Worb - "Denkwürdiger Tag": Spatenstich für Verkehrssanierung und Hochwasserschutz

In Worb haben die Arbeiten für die Verkehrssanierung und den Hochwasserschutz begonnen. Regierungsrätin Barbara Egger Jenzer und Gemeindepräsident Niklaus Gfeller haben den offiziellen Startschuss für die beiden Jahrhundertprojekte gegeben.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
"Ein denkwürdiger Tag, ein einzigartiger Tag": Regierungsrätin Barbara Egger Jenzer (SP), Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) und Kreisoberingenieur Ueli Weber sparten an an der Spatenstichfeier vor gut 200 Menschen beim Schulzentrum Worbboden nicht mit Superlativen.

Barbara Egger sagte, als Regierungsrätin, die für Bau, Verkehr und Wasser zuständig sei, sei der heutige Tag einzigartig: "Wir lösen mit einem Projekt drängende Probleme aus allen diesen drei Bereichen."

Lebendiges Zentrum für Gemeinde

Die Regierungsrätin schaute voraus auf das Ende der Bauarbeiten im Jahr 2018: "Es ist für Menschen wichtig, dass ein lebendiges Zentrum einen Mittelpunkt bildet, dass es einen Ort gibt, wo sich Rüfenachter, Enggisteiner, Vielbringer, Richiger, Rieder, Bangerter und Worber treffen können. Gemeinschaft entsteht auch durch gemeinsam genutzte Orte."

Gemeindepräsident Niklaus Gfeller sagte: "Beide Projekte bringen eine grosse Erleichterung für die Worberinnen und Worber. Wir alle haben nach all den Höhen und Tiefen, Enttäuschungen und Euphorien, die wir im Verlaufe der jahrzehntelangen Planung der Verkehrssanierung erlebt haben, diesen Tag herbeigesehnt."

Umstrittener Käserei-Kreisel

Die Umfahrungsstrasse wird über den Käserei-Kreisel führen, was umstritten ist. Niklaus Gfeller sagte: "Als Gemeinde haben wir uns in dieser Frage bisher bewusst zurückgehalten, um die Verkehrssanierung nicht mit noch grösseren Forderungen zu gefährden. Für Worb ist aber klar, dass die Verkehrsführung über den Käsereikreisel keine dauerhafte Lösung ist. Hier müssen wir zusammen mit der Regionalkonferenz Bern-Mittelland eine Lösung erarbeiten, die dieses Hindernis eliminiert."

"Lange im Kreis gedreht"

Die Spatenstichfeier wurde aufgelockert durch eine humoristische Rede des Langnauer Schriftstellers Achim Parterre. Als "Privatdozent für Zahn-Engineering und Dentalstatik" stellte er den Zusammenhang her zwischen der Zahnmedizin und den Worber Grossprojekten: "Mir heis ja, wie augemein bekannt isch, bi der Verchehrssanierig und bim Hochwasserschutz Worb mit diverse interessante bouleche Massnahme ztüe, wi zum Bischpiu Spange, Bohrige, Tunle, Drainage, Offelegige, Usscheidige und Flussfüerige."

Achim Parterre stellte sich auch vor als Spezialist für Kreiselgestaltungen: "I tät mi dadermit gärn empfäle für di künschtlerischi Gstautig vo de beide planete Kreisle Rubigestrass u Bärnstrass. Ganz klar: für nes Projekt, wo sech so lang im Kreis dräit het, bin i aus Kreisugstauter der richtig Ma."

Verkehrssanierung in drei Etappen

Die rund 69 Millionen Franken teure Worber Verkehrssanierung wird in drei Etappen realisiert. Bis 2013 finden Vorarbeiten bei den Dorfeingängen an der Bern- und an der Rubigenstrasse statt. Das Kernstück der Verkehrssanierung – die Umfahrungsstrasse mit den beiden Tunnels – wird 2013 bis 2016 gebaut.

In der letzten Etappe werden die Bern- und die Bahnhofstrasse umgestaltet und zu Tempo-30-Zonen umsignalisiert. Voraussichtlich Ende 2018 werden die Bauarbeiten abgeschlossen.

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Erstellt: 28.02.2012
Geändert: 28.02.2012
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