Bereit für Pyeongchang: Tess Allemann ist Teil des Olympia-Teams
In rund zwei Wochen beginnen die Olympischen Winterspiele in der südkoreanischen Stadt Peyongchang. Mit dabei ist auch die Münsinger Eishockeyspielerin Tess Allemann. „Ich kann es noch gar nicht richtig fassen“, freut sich die 19-Jährige über das Aufgebot.
Seit zwei Jahren ist die Spielerin des EV Bomo Thuns Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft. Zwei WM-Teilnahmen liegen bereist hinter ihr. Dass sie nun auch an der Olympiade mit dabei ist, ist für sie dennoch ein kaum fassbares Erfolgserlebnis. „Als ich es erfahren habe, konnte ich die Emotionen im ersten Moment gar nicht richtig einordnen – es ist etwas ganz Grosses!“, freut sich die ehemalige Sportgymnasiastin. "Bereits mit der A-Nati an der WM teilzunehmen war ein mega Erlebnis. Dass ich nun die Schweiz an der Olympiade vertreten darf, ist ein besonderes Gefühl.“
Durch die Familie zum Hockey
Die Münsingerin stammt aus einer hockeybegeisterten Familie. Ihr Vater Bruno Allemann spielte einst beim EHC Wiki-Münsingen, ihre Mutter Regula ist seit zahlreichen Jahren als Funktionärin für den Verein tätig und auch ihr Bruder Till spielt mittlerweile in der ersten Mannschaft des Erstligisten. Dennoch kam Tess einst eher per Zufall zum Eishockeyspielen. „Als meine Eltern einmal kein 'Hüeti' fanden, bin ich im Sommer mit Till mit ins Training gegangen. Alle dachten, dass ich spätestens im Winter wieder aufhöre“, verrät sie mit einem Lachen.
Die Freude am Hockey war jedoch geweckt. Die heute 19-Jährige durchlief in Wichtrach die Nachwuchsstufen und spielte, wie im Damenhockey üblich, erst in Männermannschaften. Seit 2015 spielt die Stürmerin bei Bomo Thun. Etwas, das sich auch durch die Olympia-Teilnahme nicht ändern soll. „Wir hatten zwei gute Saisons und die Tendenz zeigt nach oben. Ich fühle mich bei Bomo sehr wohl und möchte weiter Teil davon sein.“
Am 1. Februar geht es los
Erst mal steht jedoch die Olympiade im Vordergrund. Das Schweizer Damennationalteam fliegt am 1. Februar nach Südkorea. Die passenden Kleider liegen seit diesem Mittwoch im Koffer bereit. Bei der Kleideranprobe gab es für die Spielerinnen von Jacke über Pullover bis hin zu Sonnenbrille und Schuhen für jede Situation das passende Outfit. „Die Jacke ist ein Highlight“, sagt die Olympia-Debütantin. „Und auch die Spieler der Herrennationalmannschaft zu sehen, war für uns ein schönes Erlebnis.“ Generell sei die Olympia-Teilnahme für sie durch die Anprobe etwas greifbarer geworden. „Vermutlich realisiere ich es aber erst richtig, wenn ich dort bin.“
Vorbereiten wird sich die angehende Studentin, die aktuell bei der Post ein Praktikum absolviert, sportlich nicht speziell. „Ich bleibe auf der Spur, die ich bisher verfolgt habe.“ Da die Olympischen Winterspiele in Südkorea stattfinden, wird sie sich jedoch vorgängig noch vertieft mit der dortigen Kultur auseinandersetzen. Unterlagen dazu hat sie unter anderem vom Verband erhalten. Vor Ort will sie die Zeit dann intensiv nutzen. „Da es meine erste Teilnahme ist, möchte ich möglichst viel aufnehmen, alle Eindrücke aufsaugen, die Eiszeit optimal nutzen – und mit dem Team eine gute Zeit haben“, formuliert Tess ihre Ziele für Olympia.
