Bahnübergang Worb SBB: Darum bleibt die Barriere so lange unten

Wer in der Region Bern-Ost Auto fährt kennt sie: Die Barriere beim Bahnübergang beim Bahnhof Worb SBB zerrt an den Nerven der Autofahrer. BERN-OST hat nachgefragt, wieso die Barriere so lange unten bleibt und ob sich daran mal etwas ändert.

Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch

„Die Sicherheit ist der Grund für die lange Schliessdauer der Barriere“, sagt SBB-Mediensprecher Reto Schärli. „Der Zug muss vor dem Bahnübergang anhalten können, wenn mit diesem etwas nicht stimmt.“ Deshalb schliesse die Barriere schon Minuten bevor der Zug komme. „So bleibt Zeit für die Warnung des Zugführers und dass dieser auch noch rechtzeitig reagieren kann“, sagt Schärli.

 

„Je schneller der Zug fährt, desto länger ist der Bremsweg und dieser ist bei Zügen generell sehr lang “, erklärt Schärli weiter. Das Tempo der Züge sei deshalb massgeblich für die Dauer der Schliessung.

 

Auf der betroffenen Strecke fahren die Züge zudem in beide Richtungen. „Wenn aus der Gegenrichtung ein zweiter Zug kommt, wird die Zeit zu knapp, um die Schranke zwischen den beiden Zügen zu öffnen“, sagt Schärli. Die Schweiz habe zudem das am dichtesten befahrene Bahnnetz der Welt und so folgten die Züge oft in kurzen Abständen aufeinander.

Gfeller verlangt eine Erklärung von der SBB

 

An der Schliessdauer scheint also nichts zu rütteln zu sein. Bliebe noch eine bauliche Lösung des Problems. Der Umbau der Autostrassen ist aber nicht Sache der SBB, sondern läge in diesem Fall bei der Gemeinde Worb.

 

„Wir haben vor rund einer Woche die SBB in den Gemeinderat eingeladen, damit sie uns die Dauer der Schliessung erklären können“, sagt Gemeindepräsident Niklaus Gfeller, der noch auf Antwort wartet. Das Anliegen der Autofahrer komme immer wieder auf. „Wir wollen der SBB klar signalisieren, dass die Barriere zu lange unten ist“, sagt Gfeller.

Ein Umbau ist schwierig

 

Über eine bauliche Veränderung habe man schon vor 25 Jahren nachgedacht, sagt Gemeinderat und Bauverantwortlicher Ernst Hauser: „Aber das wollte niemand bezahlen.“ Gfeller weist zudem darauf hin, dass es wegen der Landi an der betreffenden Stelle keinen Platz für eine Unterführung gebe.

Der Gemeinderat hoffe, dass mit der SBB eine Lösung gefunden werden könne, sagt Gfeller. Wie diese aussehen könnte, konnte er noch nicht sagen.


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Erstellt: 02.03.2017
Geändert: 02.03.2017
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