Aare Thun-Bern - Umsetzung des Hochwasserschutzes verzögert: "Autobahn bei Rubigen ist geschützt"
Ivo Gehriger, "Der Bund"
Bäder, Wege und Strassen wurden überflutet, der Flughafen Belpmoos musste seinen Betrieb einstellen: Das Hochwasser vom 22. August 2005 hinterliess auch entlang der Aare zwischen Thun und Bern seine Spuren. Für viele am augenfälligsten und einschneidendsten war die Flut sicherlich bei Rubigen, wo die überschwemmte Autobahn tagelang gesperrt blieb.
Wie soll Ähnliches künftig verhindert werden? Bereits im letzten November wartete die kantonale Baudirektorin Barbara Egger (sp) mit einem 24-teiligen Massnahmenkatalog auf, dessen Erarbeitung freilich bereits nach den Überschwemmungen 1999 in Angriff genommen worden war. Der rote Faden des «Gesamtkonzepts für einen nachhaltigen Hochwasserschutz»: Der Aare soll mehr Raum gegeben, der Flusslauf über weite Strecken renaturiert und so die Sohlenerosion gestoppt werden. Statt Sporen zu restaurieren, werden zurückversetzte Dämme gebaut. Zwei Massnahmen erachtete der Kanton als dringend: die Reparaturen am beschädigten Damm bei der Gürbemündung in Kehrsatz und die Verbreiterung des Aarebetts in der Rubiger Hunzikenau. In einem beschleunigten Verfahren wurden die zwei Planungsauflagen durchgepaukt und die Arbeiten Anfang Jahr gestartet.
Rodungsbewilligung nötig?
«Die Autobahn bei Rubigen ist nun geschützt», sagt der kantonale Wasserbauingenieur Adrian Fahrni. Ein Hochwasser wie 1999 oder 2005 könne der A 6 nichts mehr anhaben. «Abgesehen von Details» seien die Arbeiten in Kehrsatz und Rubigen abgeschlossen.
Bleibt die Frage, ob der Kanton in Rubigen zu ungestüm handelte: In einem Sololauf zog der Berner Gemeinderat Kurt Wasserfallen (fdp) seine Einsprache gegen das Projekt in der Hunzikenau von Instanz zu Instanz. Im Frühling beurteilte letztlich auch das Bundesgericht Wasserfallen als nicht einspracheberechtigt. Einen Teilerfolg erzielte der Aarespaziergänger aber mit seiner aufsichtsrechtlichen Anzeige wegen «illegaler» Rodung in Rubigen. Wie der «Bund» im Juli publik machte, rügte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) den Kanton, da dieser tatsächlich für die Rodungen einer Bewilligung bedurft hätte. Bis Ende August will das Bafu vom Kanton über das weitere Vorgehen informiert werden.
Ob der Kanton nachträglich um eine Bewilligung ersucht, ist ungewiss: Im Februar sagte der damalige Regierungspräsident Mario Annoni (fdp), dass aus Sicht des Kantons keine Bewilligung nötig sei. An dieser Haltung hat sich nichts geändert. Laut Fahrni werden Vertreter von Kanton und Bund demnächst zusammensitzen, um die Sache zu besprechen. Sollte keine Einigkeit erreicht werden, droht als schlimmstes Szenario der Rückbau in der Hunzikenau.
Mitwirkung verschoben
Der Ausgang des Gesprächs habe keinen Einfluss auf die Umsetzung der übrigen Massnahmen in den 14 betroffenen Gemeinden zwischen Thun und Bern, sagt Fahrni. So schnell wie erhofft gehts aber dennoch nicht: Statt wie geplant diesen Sommer rechne der Kanton nun damit, dass die Mitwirkung zu den Projekten in der ersten Hälfte 2007 stattfinden wird. Der Grund für die Verzögerung: Die Gespräche mit den Grundeigentümern ziehen sich in die Länge. Das heisse jedoch nicht, dass sich grosser Widerstand rege: «Nein sagt niemand», stellt Fahrni klar. Einen Fahrplan will er trotzdem nicht bekannt geben, zuerst warte man das Ergebnis der Mitwirkung ab. Im letzten Herbst sprach Regierungsrätin Egger davon, dass bis 2008 der genehmigte Wasserbauplan vorliegen solle.
Ein Artikel aus
www.rubigen.ch
Wie soll Ähnliches künftig verhindert werden? Bereits im letzten November wartete die kantonale Baudirektorin Barbara Egger (sp) mit einem 24-teiligen Massnahmenkatalog auf, dessen Erarbeitung freilich bereits nach den Überschwemmungen 1999 in Angriff genommen worden war. Der rote Faden des «Gesamtkonzepts für einen nachhaltigen Hochwasserschutz»: Der Aare soll mehr Raum gegeben, der Flusslauf über weite Strecken renaturiert und so die Sohlenerosion gestoppt werden. Statt Sporen zu restaurieren, werden zurückversetzte Dämme gebaut. Zwei Massnahmen erachtete der Kanton als dringend: die Reparaturen am beschädigten Damm bei der Gürbemündung in Kehrsatz und die Verbreiterung des Aarebetts in der Rubiger Hunzikenau. In einem beschleunigten Verfahren wurden die zwei Planungsauflagen durchgepaukt und die Arbeiten Anfang Jahr gestartet.
Rodungsbewilligung nötig?
«Die Autobahn bei Rubigen ist nun geschützt», sagt der kantonale Wasserbauingenieur Adrian Fahrni. Ein Hochwasser wie 1999 oder 2005 könne der A 6 nichts mehr anhaben. «Abgesehen von Details» seien die Arbeiten in Kehrsatz und Rubigen abgeschlossen.
Bleibt die Frage, ob der Kanton in Rubigen zu ungestüm handelte: In einem Sololauf zog der Berner Gemeinderat Kurt Wasserfallen (fdp) seine Einsprache gegen das Projekt in der Hunzikenau von Instanz zu Instanz. Im Frühling beurteilte letztlich auch das Bundesgericht Wasserfallen als nicht einspracheberechtigt. Einen Teilerfolg erzielte der Aarespaziergänger aber mit seiner aufsichtsrechtlichen Anzeige wegen «illegaler» Rodung in Rubigen. Wie der «Bund» im Juli publik machte, rügte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) den Kanton, da dieser tatsächlich für die Rodungen einer Bewilligung bedurft hätte. Bis Ende August will das Bafu vom Kanton über das weitere Vorgehen informiert werden.
Ob der Kanton nachträglich um eine Bewilligung ersucht, ist ungewiss: Im Februar sagte der damalige Regierungspräsident Mario Annoni (fdp), dass aus Sicht des Kantons keine Bewilligung nötig sei. An dieser Haltung hat sich nichts geändert. Laut Fahrni werden Vertreter von Kanton und Bund demnächst zusammensitzen, um die Sache zu besprechen. Sollte keine Einigkeit erreicht werden, droht als schlimmstes Szenario der Rückbau in der Hunzikenau.
Mitwirkung verschoben
Der Ausgang des Gesprächs habe keinen Einfluss auf die Umsetzung der übrigen Massnahmen in den 14 betroffenen Gemeinden zwischen Thun und Bern, sagt Fahrni. So schnell wie erhofft gehts aber dennoch nicht: Statt wie geplant diesen Sommer rechne der Kanton nun damit, dass die Mitwirkung zu den Projekten in der ersten Hälfte 2007 stattfinden wird. Der Grund für die Verzögerung: Die Gespräche mit den Grundeigentümern ziehen sich in die Länge. Das heisse jedoch nicht, dass sich grosser Widerstand rege: «Nein sagt niemand», stellt Fahrni klar. Einen Fahrplan will er trotzdem nicht bekannt geben, zuerst warte man das Ergebnis der Mitwirkung ab. Im letzten Herbst sprach Regierungsrätin Egger davon, dass bis 2008 der genehmigte Wasserbauplan vorliegen solle.
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