1. Liga Eishockey - Heftiger Aufstand der Aaretaler
Wiki-Münsingen gelingt gegen das Spitzenteam Lyss nach fünf Niederlagen in Folge ein Comeback: Die Aartaler siegen auswärts in einer kampfbetonten, zeitweise ruppigen Partie mit 85 Strafminuten 8:4.
Der Tabellendritte SC Lyss hätte mit einem weiteren Sieg an diesem Wochenende die vorzeitige Qualifikation für die obere Masterround schaffen können. Daraus wurde nichts, obwohl die Gastgeber gegen Wiki den besseren Start hatten. Nach 8 Minuten führte das Team von Cheftrainer Patrick Glanzmann mit 2:0, es machte den Anschein, als hätten die Besucher alle guten Vorsätze in der Kabine gelassen. Doch nach dem Auftaktschock kamen sie mit zwei Powerplay-Toren innerhalb von 87 Sekunden in die Partie zurück.
Das Spiel der Lysser wurde nun zusehends fahriger, zumal sich die Seeländer durch die aggressivere Spielweise der Gäste verunsichern liessen. Und als Stefan Baumgartner Wiki mittels Shorthander in der 18. Minute erstmals in Führung geschossen hatte, wurde die Verunsicherung in den Reihen der Gastgeber offensichtlich. Fast nichts passte nun mehr zusammen, die nach wie vor ersatzgeschwächten Aaretaler kamen immer besser in Schwung und dokumentierten ihre starke Leistung in der Folge auch mit erfolgreichen Torschüssen. Nach 40 Minuten hatten sie das Ergebnis auf 6:2 erhöht, Lyss musste einsehen, dass der Zug für diesen Abend abgefahren war.
Offener Schlagabtausch
Was sich bereits im Startdrittel angedeutet hatte, steigerte sich im zweiten Abschnitt zu einem teilweise überharten, dann und wann auch fiesen Schlagabtausch. Höhepunkt war dabei ein Stockendstich des Lyssers Florian Jöhl an seinem Gegenspieler Marc Hofstetter, was richtigerweise auch den vorzeitigen Arbeitsschluss des Sünders zur Folge hatte.
Auch im Schlussdrittel hielten sich die Akteure im Austeilen nicht zurück, wobei die Besucher in den letzten 20 Minuten deutlich mehr auf der Strafbank anzutreffen waren als die resignierenden Lysser. Es fielen nochmals drei Tore, erfolgreichster Skorer war am Ende Wiki-Stürmer Stefan Baumgartner mit vier Punkten (3 Tore, 1 Assist). Am Ende durften sich die dringend auf Punkte angewiesenen Besucher über einen komfortablen 8:4-Erfolg und die gelungene Revanche für die im Heimspiel erlittene 6:7-Niederlage gegen die Lysser freuen.
«Wir sind glücklich, dass wir die Negativserie beenden konnten, für uns war das ein gelungener Befreiungsschlag», freute sich Wikis Headcoach Stefan Gerber über die drei Punkte seines Teams. Was die Fortsetzung der Qualifikationsphase betrifft, bleibt Gerber mit den Prognosen vorsichtig: «Es ist alles sehr eng in unserer Gruppe, das wird wahrscheinlich auch so bleiben bis zum Schluss. Wir müssen weiterhin für jeden Sieg sehr hart arbeiten», ist der Cheftrainer der Aaretaler überzeugt.
Es bleibt spannend
Lyss hat am Samstag zwar die vorzeitige Playoff-Qualifikation vorerst verpasst, doch die Seeländer dürften dieses Ziel in den verbleibenden drei Runden der Qualifikation erreichen. Dazu reicht ihnen aus den Partien gegen Leader Brandis (away), Zuchwil Regio (h) und Argovia Stars (a) ein einziger Punktgewinn.
Deutlich schwieriger, den Vorstoss unter die ersten fünf der Qualifikation noch zu schaffen, wird es für Wiki-Münsingen. Die Aaretaler liegen nach ihrem jüngsten Erfolg noch immer drei Punkte hinter Zuchwil Regio (Platz 5) und Burgdorf (4.). Ausstehend sind für Wiki noch die Spiele gegen (Basel-Kleinhüningen, Platz 6), Burgdorf (4.) und Unterseen (9,) wobei die Basler gegenüber den hinter ihnen liegenden Konkurrenten einen Vorsprung von zwei Punkten haben.