Worb - Im Internet ist die FDP Siegerin
Wie verkaufen sich Lenka Kölliker (FDP), Christoph Moser (SP) und Niklaus Gfeller (EVP) für die Gemeindepräsidiumswahl im Internet? Ein Augenschein auf den Websites der Kandidaten.
Herbert Rentsch, Berner Zeitung BZ
Eine eigene Webpräsenz und der Umgang mit sozialen Medien seien wichtig im Wahlkampf, heisst es seit einigen Jahren. Beispiele von Politikerinnen und Politikern, die ihre Kampagne erfolgreich übers Internet führten, gibt es etliche.
Wie weit das digitale Engagement eine Wahl wirklich beeinflusst, ist aber schwierig belegbar. Doch eigene Websites und die Verbreitung von Meldungen über Facebook und Twitter scheinen an Einfluss zu gewinnen.
Moser: gutes Mittelmass
In Worb kämpfen drei Politiker ums Gemeindepräsidium: Gemeinderätin Lenka Kölliker (FDP), Gemeinderat Christoph Moser (SP) und Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP). Wie präsentieren sich die drei im Netz? Es existiert je eine persönliche Website von Christoph Moser (www.moserchristoph.ch) und Lenka Kölliker (www.lenka-koelliker.ch).
Von Niklaus Gfeller ist keine zu finden, im Gegensatz zum emotionalen Wahlkampf von 2012. Nein, er habe keine Website, bestätigt Gfeller auf Anfrage. «Über mich konnte man viel in den Medien lesen, das reicht», sagt der Gemeindepräsident.
Christoph Mosers Website kommt zeitgemäss mit lebendigem Porträtfoto daher. Unter dem Bild stehen drei Kernsätze, wofür er sich als Präsident engagieren würde, zum Beispiel für «die gemeinsame Entwicklung unseres Lebensraums und Wirtschaftsstandorts». Weniger ansprechend: die Liste mit 56 Namen von Personen, die Moser unterstützen.
Unter dem Stichwort Politik sagt der SPler unter anderem, er wolle «die Herausforderungen für Worb anpacken, nicht aussitzen». Unschwer zu erkennen: Es ist dies eine Spitze gegen Niklaus Gfeller, dem vorgeworfen wird, Probleme zu wenig aktiv anzugehen.
Bei den Lösungsansätzen benützt Moser teils eine politische Fachsprache, die nicht gerade unter die Haut geht. Da heisst es etwa: «Strategische Führung: Mit dem Gemeinderat Auslegeordnung der pendenten strategischen Projekte machen und messbare Legislaturziele setzen.»
Der überraschendste Vorschlag Mosers ist, in Rüfenacht eine Dependance der Gemeindeverwaltung einzurichten. Ins Auge fallen auf der Kontaktseite Mosers Links zu Facebook, Twitter und Xing mit dessen Profil.
Kölliker: Top-Website
Lenka Köllikers Website erscheint professioneller, frischer und vielfältiger. Dort zeigt sich die FDP-Kandidatin mit wechselnden Fotos in der Rolle als Geschäftsfrau, als Mutter, in grüner Bluse oder schwarzem Kleid. Daneben in Stichworten die Angaben zu ihrer Person.
Auf der Seite Politik sind ihre Anliegen prägnant und verständlich formuliert, wenn auch gesamthaft etwas knapp. Beispiel: Sie will sich einsetzen «für optimale Wirtschaftsförderung und Rahmenbedingungen für KMU, damit das Worber Gewerbe floriert», oder «für aufgabenorientierte, starke und effiziente Führung der Verwaltung und eine transparente Kommunikation nach innen und aussen». Auch hier lässt sich ein negativer Seitenblick auf Niklaus Gfeller vermuten.
Eine Bildergalerie zeigt Lenka Kölliker in allen Lebenslagen: beim Bergwandern, Curling und Standschiessen, im Gespräch mit nationalen Politikern und Wirtschaftsführern und als Familienfrau. Aufschlussreich: Auch ihr Smartvote-Profil der Nationalratswahlen von 2015 ist zu finden.
SP und EVP fallen ab
Grosse Unterschiede bestehen besonders bei den Websites der Worber Parteien. Während bei der SP Worb und der EVP Worb kaum ein Wort zu ihren Kandidaten fürs Gemeindepräsidium zu finden ist, steht die Website der FDP ganz im Zeichen der Wahlen. Alle Kandidierenden werden vorgestellt, die Partei legt auch dar, warum es einen Wechsel im Gemeindepräsidium geben soll.
Fazit: In Bezug auf die Wahlen macht die FDP Worb im Internet eine bedeutend bessere Figur als die Ortsparteien der SP und EVP. Allerdings sind raffinierte, professionelle Webauftritte wie derjenige der FDP nicht ganz gratis zu haben.
Wie weit das digitale Engagement eine Wahl wirklich beeinflusst, ist aber schwierig belegbar. Doch eigene Websites und die Verbreitung von Meldungen über Facebook und Twitter scheinen an Einfluss zu gewinnen.
Moser: gutes Mittelmass
In Worb kämpfen drei Politiker ums Gemeindepräsidium: Gemeinderätin Lenka Kölliker (FDP), Gemeinderat Christoph Moser (SP) und Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP). Wie präsentieren sich die drei im Netz? Es existiert je eine persönliche Website von Christoph Moser (www.moserchristoph.ch) und Lenka Kölliker (www.lenka-koelliker.ch).
Von Niklaus Gfeller ist keine zu finden, im Gegensatz zum emotionalen Wahlkampf von 2012. Nein, er habe keine Website, bestätigt Gfeller auf Anfrage. «Über mich konnte man viel in den Medien lesen, das reicht», sagt der Gemeindepräsident.
Christoph Mosers Website kommt zeitgemäss mit lebendigem Porträtfoto daher. Unter dem Bild stehen drei Kernsätze, wofür er sich als Präsident engagieren würde, zum Beispiel für «die gemeinsame Entwicklung unseres Lebensraums und Wirtschaftsstandorts». Weniger ansprechend: die Liste mit 56 Namen von Personen, die Moser unterstützen.
Unter dem Stichwort Politik sagt der SPler unter anderem, er wolle «die Herausforderungen für Worb anpacken, nicht aussitzen». Unschwer zu erkennen: Es ist dies eine Spitze gegen Niklaus Gfeller, dem vorgeworfen wird, Probleme zu wenig aktiv anzugehen.
Bei den Lösungsansätzen benützt Moser teils eine politische Fachsprache, die nicht gerade unter die Haut geht. Da heisst es etwa: «Strategische Führung: Mit dem Gemeinderat Auslegeordnung der pendenten strategischen Projekte machen und messbare Legislaturziele setzen.»
Der überraschendste Vorschlag Mosers ist, in Rüfenacht eine Dependance der Gemeindeverwaltung einzurichten. Ins Auge fallen auf der Kontaktseite Mosers Links zu Facebook, Twitter und Xing mit dessen Profil.
Kölliker: Top-Website
Lenka Köllikers Website erscheint professioneller, frischer und vielfältiger. Dort zeigt sich die FDP-Kandidatin mit wechselnden Fotos in der Rolle als Geschäftsfrau, als Mutter, in grüner Bluse oder schwarzem Kleid. Daneben in Stichworten die Angaben zu ihrer Person.
Auf der Seite Politik sind ihre Anliegen prägnant und verständlich formuliert, wenn auch gesamthaft etwas knapp. Beispiel: Sie will sich einsetzen «für optimale Wirtschaftsförderung und Rahmenbedingungen für KMU, damit das Worber Gewerbe floriert», oder «für aufgabenorientierte, starke und effiziente Führung der Verwaltung und eine transparente Kommunikation nach innen und aussen». Auch hier lässt sich ein negativer Seitenblick auf Niklaus Gfeller vermuten.
Eine Bildergalerie zeigt Lenka Kölliker in allen Lebenslagen: beim Bergwandern, Curling und Standschiessen, im Gespräch mit nationalen Politikern und Wirtschaftsführern und als Familienfrau. Aufschlussreich: Auch ihr Smartvote-Profil der Nationalratswahlen von 2015 ist zu finden.
SP und EVP fallen ab
Grosse Unterschiede bestehen besonders bei den Websites der Worber Parteien. Während bei der SP Worb und der EVP Worb kaum ein Wort zu ihren Kandidaten fürs Gemeindepräsidium zu finden ist, steht die Website der FDP ganz im Zeichen der Wahlen. Alle Kandidierenden werden vorgestellt, die Partei legt auch dar, warum es einen Wechsel im Gemeindepräsidium geben soll.
Fazit: In Bezug auf die Wahlen macht die FDP Worb im Internet eine bedeutend bessere Figur als die Ortsparteien der SP und EVP. Allerdings sind raffinierte, professionelle Webauftritte wie derjenige der FDP nicht ganz gratis zu haben.