Bauprojekt auf dem Bärenmätteli: Gemeindepräsident Peter Stucki will sein Land verkaufen
Seit Kurzem stehen auf dem „Bärenmätteli“ direkt beim Bahnhof Walkringen Profile und eine Tafel, die Eigentumswohnungen bewirbt. Das Land gehört Gemeindepräsident Peter Stucki. Er will es allerdings nicht selber bebauen, sondern verkaufen.
Zuallererst: Ein Hochhaus wird es nicht, auch wenn es das ist, was BERN-OST zugetragen wurde. Auf der Werbetafel abgebildet ist ein Mehrfamilienhaus mit zwei sogenannten Vollgeschossen und einem zurückversetzten Attikageschoss. Da das Haus am Hang steht, ist die Einfahrt zur darunterliegenden Garage von unten her ebenerdig. Von oben liegt die Garage unter dem Boden. Es sind also nur Parterre und zwei Stöcke zu sehen. Für Architektur und Bauleitung signiert Hema Bau aus Worb. Verkaufskontakt ist die Jürg Schulthess Immobilien-Treuhand aus Bolligen.
Das Land unterhalb des Gasthofs Bären und direkt beim Bahnhof gehören Gemeindepräsident Peter Stucki (parteilos) und seiner Frau Leopoldine Stucki. Bauen wollen die beiden aber nicht selber. Obwohl das vor dem Kauf des Grundstücks Ende 2018 eigentlich ihr Plan war. Damals wollte Stucki auf dem Bärenmätteli Alterswohnungen bauen.
Ursprünglich wollte Stucki Alterswohnungen bauen
Das Projekt kam nicht zustande. Dass er als Gemeindepräsident habe bauen wollen, sei „nicht goutiert“ worden, sagt Peter Stucki, dessen letzte Amtszeit im Dezember endet. Deshalb wollten er und seine Frau das Land nun verkaufen.
Käuferin und Bauherrin ist die Contractbau Bern aus Bolligen, die zu etwas mehr als der Hälfte Jürg Schulthess gehört. Die Contractbau GmbH hatte unter anderem auch das Areal der ehemaligen Metzgerei Liechti in Worb gekauft und dort 2018 die Überbauung Sternenplatz mit rund 30 Eigentumswohnungen realisiert.
Jürg Schulthess bestätigt, dass er mit seiner Firma das Bärenmätteli kaufen werde, sobald das Baugesuch bewilligt sei. „Ich bin guten Mutes, dass wir das Projekt so realisieren können, wie es geplant ist“, sagt er zu BERN-OST.
Zurzeit liegt das Gesuch zur Vorprüfung beim Kanton. Anschliessend wird es im Anzeiger publiziert und auf der Gemeindeverwaltung aufgelegt. Die Profile bleiben stehen, bis die Baubewilligung rechtskräftig ist, also auch bis allfällige Einsprachen erledigt sind.
"Es muss nicht den Nachbarn gefallen"
Denn die wird es geben, so wie fast immer, wenn mitten in einem Dorf eine freie Grünfläche überbaut werden soll. „Die Leute wollen immer am liebsten, dass es grün bleibt. Aber am Ende muss etwas nicht den Nachbarn gefallen, sondern den Vorschriften entsprechen“, sagt Peter Stucki dazu.
Wieviel er dem ehemaligen Eigentümer des Gasthofs Bären, Kurt Wittwer, für das Bärenmätteli bezahlt hat und zu welchem Preis er es weiterverkaufen wird, sagt Noch-Gemeindepräsident Stucki nicht. Nur so viel: Er habe es auch einem Anrainer zum Kauf angeboten. „Er wäre interessiert gewesen, aber es war ihm zu teuer.“
[i] Die 3 1/2 und 4 1/2-Zimmer-Wohnungen sind bereits zum Verkauf ausgeschrieben und werden zwischen 530'000 und 760'000 Franken kosten (pdf).