Worb - Dreiklang ist bereit für die Ouvertüre
Das Projekt Dreiklang tritt in die konkrete Phase. Noch vor Neujahr wird das Baugesuch für die drei Gebäude auf dem Hofmatt-Areal eingereicht. Die von der SP geforderten zusätzlichen Parkplätze baut die Dreiklang AG nur, wenn die Gemeinde bezahlt.
Jahrelang wurde geplant und verhandelt. Die Bemühungen der Behörden, auf dem gemeindeeigenen Areal Hofmatt in Worb die Überbauung Dreiklang zu realisieren, standen mehrmals auf der Kippe. Doch jetzt wird es konkret: In den nächsten Tagen reicht das einheimische Konsortium Dreiklang Hofmatt AG das Baugesuch ein. Nächstes Jahr soll der Bau beginnen, nach zwei Jahren könnte der Dreiklang beendet sein. Der grosse Parkplatz vor der Eishalle weicht also drei Gebäuden mit total 60 Wohnungen sowie Läden, unter anderem Aldi.
Laut Andreas Wälti, Verwaltungsratspräsident der AG, müssen die Gebäude 2018 bezugsbereit sein. «Wir haben mit Aldi einen Vertrag abgeschlossen, darin ist die Eröffnung des Grossverteilers festgeschrieben.» Die Zeit drängt also. Wälti glaubt, den Endtermin einhalten zu können, auch bei einer Verzögerung wegen Einsprachen. Das Baugesuch basiert auf der Überbauungsordnung Hofmatt, die seit dem Herbst in Kraft ist. Somit sind die wichtigsten Bestimmungen bereits vorgegeben.
Zwei Gebäude werden höher
In der Vergangenheit waren auf der Hofmatt drei viergeschossige Baukörper geplant. Die aus Worber Firmen bestehende Dreiklang Hofmatt AG wünschte aber höhere Gebäude, weil die Nachfrage nach Wohnungen gestiegen sei. Die höhere Ausnützung des Grundstücks passt auch zu den Bestrebungen der Gemeinde. Sie will Flächen im Dorf dichter bebauen lassen.
Mit der angepassten Überbauungsordnung wird eines der Häuser nun sechsgeschossig, eines fünf- und eines viergeschossig. Dies erhöht die Baukosten von ursprünglich 30 Millionen auf 38 Millionen Franken. Die grössere Ausnützung des Areals lässt auch den Baurechtszins steigen: Statt der vereinbarten 200 000 Franken pro Jahr dürften rund 230 000 Franken in die Gemeindekasse fliessen.
Eine weitere Neuerung: Die Dienstleistungen für die Alterswohnungen wird statt Domicil Bern nun die Stiftung Altersbetreuung Worb erbringen. Sie betreibt das Alters- und Pflegeheim Worb. «Mit Domicil konnten wir uns ökonomisch nicht einigen», begründet Wälti. Mit der neuen Lösung würden diese Leistungen auch im Dorf bleiben.
Offen für mehr Parkplätze
Auf dem Dreiklang-Areal sind insgesamt 180 öffentliche Parkplätze geplant. Zu wenig, findet die SP. Mit einem dringlichen Vorstoss will sie erreichen, dass ein zweites unterirdisches Parkplatzgeschoss entsteht. Andreas Wälti ist gegenüber mehr Parkplätzen offen. Nur: «Die AG kann nicht mehr bauen als mit der Gemeinde vereinbart.»
Finanzieren müsste also die öffentliche Hand eine erweiterte Parkfläche. «Es müsste politisch schnell gehen», sagt Wälti, «weil wir im Sommer mit dem Bau beginnen möchten.»
Laut Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) behandelt das Parlament den SP-Vorstoss am 8. Februar. Wegen der Bausumme wäre aber auch eine Urnenabstimmung nötig, sagt Gfeller. Würde eine solche im Juni durchgeführt, könnte es für den Dreiklang noch reichen.
Tongemisch
Der Name Dreiklang der Überbauung in Worb stammt vom ursprünglichen Siegerprojekt mit drei gleichartigen Gebäuden. Die drei geplanten Häuser werden von der Bauherrin Dreiklang Hofmatt AG nun Do, Re und Mi genannt. Schade nur, dass diese drei Töne, zusammen gespielt, einen Missklang erzeugen. Die Hausbezeichnungen Do, Mi, So wären für einen Dreiklang stimmiger gewesen.