Amt Konolfingen - Protestwelle gegen bernische Bezirksreform

Im Amtsbezirk Konolfingen wehren sich immer mehr Gemeinden gegen die vom Kantonsparlament beschlossene Verwaltungsreform. Nach Worb, den Aaretal-Gemeinden Münsingen, Rubigen und Allmendingen sowie Konolfingen hat sich nun auch die Region Kiesenta

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Das Kantonsparlament hatte in einer Planungserklärung das „Modell 5/8+“ entgegen dem Antrag der Kantonsregierung beschlossen: Der Kanton soll in fünf Verwaltungsregionen mit mindestens acht Verwaltungskreisen eingeteilt werden. Gemäss diesem Modell gehört der Amtsbezirk Konolfingen zur Region Emmental-Oberaargau mit Hauptort Langnau, Burgdorf oder Langenthal.

Der Protestreigen im Amt Konolfingen begann in Worb: Das Worber Gemeindparlament überwies Ende Juni gegen eine einzige Stimme ein SP-Postulat. Der Vorstoss fordert, dass die Gemeinde Worb zur künftigen Verwaltungsregion Bern-Mittelland gehört und nicht zur Verwaltungsregion Oberaargau/Emmental.

Nun berichtete die Berner Tageszeitung „Der Bund“, dass sich die drei Aaretal-Gemeinden Münsingen, Rubigen und Allmendingen der Worber Haltung anschliessen. Die vier Gemeindepräsidenten wollen sich in einem Brief an die Kantonsregierung dagegen wehren, dass ihre Gemeinden der geplanten Verwaltungsregion Emmental/Oberaargau zugeschlagen werden.

Auch Konolfingen will sich nach Bern und nicht Richtung Emmental ausrichten. Dafür hat sich der Gemeinderat ausgesprochen. Der Konolfinger Gemeinderat schreibt in dem in diesen Tagen erscheinenden Lokalblatt „Chonufinger“, die Zugehörigkeitsfrage sei nach objektiven Kriterien wie Arbeitsplätze, Pendlerbewegungen, Wirtschaft, Verkehrsverbindungen, kulturelles Angebot, Sport/Freizeiteinrichtung usw. zu beurteilen. Konolfingen gehöre zweifelsohne zur Verwaltungsregion Bern-Mittelland.

Nun hat sich auch der Vorstand der Region Kiesental klar für Bern-Mittelland ausgesprochen. In einer Medienmitteilung heisst es, 14 von 18 antwortenden Gemeinden bezeichneten „ein Zusammenbleiben der Gemeinden in einem künftigen Bezirk Konolfingen als wichtiges Anliegen“. Und: „16 Gemeiden würden heute einen Bezirk Konolfingen eindeutig in der neuen Verwalungsregion Bern-Mittelland und nicht im Emmental-Oberaargau sehen.“

Für das Kiesental sei klar, „dass die künftigen dezentralen Verwaltungsstrukturen eindeutig Richtung Bern orientiert sind“, heisst es in der Medienmitteilung der Region Kiesental. In der Umfrage komme auch eine gehörige Portion Skepsis gegenüber den Reformbemühungen zum Ausdruck: „Die Kiesentaler Gemeinden verlangen, dass dass dadurch Abläufe und Verfahren nicht komplizierter werden und die Bürger- und Volksnähe nicht verloren gehen.“

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Erstellt: 24.08.2004
Geändert: 24.08.2004
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