Allmendingen - Plötzlich alleine in der Campagne
Schlossherr Robert Eden ist gestorben. Nun lebt Barbara Eden allein. Das Ehepaar hat 56 Jahre gemeinsam in der Campagne Märchligen gewohnt. Ein Besuch.
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Obschon es im Park der Campagne Märchligen kühl ist, setzt sich Barbara Eden auf die Bank neben dem Eingang. Eine Katze, die auf dem Rollator der 84-Jährigen lag, kommt mit nach draussen. Sie spaziert genau dort herum, wo vor ein paar Jahren Robert Eden stand. Ein Bild zeigt ihn mit 95 Jahren, eine elegante Erscheinung. Seine Eleganz, seis bei einem öffentlichen Auftritt oder beim Skifahren, hat Barbara Eden an ihm besonders gefallen. Beeindruckt zeigt sie sich bis heute von seinem Mut, denn ihr Mann war ein begeisterter Alpinist. Zusammen hat das Paar den Monte Rosa bestiegen. Auch sie ist Ski gefahren, aber: «Nicht mit dieser Leidenschaft wie er.»
Schöne Jahre
Auf dem Wohnzimmertisch liegt die Todesurkunde des Mannes, mit dem Barbara Eden 56 Jahre lang verheiratet war. Am 18. Juli starb er nun, nach kurzem Unwohlsein, schnell und für sie unerwartet. Robert Eden wurde 98 Jahre alt. «Ich bin dankbar, dass wir so viele schöne Jahre zusammen verbringen konnten», sagt die Witwe. Stolz erzählt sie, wie ihr Mann nach dem Zweiten Weltkrieg englische Truppen ausgebildet habe und dafür mit dem «Order of the Britisch Empire» geehrt wurde. Jetzt lebt die Frau allein in der Campagne. Ihr Sohn Mike und dessen Tochter bewohnen den Seitenflügel nebenan. «Aber das Haus ist jetzt doch sehr gross geworden für mich.» Sie schaut in den Park und erzählt, wie das Haus früher sommers und winters jeweils voller Gäste war.
Viel gereist
Ab den Achtzigerjahren, als Robert Eden in Rente ging, war das Paar oft unterwegs. Fortbewegt hätten sie sich so oft als möglich mit der Bahn, denn: «Mein Mann hatte eine Leidenschaft für Eisenbahnen.» Deshalb ist es für sie eines der unvergesslichen Erlebnisse, wie sie mit ihrem Mann mit dem Orientexpress von Zürich nach Istanbul gefahren ist. Der Engländer zog als 4-Jähriger mit seinen Eltern in die Campagne Märchligen bei Allmendingen. Nach dem Tod von Robert Edens Grossmutter Charlotte Amalia Cécile Eden hätte das Anwesen verkauft werden sollen. So weit kam es jedoch nicht (siehe Kasten). Kennen gelernt hat sich das Paar auf der britischen Botschaft, wo sie beide angestellt waren. Nach der Hochzeit 1957 zogen sie in die Dépendance, erst 1991 ins Hauptgebäude von Märchligen.
Nach mehreren Operationen, zuletzt im März dieses Jahres, ist die Schlossherrin stark gehbehindert. «Aber so ist das eben. Jetzt kann ich meinem Mann nachfühlen, wie schwer es ist, immer weniger machen zu können.» Es wird kühl im Märchligenpark. Das Gespräch verstummt. Barbara Eden steht auf, um ins Haus zu gehen. Eine ihrer Katzen springt wieder auf den Rollator und lässt sich von ihr in die Küche fahren.
Schöne Jahre
Auf dem Wohnzimmertisch liegt die Todesurkunde des Mannes, mit dem Barbara Eden 56 Jahre lang verheiratet war. Am 18. Juli starb er nun, nach kurzem Unwohlsein, schnell und für sie unerwartet. Robert Eden wurde 98 Jahre alt. «Ich bin dankbar, dass wir so viele schöne Jahre zusammen verbringen konnten», sagt die Witwe. Stolz erzählt sie, wie ihr Mann nach dem Zweiten Weltkrieg englische Truppen ausgebildet habe und dafür mit dem «Order of the Britisch Empire» geehrt wurde. Jetzt lebt die Frau allein in der Campagne. Ihr Sohn Mike und dessen Tochter bewohnen den Seitenflügel nebenan. «Aber das Haus ist jetzt doch sehr gross geworden für mich.» Sie schaut in den Park und erzählt, wie das Haus früher sommers und winters jeweils voller Gäste war.
Viel gereist
Ab den Achtzigerjahren, als Robert Eden in Rente ging, war das Paar oft unterwegs. Fortbewegt hätten sie sich so oft als möglich mit der Bahn, denn: «Mein Mann hatte eine Leidenschaft für Eisenbahnen.» Deshalb ist es für sie eines der unvergesslichen Erlebnisse, wie sie mit ihrem Mann mit dem Orientexpress von Zürich nach Istanbul gefahren ist. Der Engländer zog als 4-Jähriger mit seinen Eltern in die Campagne Märchligen bei Allmendingen. Nach dem Tod von Robert Edens Grossmutter Charlotte Amalia Cécile Eden hätte das Anwesen verkauft werden sollen. So weit kam es jedoch nicht (siehe Kasten). Kennen gelernt hat sich das Paar auf der britischen Botschaft, wo sie beide angestellt waren. Nach der Hochzeit 1957 zogen sie in die Dépendance, erst 1991 ins Hauptgebäude von Märchligen.
Nach mehreren Operationen, zuletzt im März dieses Jahres, ist die Schlossherrin stark gehbehindert. «Aber so ist das eben. Jetzt kann ich meinem Mann nachfühlen, wie schwer es ist, immer weniger machen zu können.» Es wird kühl im Märchligenpark. Das Gespräch verstummt. Barbara Eden steht auf, um ins Haus zu gehen. Eine ihrer Katzen springt wieder auf den Rollator und lässt sich von ihr in die Küche fahren.