Grosshöchstetten: Eine Woche im Zirkus

In der letzten Sommerferienwoche drehte sich für 60 Kinder aus Grosshöchstetten alles um den Zirkus. Täglich probten die Kinder verschiedene Nummern und schnupperten dabei Zirkusluft.

Pascale Groschel, pascale.groschel@bern-ost.ch

In Grosshöchstetten hiess es letzte Woche „Manege auf“ für den Zirkus Wunderplunder. Anders als in einem herkömmlichen Zirkus spielen hier die Kinder aus der Gemeinde die Hauptrolle. «Wir sind ein Mitmachzirkus», erklärte Dominique Bitschnau, die aktuell eines der zehn Kollektivmitglieder des Zirkus ist. «Bei uns gibt es keine Hierarchie, dadurch sind wir alle sowohl Manager:innen, Artist:innen wie auch Betreuer:innen», erklärt Dominique. «Jeder bekommt seine Zuständigkeiten und den Rest bestimmen wir gemeinsam.»

 

Hopp und hüü..

Der Zirkus Wunderplunder war bereits zum dritten Mal in Grosshöchstetten zu Besuch. Auch dieses Jahr stellte das Wunderplunder-Team am Montagmorgen sein Zelt auf und richtete sich ein. Am Nachmittag trafen die 60 im Voraus angemeldeten Kinder ein. «Am Montagnachmittag ging es dann schon los. Wir stellten den Kindern in einem Parcours alle Ressorts vor und teilten sie gemeinsam ein», erzählt Dominique. 

 

Hatten nicht alle Kinder die gleichen Wünsche für ihre Darbietungen? «Nein, meist verteilte es sich ziemlich gut», antwortet sie. Aus Erfahrung wissen sie gut, wie sie die Kinder für die Zirkusdisziplinen begeistern können. «Bei einigen braucht es mehr Überzeugung, bei anderen weniger. Je nach Anzahl Kinder ändert sich die Anzahl der Disziplinen.» 

 

Eine Woche für eine ganze Vorführung

Nun hieß es für die Kinder proben, proben und nochmals proben. Die einzelnen Aufführungen wurden im Zirkuszelt und in den zur Verfügung gestellten Räumen rundherum einstudiert und geübt. 

 

Während unseres Besuchs durften sich die Kinder der Musikgruppe ihre Kostüme aussuchen. Am Tag zuvor hatten sie ihre Wunschrollen geäußert, und die Leiterinnen und Leiter suchten im Lager passende Kleidungsstücke zusammen: Von der Piratin über den Fussballer bis zum Rockstar war für alle etwas dabei. 

 

Vorstellung der Profis

Am Mittwochabend trat das Zirkusteam am aktuellen Standort selbst auf. Dieses Jahr ging es um Lia, deren Eltern ins Internet gefallen waren, und ihre Suche nach ihnen. Dabei handelte es sich um einen Mix aus Erzählung und Zirkuselementen. «Die Aufführung wird immer gerne besucht, auch hier in Grosshöchstetten war das Zelt gut gefüllt», sagte Dominique. 

 

Die Zirkuswelt hinter dem Vorhang

Am Donnerstagmorgen erhielten die Kinder einen weiteren Einblick in die Zirkuswelt: Sie durften einige der Wagen-Zimmer der Artist:innen und die restlichen Anhänger besichtigen. Der Zirkus reist jeweils mit zwölf Wagen und sechs Traktoren, die die Gruppe von Ort zu Ort transportieren. Am Nachmittag stand bereits die Generalprobe auf dem Programm, und am Freitag folgten zwei Aufführungen. Waren die Kinder nervös? «Und wie!», meinte ein Junge. «Noch nicht so, aber das kommt bestimmt noch», sagte ein Mädchen.

 

Begeisterte Kinder

Den meisten Kindern gefielen die kurzen Theaterszenen, die das Zirkusteam jeweils als Begrüssung am Morgen spielte, am besten. Ansonsten fanden die Kinder ihre eigenen Diszipline am spannendsten, und viele lobten das Zirkusteam. Inzwischen ist der Zirkus weitergezogen und bereitet sich auf die nächsten Kinder in Olten vor. Ob der Zirkus in drei Jahren wieder in Grosshöchstetten sein wird, steht noch in den Zirkussternen.

 

[i] Mehr Informationen finden Sie hier...


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Erstellt: 15.08.2024
Geändert: 16.09.2024
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