Worb - Kritisches aus dem Dorf
Vor vollen Rängen beantworten Anwärter aufs Worber Gemeindepräsidium Fragen, die noch keiner gestellt hat: «Hauruck-Politiker», «überheblich», «zu lieb», «autoritär». Am Worber Wahlfest stellten sich die vier Kandida
Catherine Arber, Der Bund
Andernorts sprechen Politiker an Wahlpodien vor halb leeren Rängen. Nicht so in Worb: Jeder der 400 Sitzplätze im Bärensaal war am Donnerstagabend besetzt, einige Besucherinnen und Besucher mussten dem Geschehen auf der Bühne sogar stehend folgen.
Zum fünften Wahlfest hatte die «Worber Post» geladen. Deren Redaktor Martin Christen führte durch den Abend und er sorgte dafür, dass sich die Besucherinnen und Besucher des Anlasses am Ende des Abends ein genaueres Bild der vier Anwärter aufs Gemeindepräsidium machen konnten.
«Ich werde Fragen stellen, die bisher noch nicht gestellt wurden», stellte er in Aussicht und er werde nicht einfach Schultern klopfen. Keine leeren Versprechen, wie sich im Verlauf des Abends herausstellen sollte.
Doch bevor die vier Kandidaten in die Zange genommen wurden, verabschiedete Christen den amtierenden Gemeindepräsidenten Peter Bernasconi (sp). Er tritt nach 20 Jahren nicht wieder zur Wahl an. In einem satirischen Beitrag wurden seine Stärken und Schwächen hervorgehoben.
«Auch in den kritischen Voten habe ich mich erkannt», sagte Bernasconi im Anschluss an das vorgetragene Gedicht. In diesem Amt könne man es nie allen recht machen. «Ich habe diesen Job sehr gern gemacht», sagte er. Dass nun der Moment des Abschiednehmens gekommen sei, erfülle ihn mit Wehmut.
Für Bernasconis Job bewerben sich am 30. November vier Kandidaten: Niklaus Gfeller (evp), Jonathan Gimmel (sp), Hanspeter Stoll (fdp) und Martin Wälti (svp).
Vier Gotten priesen am Wahlfest die Anwärter an: «Er verspricht nicht das Blaue vom Himmel, er kennt das Machbare und arbeitet lösungsorientiert», sagte Brigitte Bigler über Gfeller.
«Er liebt Menschen, ist kein Stammtischplauderer, kann gut zuhören und setzt gleich um, was er sich vorgenommen hat», sagte Lilo Favri Christen über Gimmel.
«Er ist ein geschickter Kommunikator, kann Prioritäten setzen, verfügt über Führungserfahrung und hat das Herz auf dem rechten Fleck», sagte Annemarie Spahni über Stoll.
Und Wältis Patin Therese Bernhard sagte über den SVP-Kandidaten: «Er ist ein waschechter Worber und setzt sich für die Aussenorte ein, verfügt über eine klare politische Linie, kann gut zuhören und hat Führungserfahrung."
Vier Superkandidaten also? Er werde sie nun mit kritischen Meinungen aus dem Dorf konfrontieren, sagte Christen zu den Kandidaten. Etwa: Wälti sei ein Hauruck-Politiker, populistisch, verfüge über ein «schmales Fundament». Tatsächlich weise er im Vergleich zu seinen Konkurrenten weniger Ausbildung vor, sagte Wälti. Er habe sich aber in seiner Firma hochgearbeitet. «Ich bin berechenbar und rede nicht um den heissen Brei herum», entgegnete er dem Populismus-Vorwurf.
Gimmel wirke allwissend, überheblich: Damit konfrontierte Christen den SP-Kandidaten. «Ich lege mich jeweils sehr ins Zeug und da kommt es vor, dass ich einigen zu forsch vorgehe», sagte der mit 37 Jahren jüngste Kandidat dazu.
Gfeller, der sich als Vertreter der Mitte bezeichnet, sei zu lieb für den Posten, lautete die Kritik am EVP-Kandidaten. «Das sehen meine Schüler anders», erwiderte der Gymnasiallehrer. «Bei ihnen gelte ich als streng.»
Stoll sei autoritär, heisse es in Worb, so Christen. «Es liegt mir, Entscheide zu fällen, das mag autoritär wirken», sagte der FDP-Kandidat.
Auf die Fragerunde auf der Bühne folgte die Festwirtschaft im Saal. Die Kandidaten mischten sich ins Publikum. Und wem da am meisten auf die Schulter geklopft wurde, das wird sich am 30. November zeigen.
Ein Artikel aus
[i] Zur BERN-OST-Bildergalerie...
www.worb.ch
Zum fünften Wahlfest hatte die «Worber Post» geladen. Deren Redaktor Martin Christen führte durch den Abend und er sorgte dafür, dass sich die Besucherinnen und Besucher des Anlasses am Ende des Abends ein genaueres Bild der vier Anwärter aufs Gemeindepräsidium machen konnten.
«Ich werde Fragen stellen, die bisher noch nicht gestellt wurden», stellte er in Aussicht und er werde nicht einfach Schultern klopfen. Keine leeren Versprechen, wie sich im Verlauf des Abends herausstellen sollte.
Doch bevor die vier Kandidaten in die Zange genommen wurden, verabschiedete Christen den amtierenden Gemeindepräsidenten Peter Bernasconi (sp). Er tritt nach 20 Jahren nicht wieder zur Wahl an. In einem satirischen Beitrag wurden seine Stärken und Schwächen hervorgehoben.
«Auch in den kritischen Voten habe ich mich erkannt», sagte Bernasconi im Anschluss an das vorgetragene Gedicht. In diesem Amt könne man es nie allen recht machen. «Ich habe diesen Job sehr gern gemacht», sagte er. Dass nun der Moment des Abschiednehmens gekommen sei, erfülle ihn mit Wehmut.
Für Bernasconis Job bewerben sich am 30. November vier Kandidaten: Niklaus Gfeller (evp), Jonathan Gimmel (sp), Hanspeter Stoll (fdp) und Martin Wälti (svp).
Vier Gotten priesen am Wahlfest die Anwärter an: «Er verspricht nicht das Blaue vom Himmel, er kennt das Machbare und arbeitet lösungsorientiert», sagte Brigitte Bigler über Gfeller.
«Er liebt Menschen, ist kein Stammtischplauderer, kann gut zuhören und setzt gleich um, was er sich vorgenommen hat», sagte Lilo Favri Christen über Gimmel.
«Er ist ein geschickter Kommunikator, kann Prioritäten setzen, verfügt über Führungserfahrung und hat das Herz auf dem rechten Fleck», sagte Annemarie Spahni über Stoll.
Und Wältis Patin Therese Bernhard sagte über den SVP-Kandidaten: «Er ist ein waschechter Worber und setzt sich für die Aussenorte ein, verfügt über eine klare politische Linie, kann gut zuhören und hat Führungserfahrung."
Vier Superkandidaten also? Er werde sie nun mit kritischen Meinungen aus dem Dorf konfrontieren, sagte Christen zu den Kandidaten. Etwa: Wälti sei ein Hauruck-Politiker, populistisch, verfüge über ein «schmales Fundament». Tatsächlich weise er im Vergleich zu seinen Konkurrenten weniger Ausbildung vor, sagte Wälti. Er habe sich aber in seiner Firma hochgearbeitet. «Ich bin berechenbar und rede nicht um den heissen Brei herum», entgegnete er dem Populismus-Vorwurf.
Gimmel wirke allwissend, überheblich: Damit konfrontierte Christen den SP-Kandidaten. «Ich lege mich jeweils sehr ins Zeug und da kommt es vor, dass ich einigen zu forsch vorgehe», sagte der mit 37 Jahren jüngste Kandidat dazu.
Gfeller, der sich als Vertreter der Mitte bezeichnet, sei zu lieb für den Posten, lautete die Kritik am EVP-Kandidaten. «Das sehen meine Schüler anders», erwiderte der Gymnasiallehrer. «Bei ihnen gelte ich als streng.»
Stoll sei autoritär, heisse es in Worb, so Christen. «Es liegt mir, Entscheide zu fällen, das mag autoritär wirken», sagte der FDP-Kandidat.
Auf die Fragerunde auf der Bühne folgte die Festwirtschaft im Saal. Die Kandidaten mischten sich ins Publikum. Und wem da am meisten auf die Schulter geklopft wurde, das wird sich am 30. November zeigen.
Ein Artikel aus

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