Bahnübergang Zäziwil: So kurz muss man nun 30 fahren
Die "Notlösung" ist nun eingerichtet: Beim Bahnübergang in Zäziwil soll eine Temporeduktion vorübergehend gegen Verkehrslärm helfen. Die sehr kurze Tempo-30-Strecke können nicht alle ernst nehmen, wie die Reaktion eines BERN-OST-Lesers zeigt.
"Ob das für einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde reicht? Wohl die kürzeste 30er-Zone der Schweiz!", schrieb Fritz Ischer aus Zäziwil und schickte BERN-OST zwei Bilder des Bahnübergangs mit den neu aufgestellten Schildern.
Der Hintergrund: Der Bahnübergang sollte mit reduzierter Geschwindigkeit überquert werden, da er beidseitig abgesenkt ist (BERN-OST berichtete). Das machen aber nicht alle Autofahrer*innen. Da sich die Anwohner*innen durch Verkehrslärm gestört fühlten, beschloss das Tiefbauamt des Kantons Bern das Aufstellen von Tempo 30-Schildern.
Viel kürzer als angekündigt
Im Mai diesen Jahres war die Rede von einer Strecke von etwa 150 Metern, auf denen Tempo 30 gelten sollte. Wo die Signale genau zu stehen kommen, war damals aber noch unklar. Nun ist die Strecke mit etwa 60 Metern weniger als halb so lang.
Die von Kreisoberingenieur Thomas Schmid als "Notlösung" bezeichnete Massnahme stellte den Zäziwiler Gemeinderat übrigens nicht zufrieden. Er setzt sich für einen früheren Beginn des für 2025 geplanten Gleisumbaus ein.
[i] Keine 30er-Zone!
Gut zu wissen: Es handelt sich in diesem Fall nicht um eine 30er-Zone, wie unser Leser Fritz Ischer schreibt, sondern um eine Geschwindigkeitsreduktion auf 30 Stundenkilometer – ein wichtiger Unterschied! Eine 30er-Zone beinhaltet gewisse Spezialregeln: Für Fahrzeuge gilt Rechtsvortritt, Fussgänger*innen haben keinen Vortritt, dürfen die Strasse aber an beliebiger Stelle überqueren und Kinder dürfen auf der Strasse spielen, sollten den Verkehr aber nicht stören. In Zäziwil ändert sich mit Tempo 30 also nichts in Bezug auf die üblichen Bestimmungen zu den Vortritten und der Strassennutzung.