Zäziwil - Mal leichtfüssig mal tiefgründig
Am Sonntag musizierte im Rahmen der Appenberg-Konzerte das Berner Duo Divertimento mit Widar José Schalit, Violoncello, und Françoise Schalit-Gigon, Klavier.
hrl / Wochen-Zeitung
Der Fächer war weit gespannt, denn barocke und klassische Werke standen ebenso auf dem Programm wie salon-nahe Musik und Tangos aus Südamerika. Zu den klassisch-barocken Werken, welche das Paar aufführte, gehörten neben der Händel-Sonate auch die zwölf Variationen Beethovens über ein Thema aus Händels Oratorim «Judas Maccabäus», das als Adventslied «Tochter Zion» bestens bekannt ist. Wie dies bei Beethoven gerne der Fall ist, lotete er dieses Thema sehr weitläufig aus, gab ihm die verschiedensten Charaktere, mal sehr ernst und tiefgründig, dann aber auch wieder leichtfüssig und nicht ohne Humor. Widar José und Françoise Schalit nahmen diese Facetten sehr schön auf und gingen in ihrem gemeinsamen Spiel aufmerksam aufeinander ein. Konnte Françoise Schalit ihr poetisch-lyrisches Empfinden bereits in Bachs «Pastorale» sehr schön zeigen, kam ihr sangliches Spiel in Chopins «Nocturne» und in Debussys «Clair de lune» noch viel herrlicher zur Geltung. Dass auch ein Cello phantastisch singen kann, zeigte Widar José Schalit in der Bearbeitung des Schubert-Liedes «Leise flehen meine Lieder» aufs Schönste. So richtig temperamentvoll kam das Musiker-Paar in den Tangos zur Sache und begeisterte damit die Zuhörerschar.