Arni/Biglen - Mit einem Hauch von Fernweh
Dynamische Kammermusik von jungen, aufstrebenden Schweizer Künstlern in der Kulturkapelle: Das Belenus-Streichquartett gastierte mit Nils Kohler im Emmental.
Julia Jordi, Wochen-Zeitung
Das Erfolgsrezept des Kulturkapellen-Komitees ist seit 2007 so einfach wie bestechend: Man nehme musikbegeisterte Künstler der neueren Generation und füge diese in familiärer Atmosphäre mit ebenso musikbegeisterten Zuhörern zusammen. Daraus entstehen besondere Abende - sowohl für das Publikum als auch für die Musiker.
Moderner Haydn
Moderner Haydn
Über 60 Zuhörerinnen und Zuhörer nehmen Platz im wohnzimmerhaft kleinen Raum und lauschen den mannigfaltigen Klängen des Streichquartetts Belenus. Als Einstieg in den Abend spielen die Wahlzürcherinnen eines der modernsten Streichquartette von Gattungspionier Joseph Haydn. Drei energische Doppelgriff-Akkorde sorgen schlagartig für Aufmerksamkeit. Nacheinander stellen sich die vier Musikerinnen mit einem jeweils solistischen Fugenthema vor. Laute Momente werden gekonnt von kantablen oder augenzwinkernden Stellen abgelöst. Schnell wird klar: Dieser Abend wird heiter werden.
Nostalgisches 20. Jahrhundert
Vom galanten Österreich des 18. Jahrhunderts zurück in die heutige Schweiz - zum 1961 geborenen Komponisten Daniel Schnyder: Zur Aufführung kommt sein viertes Streichquartett «Great Places». Das virtuose Stück mit den komplexen Rhythmen und den vielen Lautmalereien ist wie geschaffen für die vielfältigen Streicherinnen; wieder erstaunen sie mit neuen Facetten. Es fordert viel Präzision und Ausdrucksstärke, um den schillernden porträtierten Grossstädten Shanghai, Havanna, Paris, Casablanca und New York des frühen 20. Jahrhundert gerecht zu werden.
Nostalgisches 20. Jahrhundert
Vom galanten Österreich des 18. Jahrhunderts zurück in die heutige Schweiz - zum 1961 geborenen Komponisten Daniel Schnyder: Zur Aufführung kommt sein viertes Streichquartett «Great Places». Das virtuose Stück mit den komplexen Rhythmen und den vielen Lautmalereien ist wie geschaffen für die vielfältigen Streicherinnen; wieder erstaunen sie mit neuen Facetten. Es fordert viel Präzision und Ausdrucksstärke, um den schillernden porträtierten Grossstädten Shanghai, Havanna, Paris, Casablanca und New York des frühen 20. Jahrhundert gerecht zu werden.
Neben beinahe kitschig-schwelgerischen Themen mit süssen Dissonanzen führen die Streicherinnen auch in die dunklen Nebengassen der glänzenden Städte. Im Finalstück siegen eindeutig die schwärmerischen Momente: Der ausdrucksstarke Berner Jung-Klarinettist Nils Kohler versetzt das Publikum mit weichen, lyrischen Klängen in die sehnsuchtsvolle Welt der Romantik. Bei so viel malerischer Intensität kommt automatisch Fernweh auf. Doch spätestens beim Heraustreten aus der Kapelle verschmilzt das Fernweh mit der heimeligen Landschaft und ein wunderbarer Abend klingt nach.
Die weiteren Konzerte in der Kulturkapelle: Freitag, 30. August, 19 Uhr: Trio Novarte mit Nils Kohler. Sie wagen sich an Messiaens «Quatour pour la fin du Temps». Sonntag, 1. September, 17 Uhr: Sabine Stoffer und Sebastian Wienand spielen auf der Barockvioline und dem Cembalo u.a. Werke von J. S. Bach.
Die weiteren Konzerte in der Kulturkapelle: Freitag, 30. August, 19 Uhr: Trio Novarte mit Nils Kohler. Sie wagen sich an Messiaens «Quatour pour la fin du Temps». Sonntag, 1. September, 17 Uhr: Sabine Stoffer und Sebastian Wienand spielen auf der Barockvioline und dem Cembalo u.a. Werke von J. S. Bach.