1.-Liga-Eishockey - Starkes Wiki schlägt Brandis
Das Spitzenspiel zwischen dem letztjährigen Playoff-Sieger Wiki-Münsingen und dem wesentlich verstärkten Brandis endete mit 6:3 für die Gäste. Brandis-Torhüter Michael Kaufmann schied mit Verdacht auf Schleudertrauma aus.
Ernst Marti, Berner Zeitung BZ
Auch einem nochmals verstärkten und als Favoriten gehandelten EHC Brandis gelang es nicht, Wiki-Münsingen zu schlagen. Bereits im Playoff-Halbfinal im Frühling hatten sich die Aaretaler durchgesetzt, auch diesmal behielten sie mit 6:3 die Oberhand. Sie starteten furios in die Partie und nagelten die Emmentaler fast minutenlang in ihrer eigenen Verteidigungszone fest. Nach dem Führungstreffer der Gäste übernahmen jedoch kurzzeitig die Emmentaler die Kontrolle über das Spiel. Meyer und Holzer brachten Brandis mit 2:1 in Führung. Wiki, das resolut den jeweils scheibenführenden Gegner attackierte, brachte die Vorteile jedoch wieder auf seine Seite. Nach dem 2:2 durch Beutler war erst einmal die medizinische Abteilung von Brandis gefragt. Torhüter Michael Kaufmann warf sich einem gegnerischen Spieler entgegen und blieb danach liegen. Eine erste provisorische Diagnose lautete auf Schleudertrauma. Und da Lukas Gasser als Ersatz beim B-Ligisten Olten war, musste der Olten gehörende und bei Ambri-Piotta spielende Ersatz Alan Mignami eingewechselt werden. Den fälligen Penalty hielt er. Doch nach dem darauf folgenden Bully stellten sich die Einheimischen so ungeschickt an, dass es vier Sekunden später durch Studer trotzdem 3:2 und nach einer Überzahlsituation eine Minute später 4:2 zugunsten der Gäste hiess. Mit einem Slapshot verkürzte Holzer kurz vor Ende des zweiten Drittels auf 3:4. Die Ausgleichschancen wurden jedoch von den Gastgebern nicht genutzt; Beutler erzielte fünf Minuten vor Schluss das spielentscheidende 5:3 für die Gäste. «Der Gegner war heute doch ein bisschen cleverer als wir», meinte Andreas Beutler, der Headcoach von Brandis. «Für unseren heutigen Ersatzkeeper Alan Mignami war es keine einfache Aufgabe, als er kalt eingewechselt gleich einen Penalty parieren musste. Er hat jedoch nach bloss einem Training mit meiner Mannschaft seine Sache gut gemacht.» Wikis Trainer Stefan Gerber war glücklich über den Erfolg seines Teams gegen einen läuferisch starken Gegner. «Mein Team hat heute in dieser intensiv geführten Partie diszipliniert gespielt und vom zweiten Drittel an auch eine gute Reaktion gezeigt» meinte er. «Zugute kam uns sicher, dass uns im Mitteldrittel innert einer Minute zwei Tore gelangen. Brandis ist sehr stark, aber wir haben mit Erfolg und grossem Einsatz dagegengehalten.»