Worb - "Alarmglocken": Finanzlage bereitet dem Parlament Sorgen
Das Worber Gemeindeparlament hat die Gemeinderechnung 2012 mit einem Defizit von 895'000 Franken einstimmig genehmigt - mit Sorgenfalten. "Unsere Gemeinde muss rigoros sparen oder aber die Steuern erhöhen", sagte der für die Finanzen zuständige FDP-Gemeinderat Markus Lädrach.
Gemeinderat Markus Lädrach sagte bei der Beratung der Rechnung, der Spardruck sei gross, vor allem auch auf die dezentrale Schulraumsituation. Bezüglich des seit fünf Jahren rückläufigen Steuerertrages gebe es "akuten Handlungsbedarf".
"Alarmglocken" und "riesengrosse Aufgabe"
Ueli Emch bezeichnete die abnehmenden Steuereingänge als "Alarmglocken". Eine allfällige Steuererhöhung hätte laut Emch einen Nachteil: "Der Spardruck würde abnehmen."
Christoph Läderach (BDP) bezeichnete die Finanzlage als riesengrosse Aufgabe: "Auch Bewährtes muss hinterfragt werden, wir müssen ein Worb gestalten, das sich bezahlen lässt." Läderach meinte, eine Steuererhöhung könnte sinnvoll sein, "aber zeitlich beschränkt".
Viktor Fröhlich (SP) sagte, das Rechnungsergebnis löse keine Freude aus: "Die kantonalen Steuersenkungen wirken nach." "Matchentscheidend" für die Zukunft der Worber Finanzen seien die Schulraumplanung und die Revision der Ortsplanung.
Catarina Jost (GLP) warnte, kurzfristige Sparmassnahmen genügten nicht: "Wenn wir das Schiff langfristig in Balance halten wollen, kommen wir um eine Steuererhöhung und um eine neue Ortsplanung nicht herum."
Mayk Cetin (EVP) sagte, Worb habe "ein Einnahmen- und nicht ein Ausgabenproblem". Bruno Wermuth (SVP) sagte, seiner Fraktion bereite die Entwicklung der Sozialausgaben Schmerzen.
Wegzug zahlungskräftiger Steuerzahler
Die Steuern der natürlichen Personen lagen um 1,27 Millionen tiefer als budgetiert. Auslöser sind die kantonalen Steuersenkungen sowie der Wegzug zahlungskräftiger Steuerzahler, wie das Internetportal BERN-OST berichtete.
Hauptursachen des Defizites sind zudem die Mehraufwendungen bei den Lastenverteilungen sowie die Steigerung um fast eine Million bei den Sozialhilfemassnahmen.