1. Liga Eishockey - Wiki stärker als fehlerhaftes Brandis
Im Spitzenspiel der 3. Runde bezwang Wiki-Münsingen ein fehlerhaftes und undiszipliniertes Brandis verdient 3:2. Die Emmentaler traten nicht wie ein Gruppenfavorit auf.
Waren die Begegnungen der letzten Jahre zwischen den Aaretalern und den Emmentalern meistens durch krachende Checks und harte Duelle an der Bande geprägt, war davon beim 3:2-Sieg von Wiki-Münsingen gegen Brandis am Samstag wenig zu sehen. Speziell im Startabschnitt wirkte Wiki seltsam zahm, während der als Favorit gehandelte EHC Brandis über weite Strecken unkonzentriert, um nicht zu sagen etwas überheblich, agierte.
«Es war heute sicher noch nicht das gewohnt kämpferische Wiki», gestand Headcoach Stefan Gerber, «aber wir können uns sicher noch steigern, stehen wir doch erst am Anfang der neuen Saison.» Trotz leichtem Chancenplus für die Gäste entsprach das 0:0 nach dem ersten Drittel den gezeigten Leistungen beider Teams.
Verdiente Führung
Nach der ersten Pause kamen die Aaretaler bedeutend bissiger aus der Garderobe als die Emmentaler. Nach gut zwei Minuten krallte sich Wiki vor dem gegnerischen Tor fest, Brandis brachte die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone, sodass Cyril Kormann im dritten Nachschuss die Scheibe zum 1:0 hinter die Linie bugsieren konnte. Brandis versuchte zu reagieren und hatte eine Ausgleichschance. Gurtner zog Richtung gegnerisches Tor, schoss dann jedoch zu wenig präzis.
Wiki war in dieser Spielphase eigentlich dominierend, und trotzdem erzielte Holzer bei angezeigter Strafe gegen die Aaretaler wie aus dem Nichts heraus den 1:1-Ausgleich. Nach einer kleinen Rangelei mussten kurz danach Dällenbach (Wiki) und Inniger (Brandis) die Strafbank aufsuchen. Aus der 4-gegen-4-Situation heraus brachte Beutler die Gastgeber nach einem schnellen Konter mit dem 2:1 erneut in Führung.
Brunis Siegtreffer
Bereits zu Beginn des Schlussabschnitts hatten die in Überzahl spielenden Emmentaler Möglichkeiten, wieder auszugleichen, doch es blieb bloss bei einem Pfostenschuss. Brandis ging mit den gebotenen Möglichkeiten zu fahrlässig um, das Passspiel war zu ungenau und die Scheibe wurde allzu oft von einem Gegner abgefangen. Wiki war in dieser Beziehung sicher auch nicht fehlerfrei, jedoch viel konsequenter.
Wie schon das 1:1 entsprach auch der durch Dähler in der 56. Minute aus der Drehung heraus erzielte erneute Ausgleich zum 2:2 nicht unbedingt dem Spielverlauf. Die Hoffnung der Gäste zumindest auf eine Verlängerung knickte Bruni, der per Slapshot das 3:2 für die Gastgeber erzielte, nachdem die Gäste die Scheibe nicht aus der eigenen Verteidigungszone gebracht hatten.
«Es war nicht alles schlecht»
«Obwohl wir ein gutes Startdrittel hatten, waren wir halt am Ende ein Tor schlechter als der Gegner», meinte Andreas Beutler, der Headcoach von Brandis. «Ich glaube nicht, dass es an den Chancen gefehlt hat, aber der Match ist in keiner Phase für uns gelaufen. Wenn man verliert, war zuvor sicher nicht alles gut, aber es war sicher auch nicht alles schlecht.»
«Nachdem wir uns nach dem schwachen Startdrittel im Mitteldrittel gefangen hatten, kamen wir deutlich besser ins Spiel als der Gegner», analysierte Wiki-Trainer Gerber die Partie. «So konnten wir mit einem Eintorevorsprung in die zweite Pause gehen. Im Schlussabschnitt hatten wir sicher bei etlichen gegnerischen Aktionen auch das Glück des Tüchtigen. Meine Spieler steckten jedoch nicht auf, und wir haben zuletzt verdient gewonnen.»