"Aues ufe Gring gschteut": Auf dem Hof Hubel gibts Rindfleisch, Deko und ein Airbnb
Wer heute als Landwirt überleben wolle, müsse eine Nische suchen, sagt Martin Bernhard. Deshalb hat er seinen Betrieb komplett umgestellt. Am Samstag, 22. September, ist auf dem Hof wieder einmal "Beef Day": Das Rindfleisch aus eigener Produktion wird verkauft. Zudem wird das neue Dekolädeli von Bernhards Frau Nadine Strub eröffnet.
Bereits in der siebten Bernhard-Generation besteht der Hof auf dem Hubel ob Worb. Wann genau alles anfing weiss Martin Bernhard nicht aus dem Stegreif. "Das älteste Gebäude auf dem Hof ist der Spycher, der die Jahrzahl 1763 trägt", sagt er. Sein Grossvater hielt noch Pferde, unter seinem Vater standen im Pferdestall Milchkühe – jetzt kann man dort dinieren.
"Nachdem mein Vater 2013 unerwartet gestorben ist, haben wir den ganzen Betrieb 'ufe Gring gschteut'", sagt Bernhard. Bis 2016 hielt er noch Milchkühe und Zuchtschweine. Jetzt hat er sich auf die Mutterkuhhaltung spezialisiert und produziert Natura Beef. Dazu kommt noch etwas Getreideanbau, Waldwirtschaft und Legehennen, deren Eier Bernhard direkt vermarktet.
Ziel: Alles selber vermarkten
Auch das Fleisch möchte er in Zukunft ganz selber vermarkten. "Zur Zeit vermarkten wir ein Drittel direkt, die beiden anderen Drittel werden bei Coop und Manor als Natura Beef verkauft", sagt er.
Mehrmals jährlich veranstaltet Bernhard einen Beef Day, wie auch kommenden Samstag, an dem das Fleisch direkt auf dem Hof gekauft werden kann. Geschlachtet und verpackt wird in Konolfingen, zu kaufen ist das Fleisch aber nicht im Mischpaket. "Bei uns können sich die Kunden ihre Auswahl selber zusammenstellen", betont Bernhard.
Essen im Pferdestall, übernachten im Fotostudio
Neben der Landwirtschaft hat Bernhard den Hof Richtung Agro-Tourismus und Agro-Gastronomie geöffnet. "Den ehemaligen Pferdestall kann man mieten zum Essen, wobei wir zum Teil selber kochen", sagt er. Am liebsten natürlich mit eigenen Produkten.
Vor drei Jahren haben Bernhard und seine Frau zudem die Heubühne umgebaut. "Dort ist jetzt das Fotostudio meiner Frau", sagt Bernhard. Nadine Strub ist selbstständige Fotografin und die Hausfotografin vom "Mis Magazin". Im Fotostudio kann man auch übernachten. Die Unterkunft ist auf Airbnb ausgeschrieben.
"Schischi, shabby-Züg": Neues Dekolädeli
Am Beef Day vom 22. September eröffnen Nadine Strub und ihre Schwester Fabienne zudem ihr Lädeli mit Dekorationsartikeln. "Schischi, shabby-Züg", wie Bernhard sagt, der mit einem Augenzwinkern am Erfolg des Dekolädeli zweifelt.