Arni - Dem Flügel alles entlockt
Im Rahmen der fünften Ausgabe der Kapellenkonzerte im Schafroth, Arni, trat der junge Schweizer Pianist Benjamin Engeli mit Werken von Komponisten aus verschiedenen Zeitepochen auf.
jsg / Wochen-Zeitung
Bereits in der viersätzigen c-moll-Sonate, von Franz Schubert in seinem Todesjahr 1828 komponiert, zeigte der Pianist sein enormes Einfühlungsvermögen für die verschiedenen Klangbilder, Stimmungen und für die variationsreiche Dynamik. Mal zupackend, generös und grosszügig, mal filigran, fast zaghaft und flüsternd, wurde technisch perfekt interpretiert. Engeli entlockte dem Flügel stupende Läufe, Akkorde, Einzeltöne, quirlige Melodien, das ganze Spektrum, das dieser hergab.
Uraufführung
Von den ursprünglich vorgesehenen sieben Bagatellen des zeitgenössischen deutschen Komponisten Tobias PM Schneid (*1963) gelangte die letzte nicht bis zum Abschluss. Engeli spielte deshalb die sechs erst 2011 entstandenen als Uraufführung. Rhythmisch vertrackt, mit völlig überraschenden und polarisierenden Wechseln in der Dynamik, war in allen Stücken nebst atonalen Einwürfen immer auch ein melodiöser Bogen herauszuhören. Dies verlieh den witzigen Bagatellen eine gewisse «Hörbarkeit», mit der man oft bei ganz modernen Werken eher Mühe hat.
Drei Epochen als Einheit
Sechs Moments musicaux des russischen Komponisten Sergej Rachmaninov (1873–1943) bildeten den Abschluss des Konzerts. Die meist von Schwermut gezeichneten, kurzen musikalischen Momente widerspiegelten den Grundcharakter der Gemütsverfassung des Komponisten, der diese Werke im Alter von erst 23 Jahren geschrieben hatte. Engeli konnte hier nochmals sein ganzes Können demonstrieren und schloss mit dem ihm eigenen faszinierenden Interpretationsstil den Bogen über die Werke der drei verschiedenen und doch sich in vielem gleichenden Komponisten. Die drei Epochen wuchsen so zu einer Art Einheit zusammen, die vom Publikum dankbar aufgenommen wurde. Mit der Zugabe des hingehauchten Moments musical f-moll von Franz Schubert verabschiedete sich der Künstler, den man hoffentlich in der Region wieder mal erleben darf.
[i] Die letzten zwei Veranstaltungen der «Kapellenkonzerte» finden am 29. Juli um 19 Uhr (Byron-Streichquartett) und am 31. Juli um 17 Uhr (Barockmusik) statt.
www.kulturkapelle.ch
Uraufführung
Von den ursprünglich vorgesehenen sieben Bagatellen des zeitgenössischen deutschen Komponisten Tobias PM Schneid (*1963) gelangte die letzte nicht bis zum Abschluss. Engeli spielte deshalb die sechs erst 2011 entstandenen als Uraufführung. Rhythmisch vertrackt, mit völlig überraschenden und polarisierenden Wechseln in der Dynamik, war in allen Stücken nebst atonalen Einwürfen immer auch ein melodiöser Bogen herauszuhören. Dies verlieh den witzigen Bagatellen eine gewisse «Hörbarkeit», mit der man oft bei ganz modernen Werken eher Mühe hat.
Drei Epochen als Einheit
Sechs Moments musicaux des russischen Komponisten Sergej Rachmaninov (1873–1943) bildeten den Abschluss des Konzerts. Die meist von Schwermut gezeichneten, kurzen musikalischen Momente widerspiegelten den Grundcharakter der Gemütsverfassung des Komponisten, der diese Werke im Alter von erst 23 Jahren geschrieben hatte. Engeli konnte hier nochmals sein ganzes Können demonstrieren und schloss mit dem ihm eigenen faszinierenden Interpretationsstil den Bogen über die Werke der drei verschiedenen und doch sich in vielem gleichenden Komponisten. Die drei Epochen wuchsen so zu einer Art Einheit zusammen, die vom Publikum dankbar aufgenommen wurde. Mit der Zugabe des hingehauchten Moments musical f-moll von Franz Schubert verabschiedete sich der Künstler, den man hoffentlich in der Region wieder mal erleben darf.
[i] Die letzten zwei Veranstaltungen der «Kapellenkonzerte» finden am 29. Juli um 19 Uhr (Byron-Streichquartett) und am 31. Juli um 17 Uhr (Barockmusik) statt.
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