"150 Jahre Eisenbahn Konolfingen" Teil 14: Elektrische Taster anstatt schwergängige Hebel

Nächstes Wochenende ist es soweit die Gemeinde Konolfingen, der Verein Alter Bären und die BLS feiern "150 Jahre Eisenbahn Konolfingen". Mit vielen Attraktionen warten die Partner am letzten Mai Wochenende auf zahlreiche Besucher. Die lange Geschichte ist auch nach dem Bahnhoffest, in der attraktiven Sonderausstellung im Dorfmuseum Alten Bären, sie ist jeden ersten Sonntag und Mittwoch sowie jeden dritten Sonntag im Monat geöffnet, zu bestaunen. Mit diesem Beitrag schliesst BERN-OST die Serie der Geschichte ab.

Willi Blaser

Von den einmal angedachten Bahnhöfen rund um Konolfingen wurden nur drei gebaut. Aus dem ursprünglich geplanten Gysenstein wurde Tägertschi. Aus dem zwischen Kreuzplatz und Ursellen angedachten „Hürsellen“ wurde Konolfingen-Stalden und die beiden Bahnhöfe im Konolfingen-Dorf nahe der heutigen Unterführung und der im Katzengässli wurden auch nicht gebaut. Mit dem Bau der Bahnlinie Burgdorf-Thun (BTB) wurde auch die dritte Station „Stalden“ eingeweiht.

Der erste Bau des Bahnhofs Konolfingen wurde mit der Eröffnung 1864 also am heutigen Standort erstellt. Bis zur Gemeindefusion hiess er Konolfingen-Stalden. Der erste Bahnhof war wie die Stationsgebäude von Tägertschi bis Langnau in Normbauweise erstellt worden.

 

Im Bahnhof wohnt man seit jeher

 

Nah am Puls oder eben Arbeitsplatz wohnten die Vorstände oder deren Stellvertreter. So war auch 1864 schon eine Wohnung eingebaut, eine weitere Wohnung kam 1901 dazu. Im gleichen Jahr wurde ein zweites Aufnahmegebäude im Stil der Aufnahmegebäude der Bahnlinie von Trubschachen bis Fluhmühle bei Luzern erstellt und gleichzeitig der Güterschuppen erweitert. Zehn Jahre später, mit dem Bau der Strassenunterführung wurden auch die Fahrleitungen angepasst. Friedrich Dürrenmatt erinnert sich „und noch weiter zurück gleitet die Erinnerung, in die Unterführung, dank der die Bahngleise die Burgdorfstrasse überbrücken und von der aus man auf einer Treppe geradewegs zum Bahnhof gelangt. Sie stellt sich mir als eine Dunkle Höhle dar, in die ich als Dreijähriger mitten auf der Strasse geraten war, von zu Hause ins Dorf entwichen; am Ende der Höhle war Sonnenlicht, aus dem die dunklen Schatten der Lastwagen und Fuhrwerke heranwuchsen. Doch ist nicht mehr auszumachen, wohin ich eigentlich wollte.“

 

Die stetige Steigerung des Bahnangebotes brachte mehr Verkehr und mehr Güter. So musste 1945 der Güterschuppen erweitert werden. 1951 kamen der Bau einer Personenunterführung, eines Nebengebäudes mit Kiosk und WC Anlagen, sowie einem Velounterstand dazu.

 

Personal forderte Veränderung

 

Mitte der 1970er Jahre wurden die im mechanischen Stellwerk zu bedienenden Weichen immer mehr zum Problem. Das Personal litt vermehrt unter der körperlich sehr harten Arbeit. Bei extremen Witterungsverhältnissen (Kälte, Hitze) war die Bedienung kaum noch möglich. Nach Eingaben des Personals 1976, dauerte es noch vier Jahre, bis ein Projekt zur Sanierung vorlag. Noch vor dem grossen Umbauprojekt des Bahnhofes erstellte die Gemeinde 1979 neben der Burgdorfstrasse eine Personenunterführung mit direktem Zugang zum Perron. Das Neubauprojekt sah einen Neubau des Aufnahmegebäudes vor, mit einem Relaisraum, verbunden mit einer Stellwerk- und Sicherungsanlage Domino 67. Dank einem Gemeindebeitrag von 450‘000 Franken gelangte das 10 Millionen Franken teure Projekt ab 1981 bis 1986 zur Ausführung. Seit 2004 wird der Bahnhof Konolfingen von Bern her ferngesteuert. Der SBB Billettschalter wurde durch ein BLS Reisezentrum ersetzt.

 

Zukunft mit weiterer Neugestaltung

 

Für die täglich rund 7‘000 Reisenden oder Pendler die den Bahnhof Konolfingen nutzen ist eine weitere Ausbauetappe geplant. So soll der gefährliche Übergang zum Gleise fünf mit einer weiteren Unterführung mit Rampe und dem zusätzlichen Perron realisiert werden. Diese Anpassung und die Erhöhung der Perronkanten werden auch dem Behindertengleichstellungsgesetz gerecht. Mit der Verlängerung der bestehenden Personenunterführung sowie die Verbreiterung der bestehenden Eisenbahnüberführung „Burgdorfstrasse“ und die Tieferlegung der Strasse soll realisiert werden.

 

Wollen Sie Nostalgie sehen und spüren, oder erfahren wie die Neugestaltung des Bahnhofs Konolfingen aussehen wird, dann verpassen Sie das nächste Wochenende nicht. Es gibt viel zu sehen am Bahnhoffest in Konolfingen.

 

Auf der neuen Homepage www.museum-alter-baeren.ch finden Sie noch mehr neue Infos!

 

[i] Sonderausstellung „150 Jahre Eisenbahn Konolfingen“

[i] Bahnhoffest „150 Jahre Eisenbahn Konolfingen“

[i] Konolfingen

[i] Sonderseite der BLS AG

[i] Nostalgisch ans Bahnhoffest fahren


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Erstellt: 26.05.2014
Geändert: 26.05.2014
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