BLS-Werkstätte - Berns Westen bleibt Favorit
Allmendingen und Konolfingen können aufatmen: Die von der BLS eingesetzte Begleitgruppe hat gestern beschlossen, als Standort für die umstrittene Werkstätte den bäuerlichen Westen der Stadt Bern zu empfehlen. Sagt zumindest die betroffene Quartierkommission.
Stephan Künzi, Berner Zeitung BZ
Eine offizielle Bestätigung gab es gestern Abend zwar nicht mehr. Dennoch lässt aufhorchen, was die Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem (QBB) am Nachmittag publik gemacht hatte: Die von der BLS eingesetzte Begleitgruppe habe Allmendingen und Konolfingen als mögliche Standorte für den Werkstättenneubau gestrichen, steht in einer Mitteilung. Nach dem schon früher beschlossenen Ausscheiden des Armeeareals in Thun-Nord bleibe so nur noch Berns Westen mit verschiedenen Optionen rund um Riedbach für das umstrittene Vorhaben übrig.
Unübersehbar schimmert der Ärger durch, den der neuste Beschluss bei der QBB auslöst. In Allmendingen und Konolfingen, wo das Vorhaben auf genauso wenig Gegenliebe gestossen ist, dürfte das Verdikt dagegen Erleichterung auslösen.
Dabei denkt QBB-Präsident Bernardo Albisetti an diese beiden Alternativen, wenn er den gestrigen Standortentscheid kritisiert. Allmendingen wie Konolfingen seien ähnlich ländlichbäuerlich geprägt wie das Gebiet westlich der Stadt, «und es kann ja nicht sein, dass wir uns gegenseitig einfach den Schwarzen Peter zuschieben», sagt er. Nein, im Auge hat er vielmehr die Tatsache, dass die Begleitgruppe bereits im August die Variante Thun-Nord fallen lassen hat.
Nun ein Rechtsgutachten?
Zwar machte es von Anfang an den Anschein, als ob die Begleitgruppe nie richtig an diesen Standort geglaubt hat. Zu sehr dämpfte Präsident Bernhard Antener die Erwartungen, als er den Medien im Mai die ersten Resultate der Arbeit präsentierte. Die bäuerlichen Kreise hofften trotzdem weiter. Immerhin hätte die neue Werkstätte nur an diesem bereits überbauten Standort kein Kulturland gekostet. Umso klarer setzte sich dafür die Stadt Thun zur Wehr. Kein Wunder, sie will auf dem zentral gelegenen Areal lieber neue Firmen ansiedeln und neue Wohnungen bauen – und so letztlich zu mehr Steuereinnahmen kommen.
Und genau hier hakt die QBB mit ihrer Kritik ein. Er werde den Verdacht nicht los, fährt Präsident Albisetti fort, dass sich die Begleitgruppe aus politischen Gründen so früh vom Standort Thun-Nord verabschiedet habe. Er habe grosse Zweifel, dass das Areal – wie von der Begleitgruppe als Killerargument vorgebracht – für eine Eisenbahnwerkstätte wirklich zu klein sein. Zumal im ländlich-bäuerlichen Westen Berns genauso gewichtige Argumente gegen ein solches Projekt sprächen: «Spätestens seit dem klaren Ja der Bevölkerung zum neuen eidgenössischen Raumplanungsgesetz geniesst das Kulturland einen annähernd so starken Schutz wie der Wald», erklärt er. Wenn wie im vorliegenden Fall unter Umständen sogar noch ein landwirtschaftlicher Betrieb dem Boden gleichgemacht werden müsse, sei die Hürde nochmals um einiges höher.
Worauf er anspielt: Als die BLS im Frühling 2015 ihren favorisierten Standort zwischen Buech und Riedbach präsentierte, war der Aufschrei nicht nur wegen des drohenden Kulturlandverlusts derart gross. Der Widerstand wurde zusätzlich dadurch geschürt, dass dem Projekt ein Bauernheimet mitsamt der Hofparzelle geopfert werden sollte. Die Bahn stand schliesslich derart im Gegenwind, dass sie ihren Entscheid durch die Begleitgruppe überprüfen liess.
Der QBB reicht das aber nicht mehr: Sie fordert, dass ein ausserkantonaler Rechtsgutachter untersucht, ob tatsächlich derart viel mehr für den Westen Berns spricht als für den Norden Thuns.
Mehr Infos nächste Woche
Keinen Kommentar gab gestern Begleitgruppenpräsident Antener ab. Man habe vereinbart, dass es «im Moment keine Kommunikation gibt», sagte er, hörbar verstimmt über das Vorpreschen der QBB. Einen Medientermin stellte er erst für nächste Woche in Aussicht.
Unübersehbar schimmert der Ärger durch, den der neuste Beschluss bei der QBB auslöst. In Allmendingen und Konolfingen, wo das Vorhaben auf genauso wenig Gegenliebe gestossen ist, dürfte das Verdikt dagegen Erleichterung auslösen.
Dabei denkt QBB-Präsident Bernardo Albisetti an diese beiden Alternativen, wenn er den gestrigen Standortentscheid kritisiert. Allmendingen wie Konolfingen seien ähnlich ländlichbäuerlich geprägt wie das Gebiet westlich der Stadt, «und es kann ja nicht sein, dass wir uns gegenseitig einfach den Schwarzen Peter zuschieben», sagt er. Nein, im Auge hat er vielmehr die Tatsache, dass die Begleitgruppe bereits im August die Variante Thun-Nord fallen lassen hat.
Nun ein Rechtsgutachten?
Zwar machte es von Anfang an den Anschein, als ob die Begleitgruppe nie richtig an diesen Standort geglaubt hat. Zu sehr dämpfte Präsident Bernhard Antener die Erwartungen, als er den Medien im Mai die ersten Resultate der Arbeit präsentierte. Die bäuerlichen Kreise hofften trotzdem weiter. Immerhin hätte die neue Werkstätte nur an diesem bereits überbauten Standort kein Kulturland gekostet. Umso klarer setzte sich dafür die Stadt Thun zur Wehr. Kein Wunder, sie will auf dem zentral gelegenen Areal lieber neue Firmen ansiedeln und neue Wohnungen bauen – und so letztlich zu mehr Steuereinnahmen kommen.
Und genau hier hakt die QBB mit ihrer Kritik ein. Er werde den Verdacht nicht los, fährt Präsident Albisetti fort, dass sich die Begleitgruppe aus politischen Gründen so früh vom Standort Thun-Nord verabschiedet habe. Er habe grosse Zweifel, dass das Areal – wie von der Begleitgruppe als Killerargument vorgebracht – für eine Eisenbahnwerkstätte wirklich zu klein sein. Zumal im ländlich-bäuerlichen Westen Berns genauso gewichtige Argumente gegen ein solches Projekt sprächen: «Spätestens seit dem klaren Ja der Bevölkerung zum neuen eidgenössischen Raumplanungsgesetz geniesst das Kulturland einen annähernd so starken Schutz wie der Wald», erklärt er. Wenn wie im vorliegenden Fall unter Umständen sogar noch ein landwirtschaftlicher Betrieb dem Boden gleichgemacht werden müsse, sei die Hürde nochmals um einiges höher.
Worauf er anspielt: Als die BLS im Frühling 2015 ihren favorisierten Standort zwischen Buech und Riedbach präsentierte, war der Aufschrei nicht nur wegen des drohenden Kulturlandverlusts derart gross. Der Widerstand wurde zusätzlich dadurch geschürt, dass dem Projekt ein Bauernheimet mitsamt der Hofparzelle geopfert werden sollte. Die Bahn stand schliesslich derart im Gegenwind, dass sie ihren Entscheid durch die Begleitgruppe überprüfen liess.
Der QBB reicht das aber nicht mehr: Sie fordert, dass ein ausserkantonaler Rechtsgutachter untersucht, ob tatsächlich derart viel mehr für den Westen Berns spricht als für den Norden Thuns.
Mehr Infos nächste Woche
Keinen Kommentar gab gestern Begleitgruppenpräsident Antener ab. Man habe vereinbart, dass es «im Moment keine Kommunikation gibt», sagte er, hörbar verstimmt über das Vorpreschen der QBB. Einen Medientermin stellte er erst für nächste Woche in Aussicht.