Badibilanz 2021: Schlechtes Wetter, doppelte Freude
Lange war es trüb und kühl in diesem Sommer. Für die Freibäder ist das schlecht, jammern tut trotzdem niemand.
Den grossen Einbruch verzeichneten die Freibäder der Region schon im letzten Sommer. Dies vor allem wegen der Corona-Pandemie, erst im Juni erlaubte der Bundesrat, die Badis zu öffnen. Also konnte es heuer fast nur aufwärts gehen.
Konolfingen: "Sobald es schön war, kamen die Leute"
"Bei den Eintritten liegen wir trotz dem langen schlechten Wetter nur knapp hinter dem letzten Jahr", sagt etwa Bori Egli, Vize-Chef-Bademeister im Konolfinger Schwimmbad Inseli. "Natürlich hat uns die Kälte diesen Sommer vermiest. Dafür haben wir bemerkt, dass die Leute kamen, sobald es schön war. Normalerweise dauert es jeweils etwa drei Tage, bis sich schönes Wetter auf die Besucher:innen auswirkt." Gemerkt habe man auch, dass viele Leute zuhause Ferien machten. "Während der Sommerferien kamen viele Leute, die man nicht kannte."
Münsingen: Ungefähr im Durchschnitt
Ähnlich klingt es in Münsingen, hier sogar mit Zahlen: 104'612 Einzeleintritte verzeichnete das Parkbad, davon 3'904 in der zweiwöchigen Saisonverlängerung (BERN-OST berichtete). Das sind zwar etwas weniger als 2020, laut Gemeindepräsident Beat Moser liegt die Badi damit aber ganz im langjährigen Durchschnitt von rund 110'000 Eintritten. "Damit sind wir sehr zufrieden", sagt Moser. Auch seitens der Gäste habe es gute Reaktionen gegeben. "Die Leute waren sehr zufrieden und dankbar, auch für die zwei zusätzlichen Wochen."
Grosshöchstetten: Mehr Abos, weniger Einzeleintritte
Glück hatte das Schwimmbad Grosshöchstetten. "Wir haben Anfang der Saison sehr viele Abos verkauft, mehr als im letzten Jahr, und wenn das Wetter schön war, wurden sie auch gebraucht", sagt Chef-Bademeister Yves Brotschi. Dafür habe es, wetterbedingt, weniger Einzeleintritte gegeben. "Zwischendurch war wochenlang kaum etwas los. Aber man hat gemerkt, dass die Leute Freude hatten am neuen Bad." Das Freibad wurde vor zwei Jahren saniert und hat nun die zweite Saison im neuen Kleid hinter sich. Noch nicht klar ist, wie es mit dem Badi-Bistro weitergeht. "Wir sind noch in Verhandlung", sagt Gemeindepräsidentin Christine Hofer. Heuer wurde es von Fritz Badertscher, Wirt im Kreuz Schlosswil geführt.
Camping Wydeli: Im Sommer ausgebucht
Etwas besser als letztes Jahr lief es im Freibad des Campings Wydeli in Brenzikofen. Jedenfalls unter dem Strich. Die Badesaison sei wetterbedingt "nicht ganz so toll" gewesen wie in anderen Jahren, sagt Miteigentümerin Brigitte Eicher. "Aber wenn es trocken war, hatte es doch immer ein paar Leute." Der Campingplatz sei, so wie immer in den Sommerferien, ausgebucht gewesen. Zwar kam es wegen des bescheidenen Wetters zu Stornierungen, dafür lief die Saison länger, weil es im August und im September mehrheitlich trocken und warm war. "Am Schluss war das Jahr vergleichbar mit anderen und wir sind zufrieden", sagt Eicher.
Biglen: Badibeizli sucht neue Pächter:innen
Die Badi Biglen hatte finanziell keine grossartige Saison. "Es wurden rund 4000 Franken, also drei bis vier Prozemt weniger eingenommen als 2020, das trotz verkürzter Saison ein Superjahr war", sagt Gemeindepräsident Guido Heiniger. Angesichts des schlechten Wetters diesen Sommer empfinde er das Resultat aber als sehr gut. Positiv sei auch gewesen, dass die Badi mit dem langjährigen Bademeister Peter Zysset und der Beizliwirtin Ursula Etzensberger von einem eingespielten Team geführt wurde. Für letztere ist es allerdings die letzte Saison - auf eigenen Wunsch. Die Pacht des Badibeizli ist neu ausgeschrieben. "Wir haben bereits Bewerbungen und gehe davon aus, dass wir eine Nachfolge finden", so Heiniger.
Wislepark: Entweder kamen ganz viele oder ganz wenige
Ins Schwimmbad im Wislepark Worb kamen diesen Sommer entweder sehr viele oder sehr wenige Leute. "Bei den Eintritten liegen wir etwa im Fünfjahresschnitt. Durchschnittliche Tage dagegen gab es dieses Mal kaum, dafür einzelne Spitzentage", sagt Geschäftsführer Martin Horvath. Die Stimmung sei gut gewesen, auch hätten die Leute sich über die Saisonverlängerung gefreut und dass die Badi ein Ort ist, den man auch ohne Zertifikat besuchen kann.