Beethoven-Matinée
Walkringen
03.05.2009 bis 01.01.1970
03.05.2009 bis 01.01.1970
Beethoven-Matinée, die Klaviersonaten, Teil 6, "Hammerklavier"
Benjamin Engeli, Klavier
"Hammerklavier"
Sonate Nr. 19 in g-moll, op.49 Nr. 1
Komponiert 1798 Veröffentlicht 1805 Autograph nicht vorhanden
Sonate Nr. 11 in B-dur, op.22
Gräfin Anna Margarete von Browne gewidmet
Komponiert 1799/1800 Veröffentlicht 1802 Autograph nicht vorhanden
***
Sonate Nr. 29 in B-dur, op.106, Hammerklavier
Erzherzog Rudolph von Österreich gewidmet
Komponiert 1817/18 Veröffentlicht 1819 Autograph nicht vorhanden
Sonate Nr. 19 in g-moll, op. 49 Nr. 1
Diese "Leichte Sonate" (Sonate facile) ist, nach Czernys Rat, "nützlich für weniger fortgeschrittene Spieler". Obwohl technisch relativ leicht und in sehr 'klassischem' Stil verfasst, ist doch die Ausdruckstiefe, welche sie - insbesondere im ersten Satz - vom Interpreten verlangt, gar nicht gering zu veranschlagen. Artur Schnabels Ausspruch über Mozarts Klaviersonaten könnte auch für dieses Werk gelten: Zu leicht für Kinder, zu schwierig für Berufspianisten".
Sonate Nr. 11 in B-dur, op. 22
Vollendete Form, einfallsreiche Durchführung der Motive, klar umrissene Charakteristik und sorgfältige Ausgewogenheit der vier Sätze machen dieses Werk zu einer der interessantesten und lohnendsten Sonaten Beethovens, der sie seinen Verlegern mit dem berühmt gewordenen Satz empfahl: "... Die hat sich gewaschen!" Bei meinem Vortrag nutze ich die umfassende Klangpalette, welche die Dämpfermechanik des Hammerflügels bietet, um in den zarten Stellen des ersten Satzes gewisse Traumeffekte zu erzielen. Diese Effekte sind in Adagio noch frappierender, wo mein Pedalgebrauch die harmonischen Veränderungen der linken Hand berücksichtigt, wodurch die nicht harmonischen Noten verschwimmend herauskommen. Diese Art des Pedalisierens gründet sich auf Beethovens eigene Bemerkung, dass "gehaltene Bassnoten gute Wirkung erzeugen, da mit solchen Noten der Bass länger klingt als der Diskant. "Auch ist sie sehr wichtig zur Erzielung der vom Komponisten vorgeschriebenen molta espressione.
Sonate Nr. 29 in B-dur, op. 106, "Hammerklavier"
"Die reife Frucht früher Blüten" nennt Czerny diese Sonate, die "Grosse Sonate für das Hammerklavier", und seine Metapher fasst das ganze Potential der klassischen viersätzigen Sonate zusammen, allerdings in einem mit nichts zu vergleichenden Ausmass, Beethoven nutzt in diesem, mit breiten Strichen hingelegten Gemälde alle Möglichkeiten welche das modernste Klavier seiner Epoche zu bieten hatte. Nach einer Eröffnung in vollen fortissimo-Akkorden kostet er die Fähigkeit des neuen Instruments aus,hohe und tiefe Lagen zu mischen sowie auch forte und piano, pedalisierten und pedallosen Klavierklang in den beiden ersten Sätzen einander gegenüberzustellen. Das Adagio sostenuto lässt freilich auf ein Instrument ganz anderer Art schliessen, dem man einen "leidenschaftlichen und mit viel Empfindung" im schattenhaften una corda-Bereich vorgetragenen Ton oder aber ein singbares, wenn auch mildes von grand'espressione im tre corde-Bereich abgewinnen kann.
Wie oft in Beethovens späten Sonaten, hebt sich das Finale in radikaler Weise von der vorausgehenden Normalsituation ab, und zwar hier in Form einer grossangelegten Fuge. Da die Fuge mehr eine Verfahrens- als eine Formfrage ist, gibt es eigentlich kein Strukturschema, welches die Entwicklung der Ereignisse voraussagen liesse. Es ist eher so, dass Beethovens Phantasie frei von einer tonart zur anderen schweift und dabei seine Themen durch alle Register des Instruments kombiniert, umkehrt und sich überschneiden lässt.
Benjamin Engeli
Benjamin Engeli (*1978) zählt zu den herausragenden Schweizer Pianisten der jungen Generation. Als Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Musikwettbewerbe trat er in den meisten Ländern Europas, in Indien wie auch in Nord- und Südamerika auf. Er erhielt Engagements an grossen Musikfestivals wie Davos, Gstaad, Ludwigsburg, Luzern und Zürich und trat in Konzertsälen wie der der Beethovenhalle Bonn, der Wigmore Hall London, dem Tschaikowsky Konservatorium Moskau, dem Konzerthaus Wien und in der grossen Tonhalle Zürich auf. Neben seiner intensiven solistischen Tätigkeit widmet er sich mit Begeisterung der Kammermusik, seit einigen Jahren vor allem als Mitglied des äusserst erfolgreichen Tecchler Trios, mit dem er 2007 den ARD-Musikwettbewerb in München gewann.
Benjamin Engeli stammt aus einer Musikerfamilie und begann schon früh, sich für die verschiedensten Instrumente zu begeistern. Den ersten regulären Klavierunterricht erhielt er dann aber erst als Fünfzehnjähriger bei Adrian Oetiker, bei dem er bis zu seiner Lehrdiplomprüfung an der Musikakademie Basel studierte. Gleichzeitig erhielt er parallel dazu eine Ausbildung als Hornist an der Musikhochschule Luzern. Ab Oktober 2000 wurde er in der Meisterklasse der Musikhochschule Zürich von Homero Francesch betreut, wo er 2003 mit dem Solistendiplom abschloss. Daneben erhielt er Unterricht bei Lazar Berman, Andrzej Jasinski, John OConor, Maurizio Pollini, Menahem Pressler, Andràs Schiff und Gérard Wyss.
10:30 Uhr
Walkringen
Rüttihubelbad, Konzertsaal
Stiftung Rüttihubelbad, Kultur
www.ruettihubelbad.ch
Eintritt Fr. 40.- / Konzertmenu Fr. 40.- / Abo f. 8 Matineekonzerte Fr. 290.-
031 700 81 81
Benjamin Engeli, Klavier
"Hammerklavier"
Sonate Nr. 19 in g-moll, op.49 Nr. 1
Komponiert 1798 Veröffentlicht 1805 Autograph nicht vorhanden
Sonate Nr. 11 in B-dur, op.22
Gräfin Anna Margarete von Browne gewidmet
Komponiert 1799/1800 Veröffentlicht 1802 Autograph nicht vorhanden
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Sonate Nr. 29 in B-dur, op.106, Hammerklavier
Erzherzog Rudolph von Österreich gewidmet
Komponiert 1817/18 Veröffentlicht 1819 Autograph nicht vorhanden
Sonate Nr. 19 in g-moll, op. 49 Nr. 1
Diese "Leichte Sonate" (Sonate facile) ist, nach Czernys Rat, "nützlich für weniger fortgeschrittene Spieler". Obwohl technisch relativ leicht und in sehr 'klassischem' Stil verfasst, ist doch die Ausdruckstiefe, welche sie - insbesondere im ersten Satz - vom Interpreten verlangt, gar nicht gering zu veranschlagen. Artur Schnabels Ausspruch über Mozarts Klaviersonaten könnte auch für dieses Werk gelten: Zu leicht für Kinder, zu schwierig für Berufspianisten".
Sonate Nr. 11 in B-dur, op. 22
Vollendete Form, einfallsreiche Durchführung der Motive, klar umrissene Charakteristik und sorgfältige Ausgewogenheit der vier Sätze machen dieses Werk zu einer der interessantesten und lohnendsten Sonaten Beethovens, der sie seinen Verlegern mit dem berühmt gewordenen Satz empfahl: "... Die hat sich gewaschen!" Bei meinem Vortrag nutze ich die umfassende Klangpalette, welche die Dämpfermechanik des Hammerflügels bietet, um in den zarten Stellen des ersten Satzes gewisse Traumeffekte zu erzielen. Diese Effekte sind in Adagio noch frappierender, wo mein Pedalgebrauch die harmonischen Veränderungen der linken Hand berücksichtigt, wodurch die nicht harmonischen Noten verschwimmend herauskommen. Diese Art des Pedalisierens gründet sich auf Beethovens eigene Bemerkung, dass "gehaltene Bassnoten gute Wirkung erzeugen, da mit solchen Noten der Bass länger klingt als der Diskant. "Auch ist sie sehr wichtig zur Erzielung der vom Komponisten vorgeschriebenen molta espressione.
Sonate Nr. 29 in B-dur, op. 106, "Hammerklavier"
"Die reife Frucht früher Blüten" nennt Czerny diese Sonate, die "Grosse Sonate für das Hammerklavier", und seine Metapher fasst das ganze Potential der klassischen viersätzigen Sonate zusammen, allerdings in einem mit nichts zu vergleichenden Ausmass, Beethoven nutzt in diesem, mit breiten Strichen hingelegten Gemälde alle Möglichkeiten welche das modernste Klavier seiner Epoche zu bieten hatte. Nach einer Eröffnung in vollen fortissimo-Akkorden kostet er die Fähigkeit des neuen Instruments aus,hohe und tiefe Lagen zu mischen sowie auch forte und piano, pedalisierten und pedallosen Klavierklang in den beiden ersten Sätzen einander gegenüberzustellen. Das Adagio sostenuto lässt freilich auf ein Instrument ganz anderer Art schliessen, dem man einen "leidenschaftlichen und mit viel Empfindung" im schattenhaften una corda-Bereich vorgetragenen Ton oder aber ein singbares, wenn auch mildes von grand'espressione im tre corde-Bereich abgewinnen kann.
Wie oft in Beethovens späten Sonaten, hebt sich das Finale in radikaler Weise von der vorausgehenden Normalsituation ab, und zwar hier in Form einer grossangelegten Fuge. Da die Fuge mehr eine Verfahrens- als eine Formfrage ist, gibt es eigentlich kein Strukturschema, welches die Entwicklung der Ereignisse voraussagen liesse. Es ist eher so, dass Beethovens Phantasie frei von einer tonart zur anderen schweift und dabei seine Themen durch alle Register des Instruments kombiniert, umkehrt und sich überschneiden lässt.
Benjamin Engeli
Benjamin Engeli (*1978) zählt zu den herausragenden Schweizer Pianisten der jungen Generation. Als Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Musikwettbewerbe trat er in den meisten Ländern Europas, in Indien wie auch in Nord- und Südamerika auf. Er erhielt Engagements an grossen Musikfestivals wie Davos, Gstaad, Ludwigsburg, Luzern und Zürich und trat in Konzertsälen wie der der Beethovenhalle Bonn, der Wigmore Hall London, dem Tschaikowsky Konservatorium Moskau, dem Konzerthaus Wien und in der grossen Tonhalle Zürich auf. Neben seiner intensiven solistischen Tätigkeit widmet er sich mit Begeisterung der Kammermusik, seit einigen Jahren vor allem als Mitglied des äusserst erfolgreichen Tecchler Trios, mit dem er 2007 den ARD-Musikwettbewerb in München gewann.
Benjamin Engeli stammt aus einer Musikerfamilie und begann schon früh, sich für die verschiedensten Instrumente zu begeistern. Den ersten regulären Klavierunterricht erhielt er dann aber erst als Fünfzehnjähriger bei Adrian Oetiker, bei dem er bis zu seiner Lehrdiplomprüfung an der Musikakademie Basel studierte. Gleichzeitig erhielt er parallel dazu eine Ausbildung als Hornist an der Musikhochschule Luzern. Ab Oktober 2000 wurde er in der Meisterklasse der Musikhochschule Zürich von Homero Francesch betreut, wo er 2003 mit dem Solistendiplom abschloss. Daneben erhielt er Unterricht bei Lazar Berman, Andrzej Jasinski, John OConor, Maurizio Pollini, Menahem Pressler, Andràs Schiff und Gérard Wyss.
10:30 Uhr
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Rüttihubelbad, Konzertsaal
Stiftung Rüttihubelbad, Kultur
www.ruettihubelbad.ch
Eintritt Fr. 40.- / Konzertmenu Fr. 40.- / Abo f. 8 Matineekonzerte Fr. 290.-
031 700 81 81
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Erstellt:
19.08.2008
Geändert: 19.08.2008
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