Neue Pächterin in der Badi: "Ich kann Beiz"

Barbara Seiler führte mit dem Bären Münsingen und dem Hirschen Allmendingen zwei Restaurants in der Region Bern-Ost. Letztes Jahr musste sie den Hirschen wegen Corona schliessen. Darauf orientierte sie sich beruflich neu. Doch es zog sie wieder in die Gastronomie. Mit der Übernahme des Badi-Beizli Biglen geht es für Seiler aber in einem anderen Stil weiter. "Ich freue mich darauf, herausgefordert zu werden", sagt sie.

Isabelle Berger, info@bern-ost.ch

Nachdem Barbara Seiler den Hirschen aufgab, suchte sie ihr berufliches Glück ausserhalb der Gastronomie. Sie erweiterte ihr Kräuterwissen und gibt dieses nun in Kursen weiter. Zudem betreibt sie am Walkringer Bahnhof ein Lädeli mit Dekoartikeln. Als sie aber mitbekam, dass für das Badi-Beizli in Biglen ein:e neue:r Pächter:in gesucht wird, war sie hin- und hergerissen – und bewarb sich dann auf die Ausschreibung der Gemeinde.

 

Am 13. Mai wird Seiler im Badi-Beizli loslegen. Je näher der Termin komme, desto nervöser werde sie. "Jetzt muss es anfangen. Ich möchte wissen, was die Leute von mir erwarten", sagt sie mit einem Strahlen im Gesicht. Ein so kleines Lokal und dann noch in einer Badi ist Neuland für sie. "Ich habe null Erfahrung. Ich kann Beiz, alles andere werde ich sehen", sagt sie.

 

Von der Beiz zum Beizli

Zuvor habe sie personalintensive Betriebe gehabt. "Das kleine Lädeli hier kann man mit wenig Personal führen." So wird sie bei ihren 14 Stunden täglich an der Front voraussichtlich nur von ihrem Lebenspartner und einer Freundin unterstützt. Wenn es laufe, sei sie aber auch bereit, weitere Leute anzustellen.

 

Mit dem Angebot im Badi-Beizli möchte Seiler möglichst viele Leute abholen. Die Gerichte sollen zudem einfach schmecken und liebevoll gemacht sein. "Die Badi ist ein kleiner Alltasluxus. Die Leute, die sich hier etwas zu Essen gönnen, sollen auch etwas Feines bekommen." Dass die Leute das schöne Essen aber selber an der Theke abholen, kann sie sich noch nicht so ganz vorstellen. "Das möchte man doch serviert bekommen", so die leidenschaftliche Wirtin. "Das Beizer:innenherz muss noch dazulernen."

 

"Das Gewohnte, aber fein"

Auf der Karte solle das stehen, was man in einer Badi erwarte:  Knusprige Pommes Frites und Glace. "Nichts Wahnsinniges, einfach das Gewohnte, aber fein." Und: "Schweizer 'Grosi-Chuchi'. Ich bin ja auch ein Grosi", sagt sie mit einem Schmunzeln. Sie wolle sich nicht verbiegen. So könnte es zum Beispiel Fleischchügeli nach dem Rezept ihrer Grossmutter geben als schnelles Schöpfmenü. So eines will sie mittags anbieten. Sie habe vernommen, dass dies in Biglen einem Bedürfnis entspreche. Aber auch mit einem schönen Roastbeef mit feinem Tartarsösseli wolle sie ihre Gäste verzaubern.

 

Ab 8.30 Uhr will Seiler bereits für Büezer zum Znüni öffnen, noch bevor das Bad aufgeht. Und nachdem es zutut, soll das Beizli noch einen Moment geöffnet bleiben, damit man verweilen kann.

 

Dritter Neuanfang

Seiler freut sich auf den dritten Neuanfang in ihrem Berufsleben. "Ich mache das einfach, weil ich daran Freude habe." Nach der Coronazeit freue sie sich auch wieder darauf, neue Leute zu treffen und in Kontakt zu kommen.

 

[i] Eröffnung des Badi-Beizli Biglen ist am 13. Mai mit Chäsbrägu. Das Bad geht am 28. Mai auf. Weitere Infos auf der Website der Gemeinde Biglen.


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Erstellt: 04.04.2022
Geändert: 04.04.2022
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