Gegen Raser am Bahnhof Biglen: Betonblöcke gefallen nicht allen

Auf dem Bahnhofplatz in Biglen stehen seit Kurzem Betonblöcke, die den Platz in zwei Fahrspuren für den Verkehr teilen. Ein BERN-OST-Leser stört sich an der Ästhetik der Installation: "Es sieht aus wie in einem Gewerbegebiet." Was hat es damit auf sich und bleibt das so?

Isabelle Berger, info@bern.ost.ch

In der aktuellen Ausgabe der Gemeindepublikation "Biglebach" informiert der Bigler Gemeinderat über die Veränderungen am Bahnhofplatz. Es handle sich um Massnahmen seitens der BLS zur Verbesserung der Verkehrssituation. "Wir hatten einen Anwohner, der sich beschwerte, dass die Autos dort zu schnell und gefährlich fahren, weil der Platz so gross ist", sagt Gemeindepräsident Guido Heiniger (Die Mitte).

 

Massnahmen sind provisorisch

Eigentümerin des Bahnhofplatzes ist die BLS Netz AG. Dieser sei das Anliegen weitergeleitet worden und sie habe nach einer Lösung gesucht. Da das Areal aber bald überbaut werde, habe die BLS keine teuren Massnahmen umsetzen wollen.

 

Die BLS bestätigt diesen Sachverhalt auf Anfrage. Die knapp 24 Meter breite freie Verkehrsfläche sei durch die Modernisierung des Bahnhofs Biglen von 2019 bis 2020 entstanden. "Anwohner:innen haben uns gemeldet, dass diese Situation zum Rasen angestiftet hat", so die BLS.

 

Engere Verhältnisse sollen Rasen vermindern

Die nun aufgestellten Betonblöcke und das "Inseli" sollen die Strasse neben dem Bahnhof gemäss BLS sicherer machen. "Die Fahrzeuge werden nun richtungsgetrennt über den Bahnhofplatz geführt und wegen den engeren Platzverhältnissen gehen wir von einer Geschwindigkeitsreduktion aus." Die Massnahmen seien Mitte Juli installiert worden.

 

"Wir habe schon erste Rückmeldungen von Anwohnenden erhalten, dass die Massnahmen helfen, und dass sich der Verkehr beruhigt hat." Auch bei der BLS seien aber "ein paar wenige negative Rückmeldung zur Ästhetik" eingegangen. "Dazu können wir sagen, dass die gewählte Lösung lediglich provisorisch ist. Mit der geplanten Überbauung direkt neben dem Bahnhof wird der Platz wieder kleiner."

 

Gemeinderat hätte es anders gemacht

Wie sieht es der Gemeinderat? "Uns ist wichtig, dass wir die Stimmen der Bürger:innen hören. Das haben wir gemacht und das Anliegen weitergegeben", sagt Heiniger. Sie hätten wohl eine andere Option gewählt, allerdings sei es halt mit Kosten verbunden. "Ich finde es persönlich auch nicht wunderschön." Aber wenn es den Verkehr beruhig, macht, dass man langsamer fährt und es sicherer ist, ist es so wie es ist."

 

Und zehn Jahre werde es nicht so bleiben. Heiniger rechnet mit zwei, drei Jahren, bis die Überbauung kommt. Gemäss ihm und der BLS ist das Richtprojekt dazu derzeit in Erarbeitung. Daraus ergibt sich  später eine Überbauungsordnung, die dann vors Volk kommt. "Wir werden zur gegebenen Zeit zusammen mit der Gemeinde Biglen über die weiteren Schritte informieren", so die BLS.


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Erstellt: 03.09.2022
Geändert: 03.09.2022
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