Worb - Wird am Montag der «fade Beigeschmack» beseitigt?

«Was unternimmt der Gemeinderat?», hat die FDP-Fraktion bezüglich der Aeschbacher AG gefragt. Die Druckerei lagert vielleicht einen Teil der Produktion aus. Am Montag gibt der Gemeinderat Antwort.

Brigitte Walser, Berner Zeitung BZ
«Wir werden das beobachten», sagt Markus Lädrach. Der Präsident des Worber Gewerbevereins Worber Gwärb meint die FDP-Interpellation, die am kommenden Montag im Worber Parlament beantwortet wird. Die Partei verwies in ihrer Anfrage auf die Aeschbacher AG. Die Druckerei hat von den SBB einen Grossauftrag erhalten. Eine erfreuliche Nachricht, die für die Gemeinde aber einen «faden Beigeschmack» habe, schrieb die FDP. Denn die Aeschbacher AG erwägt eine Auslagerung der Produktion. «Was unternimmt der Gemeinderat, damit die Firma die zusätzlichen Arbeitsplätze in unserer Gemeinde errichten wird?», fragt die FDP. Der Gemeinderat wird am Montag antworten.

Gespräche fanden statt

«Die FDP-Interpellation ist ein gutes Beispiel», fährt Gewerbepräsident Lädrach fort. Der Gemeinderat könne damit zeigen, wie ernst es ihm mit der Wirtschaftsförderung sei. «Wir wären überrascht, wenn die Exekutive nicht reagiert», so Lädrach. Der Verein würde in diesem Fall einschreiten.
Der Gemeinderat hat gehandelt. «Er meldete sich bei uns», sagte Hans-Jürg Aeschbacher gestern. Es hätten Gespräche stattgefunden. Mehr will der Geschäftsleiter nicht sagen. Ob die Billette für die SBB in Worb gedruckt werden, ist nach wie vor unklar. Dieser Entscheid werde nicht von einem Tag auf den andern gefällt, sagte Aeschbacher. «Das muss längerfristig geplant werden.»

Am Anfang kein Umzug

Fest steht: Die Druckerei beginnt mit der Produktion der Billette für den SBB-Auftrag in Worb. «Denn die erste Lieferung ist bereits im November fällig», so Aeschbacher. Er wird dazu neue Mitarbeiter einstellen. Und bei Einstellungsgesprächen hat er die Erfahrung gemacht: «Die Arbeitsumgebung ist mindestens ebenso wichtig wie der Lohn.» Aeschbacher hatte dem Gemeinderat diesbezüglich vorgeworfen, er sei wenig wirtschaftsfreundlich. Gewerbepräsident Markus Lädrach will das nicht pauschalisieren. Es komme vor, dass «mal ein Gewerbler das Heu nicht auf der gleichen Bühne» habe wie der Gemeindepräsident. Man müsse selber aktiv werden: «Die Gemeinde handelt nicht von sich aus.» Doch sie gebe immer eine Antwort. Das wird sie auch am Montag im Parlament tun.

www.worb.ch

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Brigitte Walser, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 22.06.2002
Geändert: 22.06.2002
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