Grosshöchstetten - Ob für die Verwaltung, die Schule oder die Vereine: Es braucht mehr Platz

Sowohl die Schule als auch die Gemeindeverwaltung von Grosshöchstetten brauchen mehr Platz. So viel kann Magnus Furrer bereits sagen. Der Gemeinderat mit dem Ressort «Bau und Liegenschaften» präsidiert die Kommission «Liegenschafts- und Schulraumplanung». «Im Schulhaus Alpenweg musste eine dritte Kindergartenklasse eröffnet werden; das konnte aus Platzmangel nur in einem Provisorium erfolgen. Eine Dauerlösung ist das nicht.» Ebenfalls kein Geheimnis sei, dass die Verwaltung räumlich ans Limit stosse. Ein Projekt für die Sanierung und Erweiterung des Gemeindehauses wurde bereits 2013 ausgearbeitet, dann aber zurückgestellt. «Der Gemeinderat will sich zuerst einen Gesamtüberblick über alle Gemeindeliegenschaften verschaffen. Nur so kann man abschätzen, was alles auf uns zukommt.»

Es besteht Sanierungsbedarf

Dass die Sache ins Geld gehen dürfte, zeigt sich schon allein am Sanierungsbedarf der gemeindeeigenen Liegenschaften. Konkrete Zahlen liegen zwar noch nicht vor, aber «in den letzten Jahren ist diesbezüglich nicht viel gemacht worden. Da muss einiges nachgeholt werden», sagt Magnus Furrer.

Um sich einen Überblick zu verschaffen, hat die Kommission vier Bereiche festgelegt: Liegenschaften, Schule, Vereine und Verwaltung. «Zehn der etwa 25 Liegenschaften beziehen wir detailliert in die Planung mit ein, von den Schulhäusern und Turnhallen über das Verwaltungsgebäude bis zu Wohnliegenschaften. Auch das Hallen- und Freibad gehört dazu», erklärt Magnus Furrer. Nicht nur der Sanierungsbedarf werde geprüft, sondern auch die Ausbaumöglichkeiten. «Zum Beispiel stehen im Verwaltungsgebäude Räume für das Militär zur Verfügung. Diese werden aber je länger je weniger genutzt.» Der Gemeinderat stehe diesbezüglich in Kontakt mit den militärischen Stellen des Kantons und des Bundes.

Gerüstet für die Zukunft

Bei der Schulraumplanung soll aufgezeigt werden, wie die Schullandschaft in zehn Jahren aussehen könnte. Das sei schwierig abzuschätzen, deshalb sei ein externer Schulraumplaner beigezogen worden. Die Schülerzahlen in der Gemeinde zeigten nach oben. «Zudem ist auch zu überlegen, was es heissen würde, wenn mehr Schüler aus der Umgebung nach Grosshöchstetten kämen.» Ähnlich langfristige «Extremszenarien» – wie sie Magnus Furrer bezeichnet – will die Kommission auch bei der Verwaltung aufzeigen. «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass unsere Gemeinde in den nächsten Jahren zusätzliche Verwaltungsaufgaben von anderen Gemeinden übernehmen wird. Wir wollen wissen, was dies für den Raumbedarf zur Folge hätte.»

Weil dem Gemeinderat die Vereine ein Anliegen sind, haben auch sie eine Vertretung in der Kommission. Klar sei bereits, dass die zwei Turnhallen und das Hallen- und Freibad schon allein für den Schulsport nicht ausreichten. «Einzelne Klassen müssen fürs Turnen nach Zäziwil.» Für die Vereine habe es nicht nur zu wenige Sporthallen, es fehlten auch Räume zum Beispiel für Kurse. Für grössere Anlässe wie Konzerte falle wegen der Umnutzung der «Löwensaal» weg. Zudem sei nicht klar, ob der «Sternensaal» weiterhin für Vereine zur Verfügung stehe.

Zwei bis drei Projekte vorlegen

Die Kommission habe eine enorm komplexe Aufgabe zu bewältigen, betont Magnus Furrer. Die Grundlagen sollen bis im Juni vorliegen. In einem nächsten Schritt könnten dann, nach Rücksprache mit dem Gemeinderat, Grobvarianten erarbeitet werden. «Wir gehen davon aus, dass schliesslich zwei bis drei Projekte detaillierter ausgearbeitet werden», sagt Magnus Furrer. Bis in einem Jahr möchte man so weit sein.

Zu den Kosten könne man heute noch nichts sagen. In welchem Rahmen man sich bewege und was die finanziellen Auswirkungen sein werden, könne man erst im Laufe des Jahres feststellen.