Barbara Seiler/Badi Biglen: «Ich würde es wieder machen»

Nach zwei Jahren als Wirtin wird Barbara Seiler im nächsten Sommer nicht mehr im Badi Beizli Biglen stehen. Die Zeit sei sehr schön gewesen, aber auch lehrreich und «nicht nur Schoggi», sagt sie zu BERN-OST.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

«Die Badi Biglen ist eine ganz besondere Badi, ein Paradiesli, eine heile Welt. Die Leute hängen daran. Wir haben in diesen zwei Sommern ganz viele, ganz liebe Leute kennengelernt.» Das sagt Barbara Seiler, die während zwei Jahren im Badi Beizli gewirtet hat. Nun ist Schluss.

 

«In den Knochen gemerkt»

«Mein Mann wird nächstes Jahr siebzig und wir haben uns entschieden, aufzuhören.» Die Rechnung geht ungefähr so: «Wir hatten rund 90 Stunden pro Woche offen. Während der Saison bedeutete das mit einkaufen, putzen, waschen und so weiter etwa 100 Tage am Stück, mit 10 bis 13 Stunden Arbeit für beide . Das habe ich abends schon in den Knochen gemerkt. Mit meinem Mann zusammen haben wir das gestemmt, aber allein müsste ich wohl zwei Leute anstellen und das rechnet sich dann nicht mehr.»

 

«Eine schöne Zeit»

Es sei vielleicht ein Fehler gewesen, das Ganze zu zweit zu machen. «Ideal wäre das Beizli für eine Gruppe Frischpensionierter oder auch Hausfrauen mit grösseren Kindern. Leute mit Plausch und einem grossen Freundeskreis, wo man sich hilft, so dass man auch mal einen freien Tag hat zwischendurch.» Trotzdem ist für Seiler klar: «Ich würde es wieder machen. Es war eine schöne Zeit, wenn auch lehrreich und nicht nur Schoggi.»

 

Für sie selber fange nun mit 56 Jahren die letzte Wegstrecke ihres Arbeitslebens an. «Ich suche eine Anstellung. Ich war jetzt 15 Jahre selbständig. Nochmal selber etwas frisch anzufangen, das traue ich mir nicht zu, aber natürlich würde ich gern meine Beizen- und Lebenserfahrung einbringen.»

 

Der Garten ist instandgestellt

Aktuell liegt noch das Projekt Badi-Beizli in den letzten Zügen. «Wir haben jetzt geputzt und aufgeräumt, nun müssen wir das eigene Material versorgen, das wir nach Biglen mitgebracht haben. Leider hat sich der Platz zuhause in der Zwischenzeit schon wieder mit anderem gefüllt.» Auch den Garten habe sie wieder «instandgestellt», da er die letzten beiden Jahre etwas vernachlässigt wurde. Als nächstes steht dann wieder die Herbst- und Wintersaison der Kräutermanufaktur an, ein temporäres Lädeli mit Geschenken und «schönen und feinen Sachen.»

 

Bei der Gemeinde Biglen wird der Weggang von Barbara Seiler bedauert. Man habe mit ihr sehr gute Erfahrungen gemacht und danke ihr herzlich, sagt Gemeindepräsident Guido Heiniger (Die Mitte). Die Pacht des Badi-Beizlis ist bereits wieder ausgeschrieben. Noch seien keine Bewerbungen eingegangen, damit rechne die Gemeinde erst gegen den Frühling. Sich darum kümmern und eine:n Pächter:in vorschlagen wird die Infrastrukturkommission, den Schlussentscheid fällt der Gemeinderat.


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Erstellt: 12.10.2023
Geändert: 12.10.2023
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