Zäziwil - Clownin Kunigunde bringt ein Lachen mit
Elisabeth Schmieder verwandelt sich gerne in Kunigunde Zuber. Die Clownin bringt Alte, Kranke und Behinderte zum Lachen – und damit auch sich selber.
Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
Elisabeth Schmieder trägt gern farbige Kleider. Gekleidet in einen langen, leuchtend roten Fleecejupe, kommt die Zäziwilerin mit den langen weissen Haaren ins Alterszentrum Schlossgut in Münsingen. Hier hat sie einen Auftritt als Clownin Kunigunde. Im Handumdrehen zieht die 55-Jährige einen selbst geschneiderten, bunten Flickenjupe an, ein rotes T-Shirt, rote Strümpfe und eine Kette aus Knöpfen. Dann malt sie sich einen weissen Lidstrich, der ihre blauen Augen leuchten lässt. Rote Apfelbäckchen, Lippen, eine knallrote Gumminase und ein Pferdeschwanz mitten auf dem Kopf, und schon ist aus Elisabeth Schmieder die Clownin Kunigunde geworden.
Feine Zwischentöne
Im Rollstuhl, mit dem Rollator, mit Krücken, einige auch zu Fuss, kommen die Seniorinnen und Senioren in den Esssaal des Alterszentrums. Sie sitzen im Kreis. Ein Mann ruft: «Grüss dich, Kunigunde, wir haben auf dich gewartet.» Eine Frau hat ausgerechnet, wie lange: «Ein Jahr und acht Tage ist es her seit deinem letzten Besuch.» Die Clownin windet sich schüchtern, lächelt, freut sich über die liebevollen Begrüssungen.
Zuerst gibts aber ein Spielchen mit Aktivierungstherapeutin Rosmarie Zimmermann. Die Seniorinnen und Senioren werfen einen grossen Schaumstoffwürfel in die Mitte des Raums. Das ist für einige schwierig bis unmöglich. «Mir tüe zäme», ermuntert Clownin Kunigunde. Sie hilft, spricht leise in fast taube Ohren und berührt zart rheumaverkrümmte Finger. Sie ist eine Frau der leisen Töne, die kommen aber an. Die Augen einer sonst völlig apathischen Frau leuchten kurz auf. Kunigunde ermuntert zum Mitmachen. Die Frau nimmt ihre Kräfte zusammen, schubst den Würfel und freut sich, dass das klappt.
Clownin Kunigunde arbeitet mit einfachen Mitteln. Eine Papiertasche an die Brust gedrückt, steht sie da, sagt dann «itze!», greift hinein und befördert vier Tüchlein zutage. Sie legt sie wieder in die Tasche, schüttelt, mischt und fragt: «Weles weiter?» Sie zaubert das rote, blaue, grüne und gelbe Tuch hervor. Die alten Menschen freuen sich wie kleine Kinder. «Wenn ich Sie anschaue, muss ich lachen, Kunigunde», sagt eine Frau im Rollstuhl.
Die Clownin ist gerührt, setzt sich schüchtern auf einen Stuhl im Kreis, zieht den Rock ein bisschen hoch und zeigt die roten Strümpfe. Ihr Lachen steckt an.
Lachen vertreibt Traurigkeit
Nach dem Abschied aus dem Kreis verwandelt sich Kunigunde im Handumdrehen wieder in Elisabeth Schmieder. Die Schminke ist rasch entfernt, die Clownkleider landen in einer Tasche bis zum nächsten Mal, wenn Kunigunde wieder auftritt. Das ist etwa alle 14 Tage in Behinderten- oder Altersheimen, bei Geburtstagen, Anlässen von Vereinen oder Kirchgemeinden.
Tätig ist sie auch beim Verein Huusglön. Diese Clowns besuchen Kranke und Behinderte zu Hause. «Mir geben diese Auftritte Kraft und Lebensfreude und erst noch ein kleines Zusatzeinkommen», sagt Elisabeth Schmieder. Zwei Auftritte pro Monat könne sie auch gesundheitlich verkraften, sagt sie und zeigt ihre von Arthritis verkrümmten Hände. Auch ihre Füsse sind von der schmerzhaften Krankheit betroffen.
Viel Zeit in Madagaskar
Die Krankheit hat sie aus der Arbeitswelt als Krankenpflegerin herauskatapultiert. «Es ist so: Ich bin, laut IV, nicht mehr vermittelbar», sagt Schmieder. Sie macht das Beste aus ihrer Situation. Freut sich trotz allem an vielen täglichen Kleinigkeiten und verbringt wenn immer möglich Zeit in Madagaskar, wo sie ein Entwicklungsprojekt auf die Beine gestellt hat.
Feine Zwischentöne
Im Rollstuhl, mit dem Rollator, mit Krücken, einige auch zu Fuss, kommen die Seniorinnen und Senioren in den Esssaal des Alterszentrums. Sie sitzen im Kreis. Ein Mann ruft: «Grüss dich, Kunigunde, wir haben auf dich gewartet.» Eine Frau hat ausgerechnet, wie lange: «Ein Jahr und acht Tage ist es her seit deinem letzten Besuch.» Die Clownin windet sich schüchtern, lächelt, freut sich über die liebevollen Begrüssungen.
Zuerst gibts aber ein Spielchen mit Aktivierungstherapeutin Rosmarie Zimmermann. Die Seniorinnen und Senioren werfen einen grossen Schaumstoffwürfel in die Mitte des Raums. Das ist für einige schwierig bis unmöglich. «Mir tüe zäme», ermuntert Clownin Kunigunde. Sie hilft, spricht leise in fast taube Ohren und berührt zart rheumaverkrümmte Finger. Sie ist eine Frau der leisen Töne, die kommen aber an. Die Augen einer sonst völlig apathischen Frau leuchten kurz auf. Kunigunde ermuntert zum Mitmachen. Die Frau nimmt ihre Kräfte zusammen, schubst den Würfel und freut sich, dass das klappt.
Clownin Kunigunde arbeitet mit einfachen Mitteln. Eine Papiertasche an die Brust gedrückt, steht sie da, sagt dann «itze!», greift hinein und befördert vier Tüchlein zutage. Sie legt sie wieder in die Tasche, schüttelt, mischt und fragt: «Weles weiter?» Sie zaubert das rote, blaue, grüne und gelbe Tuch hervor. Die alten Menschen freuen sich wie kleine Kinder. «Wenn ich Sie anschaue, muss ich lachen, Kunigunde», sagt eine Frau im Rollstuhl.
Die Clownin ist gerührt, setzt sich schüchtern auf einen Stuhl im Kreis, zieht den Rock ein bisschen hoch und zeigt die roten Strümpfe. Ihr Lachen steckt an.
Lachen vertreibt Traurigkeit
Nach dem Abschied aus dem Kreis verwandelt sich Kunigunde im Handumdrehen wieder in Elisabeth Schmieder. Die Schminke ist rasch entfernt, die Clownkleider landen in einer Tasche bis zum nächsten Mal, wenn Kunigunde wieder auftritt. Das ist etwa alle 14 Tage in Behinderten- oder Altersheimen, bei Geburtstagen, Anlässen von Vereinen oder Kirchgemeinden.
Tätig ist sie auch beim Verein Huusglön. Diese Clowns besuchen Kranke und Behinderte zu Hause. «Mir geben diese Auftritte Kraft und Lebensfreude und erst noch ein kleines Zusatzeinkommen», sagt Elisabeth Schmieder. Zwei Auftritte pro Monat könne sie auch gesundheitlich verkraften, sagt sie und zeigt ihre von Arthritis verkrümmten Hände. Auch ihre Füsse sind von der schmerzhaften Krankheit betroffen.
Viel Zeit in Madagaskar
Die Krankheit hat sie aus der Arbeitswelt als Krankenpflegerin herauskatapultiert. «Es ist so: Ich bin, laut IV, nicht mehr vermittelbar», sagt Schmieder. Sie macht das Beste aus ihrer Situation. Freut sich trotz allem an vielen täglichen Kleinigkeiten und verbringt wenn immer möglich Zeit in Madagaskar, wo sie ein Entwicklungsprojekt auf die Beine gestellt hat.