrgang 2007-2008

2a 57.00 S + + + + - o Strahm Martin (2007), S Grosshöchstetten ET Zäziwil Zweig

10b 53.25 - o o + o - Fankhauser Jarne (2008), S Stettlen ML Worblental

 

Bergschwinget Schwarzsee/Fête alpestre lac Noir - Sonntag 28.6.2023

2a 58.50S + + + + + - Walther Adrian, S *** Habstetten ML Worblental Kranz

6b 56.75 + + o + o + Moser Michael (2005), S **Arni ET Zäziwil Kranz

9e 55.75 - o + + o + Gäumann Stefan, S ***Häutligen ET Zäziwil

 

Komplette Ranglisten, Statistiken und mehr Bilder auf der Website des Eidgenössischen Schwingerverbands esv.ch