Appenberg - Harnisch berührte mit ihrem Spiel

hrl, Wochen-Zeitung
Auf dem Appenberg ob Zäziwil war letzten Sonntagabend die Pianistin Silvia Harnisch mit Werken von Bach, Beethoven, Schumann und C. Franck zu Gast. Die Berner Künstlerin eröffnete ihr leider nur schlecht besuchtes Konzert mit Bachs berührendem Choralvorspiel «Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ». In der virtuosen Toccata (und Fuge D-Dur) des noch jugendlichen Bachs und dem temperamentvollen Rondo a capriccio G-Dur op. 129 Beethovens liess sie ihrer Technik freien Lauf. Dass ihr Spiel dabei gelegentlich etwas überhastet wirkte, tat den köstlichen Werken keinen Abbruch.
 
In ruhigere Gefilde führten die beiden Fantasiestücke Schumanns («Des Abends», «Aufschwung»). Sie entstanden in der Zeit, als Schumann um Clara Wieck warb. Es gelang Silvia Harnisch ausgezeichnet, die wechselnden Gefühle des verliebten Komponisten heraufzubeschwören. Hauptwerk des Abends aber bildete «Prélude, Choral et Fugue» des französischen romantikers César Franck. Silvia Harnisch fand mit grosser Ruhe und Überlegenheit Zugang zu den mystischen Welten und dem strengen, fast barocken Kontrapunkt. Den herzlichen Beifall verdankte Silvia Harnisch mit der Bachtranskription «Schafe können sicher weiden».

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Erstellt: 24.10.2013
Geändert: 24.10.2013
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