Arni - Im Schulhaus daheim
Die Familie Fuhrer ist seit Anfang November offizielle Besitzerin des alten Schulhauses Arnidorf. Andres Fuhrer hat einige Projekte, die er im denkmalgeschützten Bau umsetzen will.
An der Wand hängen schwarzweisse Klassenfotos und erinnern an vergangene Schulreisen. 1950 ging der Ausflug an den Murtensee. Daneben steht ein altes, braunes Holzpult. Auf der anderen Seite des Raumes hat es eine Wandtafel. Sie sind immer noch da, die Indizien, dass in diesem Zimmer die Kinder von Arni die Schulbank gedrückt haben, auch wenn die letzte Schulglocke bereits 1991 klingelte.
Das einfache Leben
Auch Andres Fuhrer ging im Schulhaus Arnidorf zur Schule. Seit gut vier Jahren wohnt er mit seiner Frau Svetlana in den oberen Stockwerken des 1829 erbauten Hauses. Der 39-Jährige ist in Arni aufgewachsen, und auch sein Vater und Grossvater lernten im Arnidorf-Schulhaus.
Trotz des festen Platzes in der Familiengeschichte – es sind nicht primär emotionale Gründe, die in Fuhrer den Wunsch aufkommen liessen, dort wohnen zu wollen. «Uns gefällt das einfache Leben», sagt er und erzählt von Ferien in Russland, der Heimat seiner Frau, in denen sie in einfacheren Verhältnissen lebten und Gefallen daran fanden.
Svetlana Fuhrer erzählt, wie kalt es im Schulhaus werden konnte und wie sehr sie beispielsweise auf dem Weg zum Badezimmer fror. Die Gemeinde baute aber schliesslich einen Pelletofen ein. Eigentlich hätten Fuhrers das Haus von Anfang an gerne gekauft, konkret wurde dies jedoch erst im Frühling, als der Gemeinderat bekannt gab, dass er nach Lüttiwil und Roth auch das dritte Schulhaus verkaufen möchte, da er nicht weiter investieren wollte.
Fuhrer meldete sein Interesse an, und im Rahmen einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung wurde dem Kauf Anfang September einstimmig zugestimmt. Seit dem 1. November ist er Besitzer. «Die Gemeinde war sehr fair», sagt Fuhrer und erzählt, dass die Liegenschaft nie öffentlich ausgeschrieben gewesen sei, sondern die Gemeinde ihnen die Möglichkeit bot, das Haus zu kaufen, weil sie als Mieter stets dazu Sorge getragen hätten.
Pläne über Pläne
Im denkmalgeschützten Bau gibt es aber viel zu tun. Bad und Küche im Obergeschoss müssen renoviert werden. Und für ihren knapp einjährigen Sohn Alexander wollen die Fuhrers ein Kinderzimmer einbauen. In der Schulstube im Erdgeschoss soll eine Wohnung entstehen und vermietet werden.
Einen konkreten Zeitplan, wann er welches Projekt umsetzen will, hat Fuhrer indes nicht, da Umbauten immer nur in Absprache mit dem Denkmalschutz gemacht werden können. Er, der auf dem Bau arbeitet, hofft aber, möglichst alle Arbeiten selber machen zu können.