Gysensteiner an Australien Open: "Nadal ist ein einfacher Kunde"

Damit die grossen Tennis-Stars im Rampenlicht glänzen können, braucht es die fleissigen Heinzelmännchen im Hintergrund. Einer davon ist Rolf Friederich. Der Gysensteiner ist für die Bespannung der Profi-Schläger in Australien  verantwortlich. Für BERN-OST berichtet er von seinen Erfahrungen.

pd/ak, info@bern-ost.ch

Das Tennisjahr startet alljährlich mit dem ersten Grandslam-Turnier des Jahres in Down Under. Mit dabei in diesem Jahr ist ebenfalls der in Gysenstein aufgewachsene Rolf Friederich.

 

Der Gysensteiner ist dabei für das Material der Profis zuständig und kennt somit all deren Vorlieben und Macken.  Das Besaitungsteam an den Australian Open besteht aus einer Auswahl der 20 weltweit besten Bespannern. Umso stolzer ist der 39-Jährige deshalb erstmals für ein Grandslam-Turnier selektioniert worden zu sein.

 

"Wir sind so etwas wie die Wachsmänner der Tenniswelt", sagt er. "Dabei steht die Qualität über der Geschwindigkeit. Denn entscheidend ist, dass der Spieler über die ganze Turnierdauer jeweils exakt gleich bespannte Rackets erhält", führt er aus. Deshalb wird während des Turniers jeweils ein Spieler stets vom gleichen Bespanner betreut, welcher auf der immer gleichen Maschine arbeitet.

 

Bis zu 600 Rackets pro Tag

Sowohl Rafael Nadal sowie Dominik Thiem lassen ihre die Rackets beim offiziellen Service bespannen. Dabei sei Nadal ein einfacher Kunde und lasse seine Rackets jeweils bei allen Turnieren mit 25 Kilogramm bespannen. Dafür wünsche er des Öfteren frisch bespannte Schläger während des laufenden Tennismatchs wie auch beim Achtel- und Viertelfinale, wo er bis zu fünf Schläger sandte. "In solch einem Fall ist es wichtig das Racket innerhalb 10 bis 12 Minuten bespannen zu können", erklärt Friederich.

 

Bei den Australian-Open ist die Menge der zu bespannenden Rackets ernorm. Bei dem knapp drei Wochen dauerndem Event werden über 5800 Schläger bespannt. An den arbeitsintensivsten Tagen werden dabei bis zu 600 Rackets täglich zur Neubesaitung abgegeben.


"Meistens gehören wir morgens zu den ersten auf der Anlage und am Abend zu den letzten, die sie wieder verlassen", erzählt er. "Da wir während allen Spielen präsent sein müssen, sind wir oft bis zu 18 Stunden anwesend. Somit schläft der ein oder andere Bespanner in Arbeitspausen auch mal hinter seiner Maschine ein", fügt er an.

 

 

Stricker scheitert an starkem Franzosen

Zu den Kunden von Friederich zählt auch Dominik Stricker, der zurzeit ebenso in Australien weilt. Das Tennis-Talent aus Grosshöchstetten verpasste seinen ersten Einzug in einen Halbfinal an einem Junioren-Grand-Slam. Stricker zeigte eine starke Leistung im Einzel und verlor im Viertelfinal in der Nacht auf Freitag gegen den Franzosen Harold Mayot. Im Doppel scheiterte er erst im Halbfinal zusammen mit Landsmann Jerome Kym.


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Erstellt: 31.01.2020
Geändert: 31.01.2020
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