Worb - Von den Dächern der OLWO: Solarstrom für 450 Haushalte
Das Worber Holzverarbeitungsunternehmen OLWO belegt die Dächer seiner Lagerhallen mit Solarpanels. Ab Oktober liefert die Photovoltaikanlage 1.35 Millionen Kilowattsttunden (kWh) Strom. Das entspricht dem Jahresverbrauch von 450 Haushalten. Die Solaranlage ist die schweizweit grösste auf einem Schrägdach und die leistungsfähigste im Kanton Bern.
Die OLWO deckt sieben Lagerhallen mit Solarpanels ein. Auf rund 8'800 Quadratmetern – das entspricht der Fläche von fünf Eishockeyfeldern – werden derzeit 5'400 Panels zu 250 Watt befestigt.
Die maximale Leistung des Photovoltaik-Kraftwerks beträgt 1.35 Megawatt Peak (MWp). Mit der geplanten Jahresproduktion von 1.35 Millionen kWh deckt die OLWO 60 Prozent ihres Stromverbrauchs aus Produktion und Betrieb künftig aus der eigenen Solaranlage ab. Weil das Holzverarbeitungsunternehmen aber auf Bandenergie angewiesen ist, speist es den Solarstrom in das Netz der BKW FMB Energie AG ein.
Ziel ist hohe Versorgungsautonomie
Die OLWO investiert 3,3 Millionen Schweizer Franken in die Photovoltaik-Anlage. Die Investition deckt laut Markus Lädrach, Geschäftsführer und Mitinhaber der OLWO, in erster Linie geschäftsstrategische Interessen ab. Als stromintensiver Produktionsbetrieb sei das Ziel der OLWO, eine möglichst hohe Autonomie für die Energieversorgung zu erlangen.
Die Realisation der Solaranlage sei für die OLWO erst zum jetzigen Zeitpunkt dank der Aussicht auf den zukünftigen Ertrag aus der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) und durch die tieferen Anlagekosten im verschärften Wettbewerb ökonomisch interessant. Die Dächer der OLWO sind seit zwei Jahren bei der Swissgrid für die KEV angemeldet.
Zur Firmenstrategie gehöre aber auch der sorgsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen: „Zuerst bin ich dem Unternehmersein verpflichtet, aber ich will mich ökologisch dort engagieren, wo es möglich und nachhaltig ist“, betont Lädrach. Die Tatsache, dass der Atomausstieg politisch beschlossen ist, motiviere ihn zum Handeln. Die OLWO nutzt bereits erneuerbare Energien, indem sie mit der Fernwärme aus der Restholz-Verbrennung die Holztrocknungs-Anlage und die Heizung betreibt.
Ideale Rahmenbedingungen
Auftragnehmer für den Bau der Photovoltaik-Anlage ist die Helion Solar Bern mit Sitz in Grosshöchstetten. Lädrach wertet die Rahmenbedingungen, die er für die Realisierung der Solaranlage vorgefunden hat, als ideal. Die OLWO habe beim Bau der Anlage viel Kooperation und Goodwill erfahren von der lokalen Baubehörde, den kantonalen Ämtern, von Nachbar, vom Landbesitzer, der das Durchleitungsrecht erteilt hat, und habe von der Erfahrung der Fachpartner profitiert.
145 Mitarbeitende
Die OLWO ist ein Familienunternehmen der Holzbranche. Es wurde 1926 gegründet und wird heute in der dritten Generation von Markus Lädrach geleitet. Die Firmengruppe betreibt zwei Sägewerke für Nadelholz und ein Hobelwerk für Profilholz. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 145 Mitarbeitende, wovon 110 am Standort Worb. Der konsolidierte Umsatz beläuft sich auf über 80 Millionen Schweizer Franken.