Überraschung in Worb: Kanton verfügt Tempo 30 auf Löwenkreuzung
Die Sicherheit auf der Worber Löwenkreuzung ist seit langem ein heiss diskutiertes Thema. Zuletzt machten sich SP und Grüne für Tempo 30 stark - ohne Erfolg. Ein definitiver Entscheid wurde für Ende Jahr angekündigt. Nun plötzlich die Überraschung: Die Gemeinde erhielt letzte Woche eine Verfügung des Kantons – für die Einführung von Tempo 30.
Gemäss der Verfügung soll auf auf der Bollstrasse ab der Verzweigung Vechigen- und Industriestrasse bis zur Enggisteinstrasse und auf dieser von der Löwenkreuzung bis zur Abzweigung Eggasse Höchstgeschwindigkeit 30 signalisiert werden.
„Im Mitwirkungsverfahren war Tempo 30 auf der Boll- und Enggisteinstrasse von der Vechigenstrasse bis zum Zelgweg ursprünglich vorgesehen, der Gemeinderat hat dies befürwortet“, sagt Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP). Im Strassenplan des Kantons blieb die Höchstgeschwindigkeit trotzdem bei 50.
Gemeinderat will Gespräch suchen
Welche Haltung der Gemeinderat zur neuen Verfügung einnimmt, ist noch offen. "Wir haben gemerkt, dass wir noch über zu wenig Informationen verfügen, um das Thema zu diskutieren", sagt Gfeller. "Wir werden zuerst das Gespräch suchen mit dem Kanton."
Gegen den Strassenplan mit Tempo 50 hatten SP und Grüne Worb im Frühling Einsprache eingereicht und Tempo 30 verlangt. Da der Kanton die Forderung nicht aufnehmen wollte, erhielten sie die Einsprache aufrecht. Ein definitiver Entscheid des Kantons war für Ende Jahr angekündigt.
"Kreuzung ist kritisch"
Daran habe sich nichts geändert, erklärt Thomas Schmid, Oberingenieur des Oberingenieurkreises II. Die vorliegende Verfügung habe nicht direkt mit den Einsprachen zu tun und betreffe auch nur einen kleineren Perimenter als von SP und Grünen gewünscht. "Wir sehen die Kreuzung als kritischen Bereich, in dem Tempo 30 gerechtfertigt ist. Da die Änderung zudem ohne weitere bauliche Massnahmen realisierbar ist, haben wir entschieden, sie vorzuziehen."
Guido Federer von der SP Worb begrüsst die aktuelle Änderung. "Die Löwenkreuzung ist eng und unübersichtlich mit der scharfen Kurve. Eigentlich kann man dort gar nicht schneller als 30 fahren." In der Partei hätten sie die neueste Entwicklung noch nicht analysiert. "Wir werden schauen, ob uns das so sicher genug ist für den Langsamverkehr. Persönlich finde ich, es ist ein Schritt in die richtige Richtung."
Es braucht nur Signale
Für die Umsetzung der Verfügung müssten gemäss Kanton lediglich die entsprechenden Signale aufgestellt werden. Damit und mit der Veröffentlichung der Baupublikation würde die Verfügung in Kraft treten. Gemäss der "Worber Post" wird das Vorhaben demnächst publiziert und soll bis zum Schulstart nach den Sommerferien es umgesetzt sein.