Aus Anlass von 5G: Worber reichen Petition zu Strahlungsschutz ein
Die Gemeinde Worb soll die Bevölkerung über die Wirkung von elektromagnetischer Strahlung aufklären. Dies fordert eine Petition, welche eine Gruppe von Worberinnen und Worbern am Donnerstag Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) überreichte. Aktueller Auslöser für ihr Anliegen ist die Aufrüstung von Mobilfunkantennen auf die 5G-Technologie, welche derzeit schweizweit ein Thema ist.
Insgesamt rund 1500 Personen haben die „Petition von 4G zu 5G – gegen eine Erhöhung der Mobilfunkbestrahlung in Worb“ unterzeichnet. Federführend bei der Petition ist die „Bürgerinitiative 5G Worb“ bestehend aus Christoph Bolleter, Marc DeKort und Alice Hasler. Unterstützt werden die drei von Martina Kilchenmann und Sendetechnik-Fachmann Dr. Günter Schnell. Die Gruppe beschränkt ihre Aktivitäten auf die Gemeinde Worb.
Gemeinde soll Aufklärungsarbeit leisten
"Mit dieser Petition beauftragen die Unterzeichnenden die Gemeindebehörde von Worb sich dafür einzusetzen, dass eine Erhöhung der Bestrahlung durch die 5G-Technik gestoppt, die bisherigen Werte gemessen und die Ergebnisse mit Erfahrungsrichtwerten gesundheitlich bewertet werden", schreiben die Petitionäre. Sie fordern die Gemeinde zur Bildung eines temporären Ausschusses auf, der Vorschläge zu Handen der politischen Entscheidungsträger ausarbeiten solle. „Die Gemeinde soll die Bewohner und die Arbeitgeber aufklären betreffend bestehender Strahlungsbelastungen sowie über die Möglichkeiten eines sich selber schützenden Umganges mit privaten und geschäftlichen Geräten“, heisst es weiter im Petitionsschreiben.
„Wir studieren das gerne“, sagte Niklaus Gfeller anlässlich der Petitionsübergabe. Vorher könne er aber noch nichts zur Haltung des Gemeinderates zu diesem Thema sagen. Für die Beantwortung der Petition gilt eine Frist von einem halben Jahr.
Bis die Antwort des Gemeinderates vorliegt, wollen die Petitionäre aber nicht untätig bleiben. „Wir wollen die Bevölkerung als nächstes aufklären, wie gefährlich die Strahlung von Handys ist“, kündigte Petitionär Günter Schnell an.
Antennen bewegen in der Region
Das Thema Antennenstrahlung bewegt die Bevölkerung aktuell auch an anderen Orten in der Region Bern-Ost. So bereiten in Biglen fünf anwohnende Parteien eine Einsprache gegen eine geplante 3- bis 5G-Antenne der Swisscom neben der Espace-Arena vor. Zur Unterstützung des Anliegens sammeln sie Unterschriften. In Zäziwil liegt noch bis Montag ein Baugesuch für eine Swisscom-Antenne mit 5G-Technologie im Kirchturm auf, wie die Wochen-Zeitung vor Kurzem berichtete.
In der Gemeinde Worb ist derzeit in Richigen ein Baugesuch für eine Salt-Antenne hängig, gegen welches sieben Einsprachen, davon eine Sammeleinsprache mit 39 Unterzeichnenden eingegangen ist (BERN-OST berichtete). Dabei handelt es sich aber nicht um eine 5G-Antenne. Gemäss Christoph Bolleter von der Bürgerinitiative 5G Worb dürfe die Antenne in Richigen nach erster gerichtlicher Instanz nicht gebaut werden, Salt gehe nun aber vors Bundesgericht. „Meines Wissens gibt es in der Gemeinde Worb keine weiteren 5G-Antennen oder entsprechende Baugesuche“, so Bolleter.
[i] Zum Artikel der Wochen-Zeitung über die Antenne im Zäziwiler Kirchturm