1. Akt in der Kulturfabrik: Die Bestatter räumen auf
Ende Jahr fiel der Vorhang der Kulturfabrik Biglen ein letztes Mal krachend zu Boden. Jetzt wird die Hütte abgerissen. BERN-OST wollte wissen, wie das geht.
Auf Facebook hat der ehemalige Betreiber der Kulturfabrik Biglen das Abräumen als Theater inszeniert. Momentan läuft der 1. Akt, «Die Bestatter räumen auf», schreibt Pesche Leu.
BERN-OST: Pesche Leu, wie fühlt es sich an, nach so vielen Jahren die Kulturfabrik abzubrechen?
Pesche Leu: Es ist ziemlich schwer, und zwar aus verschiedenen Gründen: einerseits ist es sehr emotional, auf der anderen Seite ist es chaotisch, weil niemand weiss, was läuft. Aber wir sind ein Team, wir räumen unsere Sachen und wissen nicht was läuft. Für mich nach 15 Jahren und Thomas Mühlemann, der auch seit Beginn dabei war, ist es nicht einfach. Wir sagen immer: Es hat mehr Spass gemacht aufzubauen als jetzt abzuräumen (lacht). Wir fluchen und lachen ständig.
Wie meinst du, ihr wisst nicht, was läuft?
Die Verwaltung weiss nicht so genau, wie weiter. Die Besitzer der Liegenschaft haben vom Ende aus den Medien erfahren. Die Hausverwaltung weiss auch nicht, bis wann zurückgebaut werden muss. Ich suche noch einen Lagerraum, wo ich mein Zeug lagern kann. Wir sortieren jetzt mal, was kommt in die Mulde, was werden wir verkaufen oder verschenken. Man könnte direkt ein Lustspiel darüber schreiben.
Immerhin scheint dir der Humor noch nicht vergangen sein.
Man muss es mit Galgenhumor nehmen, das ist besser als ein «Schlegli» oder ein Infarkt.
Das Aus der Kulturfabrik kam aus heiterem Himmel.
Im August war noch eine Versammlung, da sprach noch niemand vom Ende, heute räumen wir den Laden. Es herrscht nach wie vor grosses Unverständnis, auch von Seiten der Künstlerinnen und Künstler, dass es die Kulturfabrik nicht mehr gibt. Schauen wir vorwärts.