Bauernhausbrand Walkringen: Das Schicksal als neue Chance

Am 2. November 2012 hat die Familie Wegmüller beim Brand ihres Bauernhauses im Schafer in Walkringen alles verloren. Nach dem grossen Schicksalsschlag folgte eine breite Solidarität. Mit ein Grund, dass Fritz Wegmüller nun auf seiner Baustelle steht, wo er als Landwirt einen Neuanfang wagt.

Sven Allenbach, info@bern-ost.ch

Seit rund einem Monat wird  im Schafer gebaut. Dort, wo das Bauernhaus der Familie Wegmüller stand, werden in den kommenden Monaten Stall und Wohnhaus neu errichtet. Fritz Wegmüller selbst ist auf der Baustelle und freut sich, dass wieder etwas entsteht. „Das Schicksal muss man annehmen – nicht dass man nur noch das Negative sieht“, sinniert Fritz Wegmüller.
  

Was so einfach tönt, war für ihn und alle Beteiligten in der Generationen-Gemeinschaft des Bauernbetriebes ein Prozess. „Wir habe die Hilfe eines Coaches in Anspruch genommen, der uns half, alles zu verarbeiten und vorwärts zu schauen.“
   

Grosse Solidarität
  

In der Gemeinde Walkringen war die Solidarität extrem gross. 65’000 Franken kamen an Spenden zusammen. Mit der Grund, dass nun Betrieb und Wohnhaus wieder aufgebaut werden. Die Familie fand eine Wohnung in einem Stöckli in unmittelbarer Nähe und die Kühe konnten im Nachbarhof untergebracht werden.
  

„Es waren nicht nur die Geldspenden, welche uns sehr geholfen haben. Viele Leute haben uns zum Beispiel Vieh-Futter geschenkt. Dieses war ja beim Brand ebenfalls in Flammen aufgegangen“, so Fritz Wegmüller. „Die Gemeinde hat uns immer unterstützt und auch dafür gesorgt, dass die Entscheidungswege nicht so lange dauern.“ Diese breite Solidarität gab der Familie Wegmüller schlussendlich auch Kraft um vorwärts zu schauen.
  

Neuanfang mit 62
  

In einem Alter, in dem andere so langsam aber sicher an die Pension denken, ist Fritz Wegmüller voller Tatendrang. „Wenn alles rund läuft, dann ist der Stall für 22 Kühe ab dem 20. November bezugsbereit“, sagt Fritz Wegmüller mit einem Strahlen im Gesicht. „Im Moment sieht es gut aus. Wir haben sogar Vorsprung auf das Bauprogramm.“ Das Wohnhaus von Wegmüllers sollte dann im März fertiggestellt sein.
  

Mit 62 wagt Fritz Wegmüller noch einmal einen Neuanfang als Landwirt. Das Schicksal sieht er vor allem als eine Chance. „Für uns war es extrem wichtig, dass wir ein positiv denkendes Umfeld um uns hatten. Meiner Meinung nach ist dies etwas vom Wichtigsten, wenn es einen solchen Schicksalsschlag zu verarbeiten gilt.“

 

Siehe auch

Walkringen - Bauernhaus von Wegmüllers vollständig abgebrannt vom 2.11.2012


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Erstellt: 17.08.2013
Geändert: 17.08.2013
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