Abstimmung in Rubigen: 59 Prozent stehen hinter den Erweiterungsplänen der Kästli AG

Die Stimmberechtigten von Rubigen haben am Sonntag Ja gesagt zur Überbauungsordnung Rütiweid. Damit kann die Kästli AG ihre Erweiterungspläne realisieren. Das Resultat fiel weniger deutlich aus, als die Diskussionen im Vorfeld hatten vermuten lassen.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Die Kästli AG wird in Rubigen auch die nächsten 25 Jahre Kies abbauen und dafür das Abbaugebiet erweitern. 1189 Personen gaben diesen Sonntag ihre Stimme ab zur Überbauungsordnung Kiesabbau Rütiweid und den Plänen der Firma. 695 Pesonen oder 58,7 Prozent sagten Ja, 489 Personen oder 41,3 Prozent Nein, 53 Prozent der Stimmberechtigten gingen an die Urne.

"Eine klare Aussage"

Renato Krähenbühl, Gemeindepräsident von Rubigen, bezeichnet das Resultat als "sehr deutlich". "Ich bin froh, dass der Gemeinderat doch fast 60 Prozent der Leute, die abstimmen gingen, mit seinen Argumenten überzeugen konnte." Bei der Stimmbeteiligung sieht er noch Luft nach oben. "Ich hatte auf 60 Prozent gehofft, aber 53 Prozent ergeben doch eine klare Aussage."

Alle Rubiger Parteien hatten im Vorfeld der Abstimmung für ein Ja geworben. Widerstand hatte nur die IG Schützt Rubigen geleistet. Sie fürchtete einen Verlust an Lebensqualität durch mehr Lärm und Staub und durch die Rodung von Wald im Naherholungsgebiet Schattholz.

Achtungserfolg für die Gegner

Corinne Beringer von der IG sieht im Resultat einen "grossen Achtungserfolg", schliesslich sei man alleine gegen alle Parteien angetreten. "Über 40 Prozent Nein-Stimmen sind ein Zeichen dafür, dass uns die Aufklärung gelungen ist. Wir haben Diskussionen ausgelöst und verhindert, dass die Vorlage sozusagen im Schlafmodus durchgewunken wurde." Damit sei das Ziel erreicht. "Aber natürlich ist es schade, dass nicht mehr Leute für die Natur stimmten."

"Wir werden alles daran setzen, dass die Pläne umwelt- und menschenverträglich umgesetzt werden", sagt Renato Krähenbühl an die Adresse jener, die aus Bedenken Nein gestimmt haben. Er betont insbesondere, dass die nahe Schule keiner gesundheitsschädlichen Mehrbelastung ausgesetzt würde, wie die Gegnerseite befürchte. Der Umweltverträglichkeitsbericht erwarte keine solche. "Ich vertraue den Fachleuten."

Pläne für 30 Jahre

Die Überbauungsordnung Kiesabbau Rütiweid erlaubt Kästli auf rund 22 Hektaren Land Kies abzubauen. Der Abbau erfolgt gemäss Plänen in Etappen. Bis in 30 Jahren sollen die Gruben wieder aufgefüllt und die Wald- und Kulturlandflächen wiederhergestellt sein.

[i] Siehe auch News-Berichte:
"Rubigen - Alle Parteien für den Kiesabbau" vom 31.5.2018
"Rubigen - Kampf um Kies" vom 25.5.2018
"Kästli in Rubigen: Was hat die Gemeinde davon?" vom 20.5.2018
"Rubigen - Einwohner wehren sich gegen Kiesabbau" vom 2.5.2018
"Rubigen - Kästli will massiv vergrössern" vom 5.3.2018

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Erstellt: 10.06.2018
Geändert: 11.06.2018
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