Worb/Nidau - Erste Einzelausstellung für Künstlerin Ruth Burri
«Die ansteckende Lebensfreude der Ruth Burri» – unter diesem Titel sind ab Samstag die Werke der 2019 verstorbenen Worber Künstlerin in Nidau ausgestellt. Es ist die erste Einzelausstellung Burris, mitorganisiert von ihrem Sohn, dem bekannten Worber Musiker und Komponisten Resli Burri.
«Die Werke von Ruth Burri (1935-2019) passen in keine Schublade», schreibt die Nidauer Galerie 21 in ihrer Mitteilung zur Ausstellung. Burris Kunst bewege sich abseits etablierter Formen und Stilrichtungen. «Vielleicht ist es gerade dies, was sie so einzigartig macht.» Die Werke der Künstlerin, die von 1972 bis 1995 in Worb lebte und wirkte, besteche durch ihre Buntheit und ihren natürlichen Charakter. «Ich bin keiner Schule, keinem Trend verpflichtet und habe die reinste Narrenfreiheit», wird Burri zitiert. Ruth Burris Werke seien pure Lebensfreude. Sie stimmten die Betrachtenden froh, verleiteten immer wieder zu einem Schmunzeln. «Ruth Burri hat sich ihre Naivität, ihre Unverkrampftheit, ihre Spontaneität und Fantasie zu bewahren gewusst», so der Kunsthistoriker Steffan Biffiger.
Gewagt für die damalige Zeit
In der Galeria 21 in Nidau ist vom 1. bis 22. April ein Querschnitt von Burris Schaffens zu sehen. Organisiert wird die Ausstellung von Peter Liebi, Inhaber der Galeria 21 und Ruth Burris Sohn Resli. Ruth Burri hat mit Farben und Formen experimentiert. Neben zahlreichen Holzschnitten, Radierungen, gemalten Bildern und Mischtechniken umfasst der Nachlass auch zahlreiche Skulpturen. Insbesondere Letztere seien durch ihre freche und skurrile Art für die damalige Zeit gewagt gewesen.
«Auch wenn sich Burris Werke keinem Kunststil zuordnen lassen, sind doch die Einflüsse der südamerikanischen Kunst nicht übersehbar», so die Galerie. Von 1958 bis 1968 lebte Burri mit ihrem Mann in São Paulo. «Es war jene Zeit, in der sich Ruth Burri intensiv mit der Kunst und der Malerei im Besonderen auseinander zu setzen begann.» Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz lebte die Familie zuerst am Genfersee, bevor sie sich in Worb niederliess. Zuletzt lebte und arbeitete Ruth Burri in Seftigen. In Worb entstanden zahlreiche Radierungen, Druckgrafiken, Malereien, Skulpturen sowie Kunstwerke am Bau. Den Worber:innen wohl am bekanntesten ist die Skulptur an der Fassade des Altersheims.
[i] Ausstellung: 1.-22. April 2023, Mi bis Fr: 13.30-18 Uhr, Sa: 11-15 Uhr, So - Di auf Anfrage.
Preview: Fr, 31. März, 14-18 Uhr
Vernissage: Sa, 1. April, 15-18 Uhr, Ruth Burris Sohn Resli ist anwesend.
Finissage: Sa, 22. April, 11-16 Uhr
Weitere Informationen unter galeria21.ch und ruth-burri.ch.