ATP-Genf - Stricker schafft zweite Sensation
Das Tennistalent aus Grosshöchstetten überrascht schon wieder. Nachdem Roger Federer schon am Dienstagabend ausgeschieden war, holte sich Dominic Stricker den zweiten Sieg. In zwei Sätzen bezwang er den Ungaren Marton Fucsovics. Somit steht Stricker erstmals an einem ATP-Turnier im Viertelfinal.
Wenn die Weltnummer 44 auf die Nummer 419 trifft, sollte eigentlich alles klar sein. Ist es aber nicht. Auf Zahlen ist nicht immer Verlass. Vor allem wenn hinter der Nummer 419 Dominic Stricker steht. Einmal mehr hat die Schweizer Nachwuchshoffnung gezeigt, dass er mit den Grossen mithalten kann. Stricker hat zwar nicht mehr so stark aufgeschlagen wie gegen Cilic, aber er hat in Genf ein zweites Mal für eine Sensation gesorgt. Leider erneut vor leeren Rängen.
Erster Satz erkämpft
Der 18-jährige Dominic Stricker aus Grosshöchstetten ist gut ins Spiel gestartet. Bereits als Marton Fucsovics ein erstes Mal aufschlägt, schaffte Stricker ein Break. Stricker spielte wie schon gegen Cilic sicher, machte wenig Fehler und variierte sein Spiel. Mal ein Lob, mal rannte er ans Netz, immer wieder überraschte er seinen Gegner mit seinem präzisen Spiel.
Im fünften Spiel schaffte Fucsovics ein Re-Break. Das heisst, er nahm Stricker den Aufschlag ab. Strickers einzige Schwäche bis dahin war sein erster Aufschlag. Stets wenn er über das zweite Anspiel musste, hatte Stricker Mühe. Nach 50 Minuten hatte Stricker den ersten Satz mit 7:5 gewonnen.
Zweiter Satz mit Geduld
Den zweiten Satz starteten beide mit Breaks. Erst breakte Fucsovics Stricker, dieser reagierte mit einem Re-Break. Dann setzte Regen ein, Fucsovics schaffte ein weiteres Break. Beim Stand von 1:2 wurde der Match wegen Regen für zwei Stunden unterbrochen. Fucsovics schlägt auf und zieht 1:3 davon. Auch Stricker zieht seinen Aufschlag durch und schafft den Anschluss. Das Spiel bleibt eng.
Fast hätte sich Stricker beim Stand von 4:4 den Honig vom Brot stehlen lassen. Fucsovics hatte eine Break-Chance, aber Stricker liess das nicht zu. Er holte den wichtigen Punkt zum 5:4. Leider spielt das Wetter nicht mit. Die Partie muss schon wieder unterbrochen werden. Eine Stunde später schlägt Fucsovics auf, er hat erneut kein Mittel gegen Stricker. Stricker bleibt ruhig und verwertet den zweiten Matchball zum 6:4.
Viertelfinal gegen Federer Bezwinger
Am Donnerstag trifft Stricker im Viertelfinal auf den Spanier Pablo Andujar. Der 35-jährige Spanier steht aktuell auf Platz 75 der Weltrangliste, seine beste Platzierung war Rang 32. Andujar dürfte motiviert sein, er war es, der am Dienstag Federer aus dem Turnier warf.
[i] Dominic Stricker gewann vor einem Jahr als Junior das French Open in Paris. Im Februar gewann Stricker das ATP-Challenger Turnier in Lugano. Challenger Turniere werden für Spieler ausgerichtet, die nicht in den Top 100 rangieren. Für das ATP-Turnier in Genf erhielt Stricker eine Wild Card. Wild Cards werden an Spieler abgegeben, welche vom Ranking her nicht für ein Turnier zugelassen wären.
