Ballenbühl: Pflege und Schutz für die historischen Linden
Mit 300 Jahren sind die beiden Sommerlinden auf dem Ballenbühl eigentlich noch im jugendlichen Alter. Trotzdem brauchen sie viel Pflege. Die zunehmende Trockenheit setzt ihnen zu.
300-jährig sind die beiden Linden auf dem Konolfinger Aussichtspunkt Ballenbühl. Bis zu 1000 Jahre alt können Linden werden. "300 Jahre wachsen, 300 Jahre stehen und 300 Jahre absterben", zitiert Baumpfleger Tobias Hofstetter eine alte Bauernregel.
Trockenheit und Pilz
Ob die Linden auf dem Ballenbühl noch weitere 600 oder 700 Jahre weiterleben ist allerdings nicht sicher. "Es geht ihnen nicht so gut", sagt Hofstetter. Die zunehmende Trockenheit der letzten Jahre setze den Bäumen zu, einer der Bäume leide zudem unter einem Pilz und Faulherden oben in der Krone. "Das schwächt die Statik", erklärt Hofstetter. Dieser Baum hat deshalb nach dem Schnitt eine Kronensicherung mit Seilen erhalten, um ein vorzeitiges Auseinanderbrechen zu verhindern.
Seit sieben Jahren ist die Firma Baumpflege Anton Hofstetter aus Muri im Auftrag der Gemeinde Konolfingen für die Linden zuständig. Montag und Dienstag war es wieder einmal so weit und Hofstetter war mit seinen Baumpflegern vor Ort.
Kein "Emmentaler Schnitt"
Herausgeschnitten wurde vorallem Totholz, für Laien ist kaum sichtbar, dass überhaupt geschnitten wurde, nur der linke, weniger zwäge Baum, sei ganz wenig kleiner jetzt, so Hofstetter. "Wir machen nicht den Emmentaler Lindenschnitt", lacht er. Dabei würden die Äste der Linden sichtbar gekappt, so dass der Baum nicht zu gross wird. Darunter leidet allerdings die Ästhetik, die Bäume haben nicht mehr die natürliche Lindenform.
Er fühle sich angesichts der historischen und landschaftlichen Bedeutung der Linden nicht unter Druck, sagt Hofstetter. "Das ist unser tägliches Geschäft. Und wir helfen ihnen schliesslich!" Ausserdem sei auch das Absterben ein Jahrzehntelanger Prozess, weshalb es verfrüht sei, sich Sorgen zu machen oder gar Ersatz zu pflanzen.
