Worb - Halbzeitbilanz der Parteipräsidenten: Harsche Kritik am Kommunikationsstil

Die Parteipräsidenten in Worb sind sich einig: Gfellers Legislatur-Halbzeit wird durch den Kommunikationsstil, den sie für mangelhaft halten, getrübt.

Die stärkste Partei in Worb, die FDP, blickt zufrieden auf die vergangene Legislatur-Halbzeit zurück, wie Parteipräsidentin Maja Widmer-Trimaglio sagt. Besorgt habe ihre Partei in den letzten Tagen jedoch davon Kenntnis genommen, dass sich nun bei der Umsetzung aller bevorstehenden Grossprojekte – der Überbauung Parkplatz Hofmatt, der Sanierung der Sportanlagen, der Hochwasserschutzmassnahmen und der Verkehrssanierung – Probleme ergeben hätten. Die FDP erwarte vom Gemeindepräsidenten bei allen Grossprojekten mehr Transparenz und Information und dass eingehalten werde, was den Stimmberechtigten versprochen worden sei.

Gleiches rügt auch Martin Wälti, Präsident der SVP. Die Parteigremien würden nicht offen und ehrlich über die laufenden Projekte informiert. Der Gemeindepräsident wolle «bis zuletzt alles unter Verschluss halten». Dies sei unhaltbar. «Wir wollen nicht mehr weiter aus Zeitungsartikeln oder inoffiziellen Quellen über brisante Neuigkeiten mit möglichen Kostenfolgen für die Grossprojekte erfahren», sagt Wälti und fordert einen permanenten und transparenten Informationsfluss an das Parlament.

Die Parteivertreter der Linksparteien teilen die Kritik der Bürgerlichen. Solange der Gemeinderat ungenügend informiere, könne jede beteiligte Partei, egal ob politisch oder privat, nach eigenem Interesse die Öffentlichkeit informieren und die Meinungsbildung beeinflussen, sagt SP-Parteipräsident Christoph Moser. Barbara Rebsamen, Parteipräsidentin der Grünen, stimmt insofern zu, als Gfeller in seiner Rolle als Planungsverantwortlicher sehr zurückhaltend informiere. Allerdings habe er «einen schweren Rucksack übernommen», seien doch die meisten der Projekte, an denen Gfeller nun gemessen werde, bereits vor seinem Amtsantritt aufgegleist gewesen. Insofern könne man die ins Stocken geratenen Projekte nicht alleine ihm anlasten. Harry Suter, Parteipräsident der EVP, stellt Gfeller an sich eine positive Halbzeitbilanz aus. «Im Kleinen scheint es zu laufen.»

sbv, "Der Bund"

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Erstellt: 20.12.2010
Geändert: 20.12.2010
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