Alter Dorfladen Lüthi: Nach dem Abriss kommen Eigentumswohnungen
Wo früher der Dorfladen Lüthi war, sollen demnächst Wohnungen entstehen. Zurzeit ist das Abbruchgesuch aufgelegt.
"Kein Abbruch auf Vorrat". Was traditionell auf den Transparenten von Hausbesetzer*innen steht, würde auch Architekt Erwin Kämpfer unterschreiben. Trotzdem hat er für die Liegenschaft an der Wydenstrasse 24 in Worb ein Abbruchgesuch gestellt, ohne direkt auch ein Neubauprojekt einzureichen. Gegenüber BERN-OST erklärt er, warum.
Seit zehn Jahren ist das Haus, in dem früher der Lebensmittelladen Lüthi war, im Besitz von Erwin Kämpfer. Seit eineinhalb Jahren steht es leer. "Es ist nicht mehr bewohnbar. Das Dach rinnt, die Fenster sind undicht, die Heizung ist kaputt", so Kämpfer.
"Das Haus ist nicht mehr bewohnbar"
Trotzdem musste er als Eigentümer weiterhin die üblichen Gebühren bezahlen, etwa für die Abwasser- und Abfallentsorgung. Tausend Franken machte das pro Jahr aus. "Ich habe der Gemeinde mitgeteilt, dass das Haus nicht mehr bewohnbar ist. Man sagte mir, die einzige Möglichkeit, das offiziell zu machen, sei ein Baugesuch für den Abriss." Davon Gebrauch machen werde er aber erst, wenn er auch neu bauen könne.
Warten auf die Ortsplanung
Dass das Haus überhaupt noch steht, liegt ebenfalls an den Mühlen des Staatswesens. Das Haus lag nach altem Baureglement in der Zone W3, wo dreigeschossig gebaut werden darf. Im Zuge der Ortsplanungsrevision (OPR) sollte die Zone auf W4 wechseln. Nur: Die OPR wurde vor zehn Jahren vom Stimmvolk abgelehnt. Die neue Ortsplanung steht zwar mittlerweile, muss aber wegen formalen Mängeln eine Extrarunde machen durch die kantonalen Ämter. Baugesuche können aber bereits nach dem neuen Reglement gestellt und bewilligt werden.
"Für mich war immer klar, dass es sinnvoll wäre, mitten im Dorf verdichtet, also viergeschossig zu bauen", erklärt Kämpfer. Deshalb habe er mit dem Bauprojekt zugewartet. Im April wird er nun das Baugesuch einreichen. Geplant sind Eigentumswohnungen mit etwas Umschwung.
