Beethoven-Matinée

Ried bei Worb
17.05.2009 bis 01.01.1970
Beethoven-Matinée, die Klaviersonaten, Teil 7, "Ernst und heiter"

Ariane Haering, Klavier

Sonate Nr. 8 in c-moll, op.13 “Pathétique”
Fürst Carl von Lichnowsky gewidmet
Komponiert 1798/99 – Veröffentlicht 1799 – Autograph nicht vorhanden

Sonate Nr. 18 in Es-dur, op.31 Nr. 3
Komponiert 1801/02 – Veröffentlicht 1804 – Autograph nicht vorhanden

***

Sonate Nr. 10 in G-dur, op.14 Nr. 2
Baronin Josefa von Braun gewidmet
Komponiert 1798/99 – Veröffentlicht 1799 – Autograph nicht vorhanden

Sonate Nr. 28 in A-dur, op.101
Freiin Dorothea von Ertmann gewidmet
Komponiert 1813/16 – Veröffentlicht 1817 – Autograph vorhanden


Ariane Haering

Studium am Konservatorium von La Chaux-de-Fonds bei Catherine Courvoisier, Abschluss mit Auszeichnung 1992. Ein Studienjahr an der "North Carolina School of the Arts" (USA), Klasse Clifton Matthews, dann Meisterklasse Brigitte Meyers am Konservatorium Lausanne. Abschluss mit dem "Premier Prix de Virtuositè avec les Fèlicitations du Jury".
Erste Preise in Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbern 1989/90 und 91, Vertreterin der Schweiz im Eurovisionswettbewerb 1992 in Brüssel und Gewinnerin der "Concerto Competition" an der "University of North Carolina" (USA), 1993.
Solistin mit renommierten Orchestern wie Tonhalle-Orchester Zürich, Zürcher Kammerorchester, Orchestre de Chambre de Lausanne, der Camerata Schweiz, Orchestre de Chambre de Genève, dem Orchestra della Svizzera Italiana, der Salzburger Kammerphilharmonie, Kammerorchester des Bayerischen Rundfunks, National Symphony Orchestra of Malaysia und NCSA Symphony Orchestra (USA).
Rezitals und Kammermusik u. a. in der Salle Pleyel, im Casino Basel und in bedeutenden Festivals wie den "Schubertiades de la Radio Suisse Romande", "Musik im Kloster Einsiedeln", Davos, "Printemps des Arts de Monte-Carlo", Domaine Forget (Quèbec), Steinway Festival (Berlin), Musikalischer Sommer in Ost-Friesland und in den Kammermusik Festivals in Hopfgarten (A), in Middelburg (NL) und in Boswil (CH) mit Künstlern wie Dimitri Ashkenazy, Ramon Jaffè, Benjamin Schmid, “St.Petersburg String Quartet“ ,“Casal-Quartett“ und „Brodsky Quartet“.

Sonate Nr. 8 in c-moll, op. 13 "Pathétique"
Inwieweit trifft die Bezeichnung pathétique auf den Gehalt dieses Werkes zu? In seinem philosophischen Essay "Über das Pathetische" (1793) behauptete Friedrich Schiller, über dielsen Punkt in völliger Übereinstimmung mit der zeitgenössischen deutschen Aesthetik: "Das Pathetische kann nur aesthetisch sein, insofern es erhaben ist". Die Darstellung des Leidens ist dann gerechtfertigt, wenn der moralische widerstand, das Ankämpfen gegen das Leiden miteinbegriffen ist. Die Sonate op. 13 kann durchaus in dieser Perspektive interpretiert werden. Die Einleitung Grave kündigt Unheil an. Wenn auch der lastende, tiefe c-moll-Akkord theoretisch als Konsonanz gilt, muss er doch in den Ohren eines damaligen Zuhörers wie eine ungeheure Dissonanz geklungen haben. Die heftige Leidenschaft, die sich bald darauf im Allegro di molto e con brio überschäumend kundgeben wird, ist im Grave gebändigt durch den punktiert pulsierenden Rhythmus nach Art einer majestätischen französischen Ouvertüre. Ein besonderes Motiv erweist sich als wichtig; es taucht im vierten Takt unter einem weiten Bindebogen auf: Es-D-E-F. Die beiden E stehen zueinander im Widerspruch: Das erste (Es) tendiert nach unten, das zweite (aufgelöste E) nach oben. Auch das Thema des Allegro wird von diesem Konflikt beherrscht: Hier stehen die beiden E (Es und E) synkopiert nebeneinander.
Die Melodie des Adagio cantabile, Note für Note in As-dur harmonisiert, wirkt als'Katharsis'. Zwei Episoden - in f-moll und es-moll-bringen vorübergehend Bedrohung, ohne allerdingst den feierlichen Ton des Satzes zu brechen. Dem darauffolgenden dritten Satz Rondo: Allegro gelingt es, die ungebändigte Leidenschaft des ersten Satzes in positive Energie umzuwandeln. Er enthält einige bezüge auf bereits verwendetes Material, so etwa das tröstliche Quinten-Fortschreiten und die Übernahme von As-dur aus dem vorangehenden langsamen Satz.

Sonate Nr. 18 in Es-dur, op. 31 Nr. 3
Czerny sagt mit Recht von dieser Sonate, sie sei "mehr Rede als Malerei", und man kann sich in der Tat keinen grösseren Kontrast denken zur Stimmung der vorausgehenden d-moll-"Sturm"-Sonate, op. 31/2. Bizarrer Humor und witzig-mutwilliges Umschlagen der Einfälle nehmen im Zuge der beiden ersten Sätze ständig zu (bemerkenswert ist in seinem Humor vor allem das 2/4-Takt-Scherzo); nach einer kurzen 'Atempause' im Menuetto geht es im feurigen Finale - Presto con fuoco - mit ganzer Kraft von neuem los. Doch weisen die Anlage des Werks (es ist - mit Ausnahme der "Hammerklavier"-Sonate op. 106 - Beethovens letzte viersätzige Sonate) und seine formale Geschlossenheit (alle Sätze ausser dem Menuetto haben Sonatenform) bereits voraus auf noch hühnere Unternehmungen.

Sonate Nr. 10 in G-dur, op. 14 Nr. 2
Czerny nennt diese Sonate eines der charmantesten und gelöstesten Stücke, das mit Empfindung und sanftem Ausdruck gespielt werden und dabei trotzdem lebhaft bleiben müsse. Der intime und schlichte Charakter dieser Sonate lässt an einem leichtlebigen und heiteren Beethoven denken, der noch Haydns und Mozarts Stilmerkmalen verpflichtet ist. Diese Sonate mag in ihrer Gesamtheit als ein Dialog zwischen dem Liebenden und der Geliebten angesehen werden, in dem das eine Prinzip das bittende und das andere das widerstrebende wäre, was vor allem im ersten Satz sehr deutlich hervortritt. Der zweite Satz ist ein einfaches Marschthema mit Variationen, und im dritten Satz werden wir in einem Wirbel spielerischer Überraschungseffekte mitgerissen, mit turbulenten Passagen und Fragment bleibenden Einfällen, die mitten im schönsten Vollzug aufgegeben werden.

Sonate Nr. 28 in A-dur, op. 101
Dieses Werk ist die erste der letzten fünf grossen Sonaten; es besitzt formale Ähnlichkeit mit der Es-dur-Sonate "quasi una fantasia", op. 27/1: Auf einen träumerischen, teilstückhaften, fast zusammenhanglosen Eröffnungssatz folgt ein sehr heftig rhythmisiertes Scherzo (die durchgehend punktierten Sechzehntel-Rhythmen scheinen bei vielen Werken Schumanns Pate gestanden zu haben). Eine langsame Introduktion, an deren Ende die Anfangstakte des Eröffnungssatzes zitiert werden, leitet zum Finale über, das hier den Hauptsatz bildet: Rhythmisch, humorvoll, stellenweise geradezu ruppig, in einer technisch schwierigen und oft misslichen Fugato-Durchführung gipfelnd, mit viel fortissimo und einer Serie scharf akzentuierter Akkorde, die bis in die tiefsten Lagen der Klaviatur niederstürzen.
Humor und Witz sind hier die Schlüsselworte, mit starken Akzenten und spielkerischer Fröhlichkeit, doch stellenweise von lyrischen Abschnitten durchzogen, die man zu Anfang des Werkes wohl kaum erwartet hätte.

Sonate Nr. 28 in A-dur, op. 101
Dieses Werk ist die erste der letzten fünf grossen Sonaten; es besitzt formale Ähnlichkeit mit der Es-dur-Sonate "quasi una fantasia", op. 27/1: Auf einen träumerischen, teilstückhjaften, fast zusammenhanglosen Eröffnungssatz folgt ein sehr heftig rhythmisiertes Scherzo (die durchgehend punktierten Sechzehntel-Rhythmen scheinen bei vielen Werken Schumanns Pate gestanden zu haben). Eine langsame Introduktion, an deren Ende die Anfangstakte des Eröffnungssatzes zitiert werden, leitet zum Finale über, das hier den Hauptsatz bildet: Rhythmisch, humorvoll, stellenweise geradezu ruppig, in einer technisch schwierigen und oft misslichen Fugato-Durchführung gipfelnd, mit viel fortissimo und einer Serie scharf akzentuierter Akkorde, die bis in die tiefsten Lagen der Klaviatur niederstürzen.
Humor und Witz sind hier die Schlüsselworte, mit starken Akzenten und spielerischer Fröhlichkeit, doch stellenweise von lyrischen Abschnitten durchzogen, die man zu Anfang des Werkes wohl kaum erwartet hätte.

10:30 Uhr

Walkringen

Rüttihubelbad, Konzertsaal

Stiftung Rüttihubelbad, Kultur

www.ruettihubelbad.ch

Eintritt
Fr. 40.- / Konzertmenu Fr. 40.- / Abo f. 8 Matineekonzerte Fr. 290.-

031 700 81 81

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Kultur Stiftung Rüttihubelbad
Rüttihubel 29
3512 Walkringen
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Erstellt: 19.08.2008
Geändert: 19.08.2008
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