1. Liga Fussball - Aufstiegsträume im Aaretal
Der FC Münsingen überwintert eher überraschend als Leader in der 1. Liga Gruppe 2 und peilt in der Rückrunde die Aufstiegsspiele an.
Der FC Münsingen ist eine fixe Grösse in der 1. Liga, seit ihn Trainer Kurt Feuz dorthin geführt hat. Das ist bald 30 Jahre her – und der Trainer, das die zweite Konstante des Aaretaler Vereins, heisst immer noch Kurt Feuz. Der 63-Jährige ist einer der wenigen erratischen Blöcke in einem Geschäft, wo häufige Wechsel an der Seitenlinie eine Selbstverständlichkeit sind. Wäre er im Kopf unbeweglich wie ein Fossil, hätte es ihn längst aus der Coachingzone weggeschwemmt.
Der frühere NLA-Spieler (St. Gallen, YB) hat die Gabe, talentierte junge Fussballer aufzuspüren und sie im familiären Umfeld des FCM aufblühen zu lassen. Captain Patric Gasser hat er von Köniz geholt. Luca Lavorato, bester Torschütze der Vorrunde, kickte wie Michael Freys älterer Bruder David beim FC Thun, die Brüder Maximilian und Antonius Dreier beim Ligakonkurrenten Bern.
Wenn es sein muss, ist Feuz auch bei der Jobsuche behilflich – Ex-Profi Silvan Aegerter dankt es ihm ebenso wie Lavorato. Die beiden gehören wie Gasser zu den Eckpfeilern eines Teams, welches in der ersten Saisonhälfte nur zweimal als Verlierer vom Platz musste und mit 26 Punkten die Tabelle anführt.
Dort hatte den FCM niemand erwartet, auch nicht der Trainer. «Ich bin selber erstaunt über unsere Konstanz.» Feuz vergisst nicht zu erwähnen, dass seine Equipe in mehreren Spielen vom Wettkampfglück begünstigt wurde. Die Arbeit, welche im zweiten Halbjahr 2015 geleistet wurde, soll im kommenden Frühling veredelt werden – mit der Teilnahme an den Aufstiegsspielen in die Promotion League. Feuz: «Das muss unser Ziel sein.»
Bern fehlt ein Goalgetter
Am anderen Ende der Tabelle wehrt sich der FC Bern gegen die Relegation in die 2. Liga interregional. Drei Punkte trennen ihn vom rettenden drittletzten Rang. Und da sich die Stadtberner nach einem komplett verunglückten Saisonstart etwas auffangen konnten, schauen sie dem zweiten Teil der Saison mit einiger Zuversicht entgegen. Trainer Stefan Zimmermann sagt, das Team habe sich «massiv weiterentwickelt» in den letzten Monaten. Als Beispiel nennt er die letzte Partie vor der Winterpause gegen die U-21 Auswahl des FCL. «Wir waren den Luzernern mindestens ebenbürtig.» Zum Saisonauftakt war Bern im heimischen Neufeld vom gleichen Gegner mit 6:0 vom Platz gefegt worden.
Die grosse Schwäche des FCB ist das Toreschiessen (nur 12 Treffer). Deshalb erstaunt es nicht, sucht Zimmermann Verstärkung für die Offensive. Zwei bis drei Kandidaten hat er im Auge, die sich ohne Sondereffort finanzieren liessen.
YB U-21: Körperliche Defizite
YB II gehört zu den ersten Verfolgern des Spitzentrios Münsingen, Luzern II und Delsberg. YBs älteste Nachwuchsequipe gehört wie ihre Alterskollegen aus Luzern und Thun zu den spielerisch stärksten Teams in der Gruppe 2.
Defizite weisen die zumeist 18- und 19-jährigen Spieler aus naheliegenden Gründen im körperlichen Bereich auf. «Sie brauchen jeweils etwas Zeit, um sich im Erwachsenenfussball zurechtzufinden», weiss YB-Trainer Joël Magnin. Grundsätzlich ist er mit der Entwicklung der aktuellen U-21-Auswahl zufrieden. «Es hat viele interessante Spieler darunter.»